Begrüßung
Zum Gottesdienst am ersten Adventssonntag begrüße ich Euch und Sie
ganz herzlich. Heute möchte ich besonders die Erstkommunionkinder des kommenden
Jahres und ihre Eltern willkommen heißen.
Der Adventskalender, der Adventskranz, Adventslieder und vieles andere geben
der Adventszeit eine besondere Stimmung. Zu Beginn des Gottesdienstes wollen
wir den Adventskranz segnen, der uns durch die nächsten Wochen hier in der
Kirche begleiten wird und die erste Kerze anzünden. Um die Kerze anzuzünden,
möchte ich ein Erstkommunionkind zum Altar einladen.
1. Advent 2013 Lesejahr A: Mt
24,37-44
Als ich vorgestern Nachmittag bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am
Mangfallplatz die Adventslieder hörte und danach in der Stadt die
weihnachtliche Beleuchtung und die Weihnachtsdekoration gesehen habe, bekam ich
gleich den Eindruck, dass es schon Weihnachten sei. Überall in der Stadt erlebe
ich eine festliche Stimmung, mit Musik, Feierlichkeiten und Dekorationen, die
den Augen und dem Herz gut tun. „Wir sagen euch an den lieben Advent“ diese
Worte verkünden viel Freude und Hoffnung. Bei uns in der Pfarrei sind auch
verschiedene Adventsfeiern geplant. Aber tatsächlich beginnen wir mit dem
heutigen Sonntag erst die Adventszeit, 24 Tage, die eine Zeit des Wartens, der
Hoffnung, der Besinnung, der Vorbereitung oder der Vorfreude sein sollen, um
dann das große Fest der Geburt Jesu zu feiern. Außerdem hören wir in den
Lesungen der Adventszeit eher Warnung und Mahnung, damit wir immer vorbereitet
bleiben, um Jesus zu empfangen, wenn er wiederkommt.
Die Gedanken über Weihnachtsgeschenke und die Feier des Heiligen Abends
bereitet vielen Menschen Freude und sorgt für gute Stimmung. Aber der Gedanke
über die Erwählten und die Verlassenen beim zweiten Kommen des Herrn, wie im
heutigen Evangelium berichtet, macht uns Sorge mit der Angst, ob wir zu den
Verlassenen gehören oder zu den Erwählten. Auch wenn wir zu den Erwählten
gehören, wollen wir nicht Freunde und Verwandte bei den Verlassenen sehen und
zurück lassen.
Dieses Paradox der Freude und Mahnung macht mir manchmal ein wenig Sorge,
weil wir Freude und Festlichkeit in der Adventszeit vermitteln wollen und weil
wir einerseits sehr auf Weihnachten bezogen leben und andererseits im Advent
eine Endzeitbotschaft hören.
Das Positive im ersten Kommen Jesu, nämlich die Geburt Jesu und die
jährliche Feier der Weihnacht und das zweite Kommen, das noch zu geschehen hat,
das Warten und die Vorbereitung daran und die Hoffnung und Freude darauf.
Bei beiden göttlichen Ereignissen, nämlich beim ersten und zweiten Kommen
Jesu, kommt er als Erlöser, Retter, König, Friedenstifter.
Wir denken an die Verheißung Jesu von seinem Wiederkommen im Advent, weil
wir daran glauben, dass mit der Geburt Jesu vor zweitausend Jahren das
"Kommen Jesu" nicht vorbei ist und das Warten und die Hoffnung der
Menschheit nicht abgeschossen ist, sondern dass wir immer in seiner Verheißung
und in der Hoffnung auf ihn leben. Weihnachten ist für uns nicht nur eine
Erinnerung der Geburt Jesu und seine Geburtstagsfeier, sondern an Weihnachten
kommt Jesus wirklich. Nicht nur im Advent und an Weihnachten ist Jesus
gegenwärtig, sondern Jesus ist immer bei uns und er ist gegenwärtig in mehreren
Formen, Anlässen und Aktivitäten. Nur, dass die Menschen ihn nicht leicht
erkennen werden oder erkennen können. Der Advent und die Weihnacht erinnern uns
besonders daran und mahnen uns, falls wir seine Gegenwart nicht ernst nehmen.
Nicht nur das, die Adventszeit und das Weihnachtsfest geben uns die Gelegenheit
die Gegenwart Jesu besonders zu feiern und uns darüber zu freuen.
Lasset uns diese Zeit des Wartens und der Hoffnung in den kommenden Wochen
mit den vielen kirchlichen und kommerziellen Angeboten in rechter Weise nutzen,
dann werden wir echte innere Freude erfahren und im feiern ausdrücken. Ich
wünsche ihnen von Herzen eine gesegnete, froh machende Adventszeit.
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