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Samstag, 26. Juni 2021

12.Sonntag im Jahreskreis,B

  


Predigt:  Mk 4:35-41

„Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“  

Diese Frage der Jünger Jesu aus Angst und Sorgen trifft jeden von uns wie ein Hilferuf. Auch in Todesgefahr in Mitte einer Naturkatastrophe mit Sturm und hohen Wellen lag Jesus hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Man könnte fragen, wie kann ein Mensch in Mitte solcher Unsicherheit und Gefahr ruhig schlafen?   


Wir erlebten und erfahren selber hautnah seit vielen Monaten, dass sich während der Pandemie viele Menschen große Sorgen machen und sich aufregen; aber es gibt auch Menschen, die sich zurückgezogen haben und in großer Gelassenheit die Situation beobachten.   


Es zeigt eine große Gabe und eine beeindruckende Reife, wenn Menschen auch in Todesgefahr vernünftig und gelassen reagieren können.   

Im Evangelium lesen wir: Da stand Jesus auf, sagte dem Wind: „Schweig“ sei still! und fragte die Jünger: Habt ihr noch keinen Glauben?  

 

Diese Frage Jesus an seine Jünger kann unterschiedlich ausgelegt werden. Wahrscheinlich hat Jesus damit nicht gemeint, dass seine Jünger sich mit ihrem Glauben an Gott und mit Gebet aus allen Gefahren des Lebens schützen könnten. Es ist vernünftig zu denken, dass neben dem Glauben und dem Gebet die Menschen auch aktiv etwas tun müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Der Glaube an Gott und das Gebet können aber helfen, um vernünftige Tätigkeiten zu starten.   


Wahrscheinlich hat Jesus gemeint, dass seine Jünger keine Angst hätten haben müssen, wenn Jesus dabei war. Alle Wundertaten Jesu zeigen entweder die Liebe Gottes, die Barmherzigkeit Gottes oder die Macht Gottes. Im heutigen Wunder hörten wir, dass nach dem Befehl Jesu, der Wind sich legte und eine völlige Stille eintrat. Es bedeutet, dass Gott unter uns gegenwärtig ist und unter uns wirkt. Für das, was wir als en?Wunder erleben, könnte es Gründe geben nach den Gesetzen der Natur, die wir nicht kennen. Trotzdem ist es für Gott gläubige Menschen ein Trost und eine Hoffnung, dass Gott da ist und Gott hilft. Der Hilferuf der Jünger ist für Jesus ein Anlass ihnen zu sagen, dass man auch in schwierigen Situationen des Lebens ruhig und gelassen reagieren kann, mit dem Glauben und dem Vertrauen, dass Gott keinen im Stich lässt. 


Manchmal sind Lebensphasen bei vielen Menschen, wie ein stürmischer See und das Leben von einigen Menschen ist immer wie ein stürmischer See. Immer unruhig, voll mit Sorgen und Angst, Unsicherheit und Gefahr. Einigen ist anzumerken und sie spüren es selber, dass sie unglücklich und voller Sorge durch den Lebensalltag gehen. Andere tragen diese Gefühle nicht nach außen, trotzdem sie in Angst und Sorgen leben. Es gibt wenige Menschen, die alle Schicksale und Stürme des Lebens mit Glauben und Gottvertrauen vernünftig und gelassen meistern können. Jesus war so einer, der auch inmitten seiner Passion und seinem Tod mit Gottvertrauen wirkte.  

Wenn wir einmal unseren Lebensalltag wie ein stürmischer See erleben, können wir uns an die Worte Jesu erinnern: „Warum habt ihr solche Angst?

Habt  ihr keinen Glauben?

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