Begrüßung
„Du führst mich hinaus ins Weite“ (Ps. 18)
Mit diesem Leitsatz aus den Psalmen des Alten Testamentes wird an diesem
Wochenende der Weltmissionssonntag begangen. Weltweit fühlen sich Christen, vor
allem Priester, Ordensleute und Katechetinnen und Katecheten am Weltmissionssonntag
im Gebet verbunden. Viele dieser Missionare haben die Verbreitung des
Evangeliums als ihre Lebensaufgabe angenommen. Jesus hat uns alle aufgefordert
das Evangelium zu verkünden, als er seinen Jüngern sagte: „Geht zu allen
Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt. 28:19). Jeder Christ
kann die Frohbotschaft in Wort und Tat leben und verkünden. Lasst uns heute
allen Christen, insbesondere allen Männern und Frauen für ihre Tätigkeit als
Verbreiter des Evangeliums danken und für sie, Gott um Schutz und Segen bitten.
Predigt
Wenn ich auf meinen Werdegang als
Ordenspriester und Pfarrer zurückschaue, erinnere ich mich, dass ich als Kind
die Geschichten von christlichen Heiligen gerne gelesen habe, die meine Mutter
zahlreich besorgte und dass ich viele Berichte von europäischen Missionaren
lesen und hören konnte, die in Indien tätig waren. Daraus erwachte in mir der
Wunsch, Missionar zu werden und dafür die Heimat zu verlassen.
Als ich als Priester nach Deutschland gesandt
wurde, bekam ich nicht die Bezeichnung „Missionar“, aber meine Mitbrüder, die
in Afrika und in Nordindien tätig sind, werden als Missionare bezeichnet. Diese
Erfahrung machte mich nachdenklich, weil oft die missionarische Tätigkeit mit
Armut und das Leben unter armen Völkern identifiziert wird. Jesus sagte seinen
Jüngern: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt.
28:19). Daher sind alle Christen Missionare, die das Wort Gottes verkünden
Die Solidarität mit den armen Völkern bleibt für
unser Christsein aber selbstverständlich. In den Briefen des Apostel Paulus
lesen wir, dass er nicht nur die christlichen Gemeinden gründete, sondern für
die von ihm gegründeten Gemeinden Geld sammelte und sie damit finanziell
unterstützt hat.
In erster Linie ist unser Auftrag die
Verkündigung des Evangeliums. Den Weltmissionssonntag gestalten wir seit 1926
um unseren Glauben zu verbreiten und für die Glaubensverbreitung die Christen
zu motivieren und zu unterstützen. In dem Sinne braucht Europa die Verkündigung
des Evangeliums oder eine Neuevangelisierung genauso, wie Afrika und Asien.
„In seinem Apostolischen Schreiben Evangelii nuntiandi
bezeichnete Papst Paul VI. 1975 die
Evangelisierung als Hauptaufgabe der katholischen Kirche. Daran
knüpfte Papst Johannes Paul II. 1990 in
der Enzyklika Redemptoris Missio an
und hob hervor, dass auch in Ländern mit christlicher Tradition eine Erneuerung
und Rückbesinnung des Glaubens stattfinden müsse.
Papst Benedikt XVI. hat 2010 den Päpstlichen Rat zur Förderung der
Neuevangelisierung errichtet. “.“(Wkipedia)
Heute am Weltmissionssonntag steht aber das
Thema der Evangelisierung in Asien und Afrika im Vordergrund, wo viele Priester
und Ordensleute aus verschiedenen Ländern neben einheimischen Priestern und
Ordensleuten als Seelsorger und Missionare tätig sind. Da an vielen Orten das
Interesse der Bevölkerung am christlichen Glauben sehr groß ist, brauchen sie
personelle, theologische, spirituelle und finanzielle Unterstützung.
Das Beispielland des diesjährigen „Sonntag
der Weltmission“ führt uns nach Burkina Faso in Afrika. Das Wort Burkina Faso
bedeutet „Land der aufrechten Menschen“. Burkina Faso gehört zu den ärmsten
Ländern der Welt, das vorwiegend von der Landwirtschaft lebt und kaum
modernisiert ist.
Die Feier des
Weltmissionssonntages lädt uns ein, über unseren christlichen Glauben
nachzudenken, unseren Glauben im eigenen Land zu verbreiten und die
Glaubensverbreitung in Asien und Afrika zu unterstützen. Ich möchte dazu
erwähnen, dass in vielen Ländern Christen verfolgt und christliche Kirchen
niedergebrannt werden und sogar das Christentum verboten ist. So wollen wir
heute auch für alle verfolgten Christen beten und politische,
menschenrechtliche Maßnahmen für Religionsfreiheit unterstutzen, damit die Christen
ihren Glauben praktizieren und verbreiten können.
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