Predigt
Evangelium zur Feier des
Erntedankes:
Mt 6,25-34
Jedes Jahr feiern wir das Erntedankfest und danken Gott für die
vielfältige Ernte des Jahres, die uns als Nahrung für das körperliche und
geistige Wohl unverzichtbar ist. Wie in
den letzten Jahren richteten wir auch dieses Jahr einen schönen Erntedankaltar
mit vielen Früchten, Getreide und anderen Naturprodukten wie zum Beispiel
Honig, Wein, Gebäck und einer Erntekrone als Zeichen unseres Dankes an Gott für
die Vielfalt von Gottes Schöpfung.
Ich danke dem Mesner und allen Beteiligten für die schöne, ansprechende
Gestaltung des Erntedankaltars.
Wenn wir am heutigen Erntedankfest für die Ernte des Jahres, für die
wunderschöne Schöpfung und für die schöne Welt Gott danken, kam mir der
Gedanke, was wäre, wenn Gott allein die Welt und die Schöpfung bewirtschaftet
hätte. Wir haben Urwälder, tiefe Meere und Regionen mit Wüsten, fast ohne
Bewirtschaftung von Menschen; aber dort können die Menschen nicht überleben. Es
gehört den Anbau von lebensnotwendigen Nahrungsmittel für Mensch und Tier und
für die Bewirtschaftung der Felder und der Gärten eine gute Planung und viel
fleißige Arbeit der Menschen und den Segen Gottes, nämlich eine gute
Zusammenarbeit zwischen Gott dem Schöpfer und den Menschen.
Ich überlegte auch, was wäre, wenn der Mensch alleine die Welt und die
Schöpfung nach seinen Interessen und Neigungen bewirtschaften würde. Wir haben
dazu viele Beispiele, wo die Menschen großer Konzerne aus Profitgier die
Urwälder und die Umwelt zerstören durch Abholzung der Bäume, durch Verwendung
von giftigen Düngemittel und vieler Chemikalien in Nahrungsmittel verschiedene
Krankheiten bei Mensch und Tier verursachen.
D.h. für die Bewahrung der Welt und der Schöpfung und für die
Erwirtschaftung von gesunden Ernten für alle Lebewesen der Erde sollten Gott
und die Menschen gut zusammenarbeiten und zusammenwirken. Außerdem gehören wir
selber zur Schöpfung Gottes und wir haben die Schöpfung und alle Gaben der Welt
von Gott umsonst aus seiner Gnade empfangen.
Deswegen ist es als Christen unsere Pflicht gewissenhaft mit der
Schöpfung umzugehen und es sollte eine Freude sein, Gott für die Schöpfung der
Welt Dank zu erweisen und Gott zu bitten für die Bewahrung der Schöpfung.
Im Buch Genesis lesen wir, dass Gott Himmel und Erde erschaffen hat und
am Ende den Menschen formte, um den Erdboden zu bearbeiten. Als der erste
Mensch nicht bereit war mit Gott zusammenzuarbeiten, er gegenüber Gott nicht
gehorsam und loyal war, begannen Leid und Katastrophen. Seine Arbeit wurde
härter, es kam zu missglückten Ernten, die Lebensdauer wurde kürzer; der Mensch
begann für alles eine Ausrede zu finden, wie er damals sagte, die Frau war
schuld oder die Schlange war schuld. Wenn die Menschen aus egoistischen
Interessen die Schöpfung ausbeuten, anstatt die Natur und alle Lebewesen zu
pflegen und zu schützen, beginnt die Zerstörung der Welt.
Deswegen können wir Gott danken für den verantwortungsvollen Auftrag an
uns Menschen, die Erde zu bearbeiten und zu pflegen und für das Vertrauen, dass
Gott uns damit schenkte.
Wir wollen heute an alle Erzeuger von Lebensmittel in unterschiedlichen
Bereichen und Berufen denken und denen danken, die gewissenhaft, nachhaltig und
ausdauernd, vielleicht mit viel Handarbeit dafür sorgen, dass wir uns stets mit
vielfältigen, schmackhaften Nahrungsmittel und frischen gesunden Produkten aus
der Landwirtschaft ernähren können.
Wenn wir um Bewahrung der Schöpfung beten, bitten wir auch um gerechte
Verteilung der Gaben Gottes, die Gott für alle Menschen geschaffen hat, egal in
welcher Klimazone sie wohnen. Am Erntedankfest sollten wir auch danken für die
Energie, die wir aus der Sonne, dem Wind, dem Wasser oder aus Abfall gewinnen
können.
Die Feier des Erntedankfestes lädt uns ein mit Gott zusammenzuarbeiten,
mit Gott zusammenzuwirken und in allen Bereichen des Lebens nach göttlichen,
natürlichen Wegen und Lösungen zu suchen.
Wenn wir diese Empfehlung befolgen, brauchen wir keine Sorge haben um
die Zukunft, sondern können mit Zuversicht und Gottvertrauen jeden Tag
beginnen, wie wir im heutigen Evangelium hörten.
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