Begrüßung
Am Sonntag nach Weihnachten feiert die katholische Kirche das Fest der
Heiligen Familie. Für die Pfarrei Hl. Familie ist dieses Fest das Patrozinium.
Maria, Joseph und Jesus bilden die Hl. Familie. Weil die Namenspatronen unserer
drei Kirchen im Pfarrverband Hl. Familie, Maria Immaculata und St. Anna (die
Großmutter Jesu) lauten, ist das Fest der Hl. Familie für alle unsere drei
Kirchen bedeutend. Wir wollen im Gottesdienst um den besonderen Schutz der Hl.
Familie für alle Familien in unserem Pfarrverband bitten und auf die Fürsprache
der Mutter Gottes und des Hl. Joseph hoffen.
Predigt
Evangeliums vom Fest der hl. Familie, Lesejahr A:
Mt 2,13-23
Mt 2,13-23
Das Fest Heilige Familie wurde 1920 durch Papst Benedikt XV. eingeführt.
Seit 1969 feiern wir dieses Fest am Sonntag nach Weihnachten.
Am Fest der Heiligen Familie betrachten wir die Familie von Joseph Maria
und Jesus als ideale, vorbildliche, heilige Familie. Man könnte sich Gedanken
machen, darüber, was die Familie Jesu getan hat, wie die Familie Jesu gelebt
hat, und was alles diese Familie miterleben und mitmachen musste oder wie diese
Familie von Joseph und Maria in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen und
Problemen durchgehalten hat. Ihr Leben, ihre Erfahrung und ihre Standhaftigkeit
machte diese Familie vorbildlich und heilig.
Positive und negative Überraschungen, Sorgen und Bedenken und sogar Angst
musste diese Familie von Maria und Joseph ständig erleben, beginnend
mit Maria Verkündigung als der Engel Gabriel, Maria die Geburt Jesu
verkündete oder der Traum Josephs, Maria zur Frau zu nehmen oder die Suche nach
einer Herberge in Bethlehem. Die früheste Darstellung der Verkündigung Maria in
der Malerei zeigt, dass der Engel erschien und Maria begrüßte, die arbeitend
saß und es gibt die Darstellung Josephs als Zimmermann in seiner Werkstatt, in
der auch Jesus mithilft. Joseph und Maria waren eine Familie, die, wie jede
andere Familie täglich arbeiten musste, um sich zu ernähren, was wir
als normal betrachten können. Zurzeit Jesu und auch später noch, gab es eine
genaue Arbeitseinteilung, was der Mann und die Frau für die Familie zu tun
hatten, wo der Mann im Feld oder in der Werkstatt arbeitete und die Frau im
Haushalt und in der Kinderbetreuung. Heute kommt es nicht selten vor, dass es
umgekehrt ist oder dass Paare in beiden Bereichen arbeiten oder sich die Arbeit
aufteilen. Anstatt die Kinder immer dabei zu haben, ist es ab einem bestimmten
Alter üblich, dass die Kinder zur Kinderbetreuung oder in den Kindergarten
gebracht werden und mit entsprechendem Alter in die Schule und die Eltern oft
beide in einem Arbeitsverhältnis stehen.
In einer Familie sind die Eltern
Vorbilder für die Kinder, sie lehren sie zu beten, zu arbeiten und
wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll. So gibt es auch
entsprechende betende u. arbeitende Darstellungen der hl. Familie.
Legenden und Apokryphen beschreiben viel den Alltag der Heiligen Familie.
Maria und Joseph mussten wegen ihres Kindes vieles ertragen. Joseph erfuhr
seit der Ankündigung der Geburt Jesu manchen Zweifel und erlebte
viel Aufregung. Mehrere Umzüge wie die Flucht nach Ägypten und die Rückkehr
nach Nazareth geschahen wegen der Lebensbedrohung des Kindes Jesus. Es ist
schwierig zu sagen, wo die Heimat Jesu sich befand, obwohl Nazareth als seine
Heimat genannt wird. Jesus ist in Bethlehem geboren, die Kindheit
verbrachte er in Ägypten, mindestens bis zum 12. Lebensjahr hat Jesus in
Nazareth gelebt, danach ist er lange Zeit in Verborgenheit geblieben und mit
ca. 30 Jahren begann er seine Tätigkeit als Wanderprediger. Jesus hat in vielen
Orten und in vielen Ländern gelebt. Wir haben auch heute viele Menschen unter
uns, die aus beruflichen Gründen oder wegen Unruhen und Krieg von Ort zu Ort
oder Land zu Land ziehen müssen und nicht mehr wissen, wo sich ihre eigentliche
Heimat befindet. Die Familie von Jesus, Joseph und Maria erlebte in diesem
Sinne das gleiche Schicksal wie viele heutige Familien, die oft umziehen müssen
oder die auf der Flucht sind und auswandern müssen in ein anderes Land.
Groß- u. Kleinfamilien, Familien mit allein erziehendem Elternteil, Vater
oder Mutter, Patchwork Familien, viele Bezeichnungen für eine Familie hören wir
heute. Jeder dieser Name passt zur Familie Jesu auch, wenn wir die Familie Jesu
betrachten.
Die Familie Joseph, Maria und Jesus war eine heilige vorbildliche Familie
nicht aus dem Grund, dass diese Familie etwa besonderes war, sondern, weil
diese Familie den normalen Alltag mit viel Gottvertrauen, Zuversicht,
Durchhaltevermögen, Glauben und Liebe gemeistert hat. Es sind nicht die
Probleme und Schwierigkeiten, die eine Familie in Panik bringt, sondern wie die
Mitglieder einer Familie mit unguten Überraschungen und Problemen umgehen.
Joseph, Maria und Jesus hatten alle möglichen Probleme und Schwierigkeiten,
sogar das Leben des Kindes Jesu wurde bedroht. Alles hat diese Familie mit
Geduld und Gotteskraft angenommen und besiegt. Deswegen ist die Familie von
Joseph, Maria und Jesus eine heilige Familie, die jeder Familie als Vorbild des
Zusammenhaltens dienen kann. Ich wünsche den Familien unserer Pfarrei, den
Eltern und Kindern den Schutz und Beistand der Heiligen Familie, damit sie wie
die Heilige Familie Jesu, durch Gottvertrauen und Zusammenhalt auch in
schwierigen Situationen Vorbild für andere sein können.
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