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Sonntag, 4. Juli 2021

13 Sonntag im Lesejahr B


 13Sonntag imJahreskreis Lesejahr B Predigt Mk 5:23-43 

Im heutigen Evangelium hörten wir die Geschichte über eine Heilung und eine Auferweckung von den Toten. Eine Frau die 12 Jahre lang an einer schweren Krankheit litt, wurde plötzlich durch eine Berührung geheilt. Um geheilt zu werden, hat die Frau das Gewand Jesu berührt. Während die Frau geheilt wurde, bemerkte Jesus, dass die Kraft von ihm ausging. Die tiefe Überzeugung und der starke Glaube der Frau waren der Grund ihrer Heilung.


Bei der Auferweckung der Tochter des Synagogenvorstehers was es umgekehrt. In diesem Fall hat Jesus das Kind berührt. Obwohl der Synagogenvorsteher und viele Menschen dort an die Heilungskraft Jesu glaubten, hatten sie die Hoffnung aufgegeben, als das Kind starb. Aber Jesus ermutigte sie und weckte neu in ihnen den Glauben und die Hoffnung.


In beiden Fällen geschah, was menschlich gesehen, unmöglich schien. Jesus zeigt uns dadurch, dass auch wir immer die Hoffnung und die Zuversicht bewahren sollen und das Vieles, was in unseren Augen als unmöglich gilt, möglich sein kann.


Papst Franziskus hat ein neues Buch geschrieben und die deutsche Übersetzung konnte man ab letzten Freitag kaufen. Der Titel des Buches lautet: „Wage zu träumen“. Es gibt drei Teile in diesem Buch. Der erste Teil heißt, Zeit zu sehen, der zweite Teil hat den Namen, Zeit zu wählen und der dritte Teil lautet, Zeit zu tun. Im ersten Teil dieses Buches beschreibt der Papst drei verschiedene Pandemie-Erfahrungen seines Lebens. Die erste Pandemieerfahrung seines Lebens finde ich im Zusammenhang mit dem heutigen Evangelium bedeutend. 


Der Papst schreibt, dass er mit 19 Jahren in das Diözesanseminar eintrat, um Priester zu werden! Aber mit 21 Jahren wurde er schwer krank und ein Lungenflügel musste ihm entfernt werden. Viele Monate wusste er nicht, ob er überleben würde und die Ärzte wussten es auch nicht. Papst Franziskus hat während der Zeit dieser schweren Erkrankung Schmerzen, Einsamkeit und Unsicherheit in allen Ebenen erfahren. Der Papst sagt, dass er aus dieser eigenen Erfahrung wissen kann, wie schwer es ist, z. B. für Corona Erkrankte, an schwerer Atemnot zu leiden. Er schreibt auch, wie die Menschen manchmal überflüssig reden und falsche Hoffnung geben, wenn ein Mensch zwischen Leben und Tod steht und kämpft. Er wisse, wie schwer es für einen Schwerkranken ist, solchen Menschen am Krankenbett zu begegnen, weil er selber während seiner schweren Krankheit diese Erfahrung machte. Er nennt zwei Krankenschwestern mit Namen, die ihm mit ihrer langjährigen Erfahrung geholfen haben und manchmal Entscheidungen trafen, ohne die Ärzte zu fragen. Der Papst beschreibt, dass solche Entscheidungen sein Leben gerettet haben. Er meint damit nicht, dass wir die Haltung und Entscheidungen von Ärzten nicht befolgen sollen, sondern dass eine langjährige Berufs- und Lebenserfahrung viel ausmachen kann und vieles im Leben über Wissen und Richtlinien hinaus, gedacht, erlebt und geregelt werden kann. Der Papst beschreibt, dass er in seiner Krankheitsphase viel Zeit fand, seine Zukunft zu überdenken und sich damals entschied, ein Jesuit zu werden.


Ähnlich wie die Heilung der schweren Erkrankung von Papst Franziskus in seiner Jugendzeit, passierte es in beiden Fällen von Heilung und der Auferweckung im heutigen Evangelium. Die Heilung der Frau und die Auferweckung der Tochter des Synagogenvorstehers waren für die Menschen damaliger Zeit nicht vorstellbar, obwohl sie an die übernatürliche Fähigkeit Jesu glaubten.

 

Auch heute sind wir manchmal sprachlos, bei manchen Ereignissen und Erfahrungen unseres Lebens und manchen Geschehnissen unserer Welt. Es gibt vieles im Leben, dass wir nicht verstehen können und Vieles, das nach unseren Vorstellungen und Erfahrungen unmöglich ist und keinen Ausweg zeigt. Dadurch werden Menschen manchmal inaktiv, krank oder deprimiert. 


Wie Papst Franziskus schreibt, wage zu träumen, wage zu tun was möglich ist, versuche zu sehen, wie Jesus es zeigt, durch die Heilung einer Frau und die Auferweckung des verstorbenen Mädchens. Die Botschaft des Evangeliums kann uns ermutigen, dass auch wir, inmitten von Ausweglosigkeit wagen sollten, etwas zu tun, zu träumen, einen Ausweg zu suchen oder bei unerwarteten und unmöglichen Hindernissen eine neue Zukunft zu sehen und zu wagen. Der Papst empfiehlt und wünscht, dass wir nicht in die alte Zeit der Vorcorona-Epoche zurückkehren sollen, sondern, dass wir nach vorne schauen und eine neue Zeit wagen müssen. Die Zeit der Postcorona müsse nicht unbedingt schlecht sein, sondern dass wir mit neuen Träumen, mit neuer Hoffnung und mit mutigem Tun eine neue, vielleicht bessere Zukunft wagen können. Diesen Gedanken des Papstes möchte ich mich anschließen und uns allen neue Hoffnung, neue Freude und vielleicht eine neue Art und einen neuen Stil im Lebensalltag wünschen.

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