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Mittwoch, 2. November 2016

Allerseelen 2016

Begrüßung
Liebe Angehörige der Verstorbenen unseres Pfarrverbandes, liebe Gottesdienstgemeinde.

Im heutigen Gottesdienst wollen wir unserer verstorbenen Angehörigen gedenken und für sie beten. Wir glauben, dass wir unsere lieben Verstorbenen Angehörigen nicht verloren haben, sondern, dass wir sie als unsere Fürsprecher bei Gott gewonnen haben. Aus diesem Glauben und dieser Hoffnung schöpfen wir Trost und Zuversicht. Für jede Verstorbene aus dem Pfarrverband vom 1. Nov. 2015 bis heute haben wir eine Kerze angezündet. Nun wollen wir die Namen der Verstorbenen vorlesen.

Predigt zum Allerseelentag 2016

Vor zwei Wochen feierten wir in der Pfarrkirche Heilige Familie einen Jugendgottesdienst mit dem Thema: Wer ist Gott? Zu Beginn der Predigt zeigten wir den Ausschnitt eines kleinen Films, in dem ein Professor über Gott aus naturwissenschaftlicher Sicht spricht und fest stellt, dass Naturwissenschaftler über Gott keine Forschungsergebnisse anbieten können, weil Gottesbeweis und die Erfahrung Gottes nicht zu den Themen und Forschungsbereichen der Naturwissenschaft gehören.

Er bestätigt, dass Gott zu den Themenbereichen der religiösen Erfahrung gehört. Deswegen können nur die Religion und Forschung über religiöse Erfahrungen  über Gott uns etwas anbieten, nicht die Naturwissenschaft.

Genauso ist es beim Thema: Leben nach dem Tod oder wo leben unsere Verstorbenen Angehörigen?

Aus naturwissenschaftlicher Sicht verwesen die Körper und vereinen sich mit der Erde oder werden zu Asche durch die Verbrennung.

Mit dieser Antwort auf die Frage: Was passiert mit uns nach dem Tod oder wo sind unsere Verstorbenen, sind wir nicht zufrieden. Deswegen wenden wir uns an die Religion und religiöse  Erfahrung mit unseren Fragen, unserem Zweifel, der Trauer, der Sehnsucht und dem Verlustgefühl mit der Hoffnung auf Trost und Zuversicht.

Nur die Religion und religiöse Erfahrungen können uns über Themen des Todes und des ewigen Lebens Auskunft geben.

In der Mitte unserer religiösen Erfahrung, in der wir Gottes Nähe spüren, versuchen wir die Antwort auf unsere Frage zu finden, da sonst niemand uns helfen kann.

Aus dieser Überzeugung haben wir uns heute versammelt, um gemeinsam Eucharistie zu feiern, die uns die höchste religiöse Erfahrung anbietet.

Zu Beginn des Gottesdienstes sangen wir aus dem Gotteslob, wir sind nur Gast auf Erden. Im Evangelium hörten wir die Worte Jesu, „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen“, wir glauben fest: „ die Verstorbenen werden am jüngsten Tag auferstehen“. Wir beten oft für die Verstorbenen: Herr gib ihnen die ewige Ruhe und lass sie ruhen in Frieden. Trotz solcher tröstenden und hoffnungsvollen Worte aus der Bibel und Gebete sind wir manchmal sprachlos aus unserem Gefühl des Verlustes beim Tod eines nahestehenden Menschen.

Sie, liebe Angehörige, haben in der letzten Zeit diese Trauer an Leib und Seele sehr deutlich gespürt.

In den letzten 28 Jahren habe ich jedes Jahr viele Menschen beerdigt und viele Trauernde getröstet. Bei jeder Beerdigung war ich überzeugt, dass jeder Mensch einmal sterben muss und der Tod  zum Leben gehört und manchmal auch so gepredigt. Aus dieser Erfahrung mit der Beerdigung und durch das Gespräch mit den Angehörigen der Verstorbenen für fast drei Jahrzehnte dachte ich immer, dass ich mit dem Tod gut umgehen kann und die Angehörigen mit der Hoffnung des ewigen Lebens trösten kann.

 Aber als dann vor drei Monaten mein Vater unmittelbar vor mir plötzlich starb und ich die ganze Vorbereitung zur Beerdigung mitmachen musste, war ich geschockt aus dem Gefühl des Verlustes und Erfahrung einer inneren Leere. Heute verstehe ich die Situation der Angehörigen unserer Verstorbenen ganz anders als noch vor zwei Monaten.

Liebe Angehörige, heute am Allerseelentag gedenken Sie und ich unserer lieben Verstorbenen und beten für sie. Wir sind überzeugt, dass uns die Naturwissenschaft auf die Frage, wo sind unsere Verstorbenen, keine Antwort geben kann, sondern nur unsere Religion und unsere religiöse Erfahrung.

Der Glaube an Gott, der Glaube an das ewige Leben, Gebete und Meditation können uns Antwort auf die Fragen geben: Wo sind unsere Verstorbenen? Daher sind uns die Besuche der Gottesdienste, Besuche auf den Friedhöfen und die Gebete für die Verstorbenen wichtig, um unserer lieben Verstorbenen zu gedenken und damit wir selber unser Leben als Pilgerschaft in die ewige Heimat verstehen und es entsprechend gestalten. Möge uns der auferstandene Herr Jesus Christus in Zeiten der Trauer die Freude des Lebens, sowie Hoffnung und Zuversicht schenken.


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