„Gaudete“, freuet euch, so ist der dritte Adventssonntag benannt. Nach
zwei Wochen der Vorbereitung und Besinnlichkeit, können wir uns wirklich auf
das Weihnachtsfest freuen; auf die Geburt Christi. Diese Freude kommt nicht nur
aus den Weihnachtsgeschenken oder Familientreffen, sondern aus der Erfahrung,
dass Jesus und seine Botschaft uns Freude, Glück und Segen bringen werden und
wir auf Jesus hören und sich auf ihn orientieren wollen. Wir zünden nun die
dritte Kerze am Adventskranz an und sprechen das Kyrie.
Predigt
Evangelium vom 3. Adventsonntag, Lesejahr A:
Mt 11,2-11
Am dritten Adventssonntag mit dem Titel „Gaudete: Freuet euch“ hörten wir
im Evangelium den Abschnitt über die persönlichen Besonderheiten von Johannes
der Täufer und von den Taten Jesu. Johannes als Vorläufer Jesu und Jesus als
der verheißende Messias sind bedeutend und wichtig für uns. Johannes
gilt als der letzte Prophet und als Übergang vom Alten Testament zum
Neuen Testament und Jesus als die Erfüllung der Gottesverheißung und Beginn des
neuen Testamentes.
Jesus und Johannes waren verwandt. Als Kinder müssen die Beiden sich
begegnet sein, auch wenn es darüber keine schriftlichen Aussagen gibt. Der
Besuch Maria bei Elisabeth in ihrer außergewöhnlich schwierigen Situation ist
der Grund für mich, für diese Vermutung.
Johannes und Jesus waren Zeitgenossen und die Beiden haben in der
gleichen Zeit begonnen zu predigen und Beide hatten ihre eigene Jüngerschaft.
Jesus hat sogar von Johannes die Taufe empfangen und Johannes bezeichnete Jesus
als einen, der nach ihm kommt und als der Höchste. Trotzdem kommt die
Frage von Johannes aus dem Gefängnis, ob Jesus der versprochene Messias
sei. Man kann diese Frage als eine Aufforderung für seine eigene
Jüngerschaft verstehen, damit sie Jesus folgen. Durch diesen Bericht möchte der
Evangelist klar stellen, dass die Jünger Johannes den Täufer anerkennen und
auch Jesus als den Messias.
Hinter der Frage: Bist du der, der kommen soll oder müssen wir auf
einen anderen warten, steckt auch eine Bestätigung von Johannes der
Täufer für seine Jüngerschaft und für die anderen, dass Jesus die Erfüllung der
Hoffnung der Menschheit sei. Die Menschheit hat einen Erlöser, Retter und
Messias erwartet und erhofft; einer der den Menschen Frieden, Freude
und Hoffnung schenken will, der die Menschen aus ihrem Leid erlösen kann
und der in schwierigen Lebenssituationen Trost und Rettung verheißt.
An Weihnachten erwarten wir die Erfüllung dieser Hoffnung in Jesus Christus
unserem Herrn und feiern dieses Erleben. Wir erfahren an Weihnachten
jedes Jahr neu die Erfüllung dieser Verheißung im Kommen Jesu, in der Geburt
Jesu. Durch die Verkündigung des Engels dürfen wir diese Freude bei
jedem Weihnachtsfest hautnah erleben.
Vor einigen Tagen antwortete mir ein Schüler auf meine Frage, worauf
freust du dich oder was erwartest du an Weihnachten, nach einer kurzen
Pause, „ich hoffe auf ein Smartphone“. Obwohl ein Smartphone keine schlechte
Sache ist, freuen wir uns und hoffen wir an Weihnachten auf viel wertvollere
Geschenke und viel mehr Wesentlicheres. Materielle Dinge und Konsumgüter können
uns keine ewige Freude schenken und Menschen können uns keine ewige Hoffnung
geben. Echte Freude und echte Hoffnung kommen von oben, von der Erfüllung der
Verheißung Gottes, von Jesus Christus unserem Herrn. Auf ihn und seine
Botschaft wollen wir in diesen Wochen des Advents besonders hören und hoffen.
Am dritten Advent mit der Einladung zur Freude (Gaudete) auf das
Geburtsfest Jesu Christi, wünsche ich Ihnen von Herzen achtsame,
erfreuliche und hoffnungsvolle Tage bis Weihnachten.
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