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Samstag, 14. August 2021

19.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B


Predigt am 19. Sonntag im Jahreskreis
  

EVANGELIUM - JOH 6,41-51  

 

Seit drei Sonntagen hören wir im Evangelium Berichte über das Wunder der Brotvermehrung und die Rede Jesu über das Brot. Jesus hat mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Männer gesättigt, dazu noch Frauen und Kinder, die dabei waren. Es ist wahrscheinlich, dass viel mehr Frauen als Männer bei Jesus waren um seine Predigten zu hören und sein Wirken mit zu erleben. 

D.h. Jesus hat mit 5 Broten und zwei Fischen tausende Menschen gesättigt. Ich habe versucht mir vorzustellen, was für eine große Fläche sie damals gebraucht haben, um fünf- bis zwölftausend Menschen sitzen zu lassen und ihnen Lebensmittel verteilen zu können. Dazu gehört auch der Aufwand, alles zu organisieren, in einer Zeit ohne Mikrofon und Lautsprecher, das war sicher nicht einfach. Es ist damals gelungen, was wir uns heute ohne große Organisation und gute Lautsprecheranlage kaum vorstellen können. Ich denke dabei an unsere Feste, an denen wir für vier- bis fünfhundert Menschen Speise und Trank vorbereiten und um einen kleinen Gruß aussprechen zu wollen, große Vorbereitungen treffen und Anlagen installieren. Ich nehme an, dass bei Jesus diese fünf- bis zwölftausend Menschen nicht alles gehört haben, was Jesus redete und nicht alle alles mitbekommen konnten, was dort geschehen ist; wichtig war die innere Beziehung zu Jesus und das Interesse dabei zu sein.   

Ich verstehe den Text so, dass Jesus viele hungernde Menschen gesättigt hat und er für die, die Hunger und Durst hatten oder auch für Menschen mit seelischer und körperlicher Not ein großes Herz zeigte.  

Das Christentum war immer eine Gemeinschaft, die sich für die Not der Armen und Leidenden eingesetzt hat. Es ist eine Religion, in der Gott in Form des Brotes, in Form eines Lebensmittels offenbar und erlebbar wird. Bis auf den heutigen Tag helfen neben anderen, besonders christliche Organisationen und Gemeinschaften den Hunger und die Not der Menschen in vielen Regionen hier in Deutschland und weltweit zu lindern, wie zurzeit den vielen Betroffenen der Flutkatastrophe.  



Die Juden murrten gegen Jesus, weil Jesus sich als Brot des Himmels bezeichnete. Für sie war Jesus der Sohn des Zimmermanns. Von so einem Menschen erwarteten sie nichts Besonderes und daher wollten sie Jesus nicht so schnell akzeptieren.  Jesus verteidigt sich gegen diese Juden und lehrte über sich und über den Vater. Jesus redet über den Glauben an Gott und an Jesus Christus und sagt, dass, wer glaubt, hat das ewige Leben. Jesus ist das lebendige Brot. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.   

 

Dieses Wunder der Brotvermehrung und die Rede Jesus über sich als Brot des Lebens verstehen wir heute als die Offenbarung Jesu an uns im Zeichen des Brotes. Dieses Brot empfangen wir in der Eucharistiefier und erfahren damit die Gegenwart Jesus unter uns und in uns. In der Eucharistiefeier und Anbetung der Eucharistie erfahren wir Jesus als das lebendige Brot, das Leben schenkt. Dieses Brot will uns beschenken mit Kraft und Mut, Geborgenheit und Gelassenheit in vielfältiger Weise. 

Deswegen bringen wir dieses Brot auch zu den Kranken, zu alten und schwachen Menschen, damit sie als Glaubende durch den Empfang dieses Brotes, das Leben in Fülle spüren können, trotz aller Einschränkungen. 

Jesus ist das Brot, das uns das Leben schenkt, ihn empfangen wir in der Eucharistie. 

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