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Samstag, 4. April 2015

Osternacht 2015

Predigt
1.
Unglaublich! Aber wahr! So können wir über das Osterereignis und über die Osterbotschaft reden.
Der verstorbene Jesus ist auferstanden;
er lebt;
er lebt bis heute;
er lebt ewig!
Diese Botschaft der Auferstehung und die Botschaft des Auferstandenen mit dem Wunsch, „Friede sei mit Euch“, bekennen wir heute.
Wir feiern heute die Bedeutung des Lebens, des Todes und der Botschaft Jesu für den Frieden der Welt, für den Frieden im eigenen Leben.
2.
Jesus hat einen liebenden Gott verkündet, anstatt den strafenden Gott.  Jesus hat die Gebote Mose neue ausgelegt und den Menschen Heil gebracht, anstatt die Schwachen, Kranken, Armen und die Schwierigen als von Gott Verlassene zu bezeichnen.
Jesus hat einen sich entäußernden Gott verkündet als einen in Macht stehenden Gott, der in der Person Jesus verkörpert ist; wie Paulus in Philipperbrief sagt: „ er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen“ (Philipper 2, 8).
Die Jünger Christi haben diese Botschaft des Auferstandenen  weltweit verkündet und viele für Christus gewonnen. Die neue Bewegung Jesu wurde Staatsreligion und eine große Glaubensgemeinschaft.
Aber der Gott des Alten Testamentes blieb gleich. Im Gott gibt es keine Veränderung, Veränderung war in den Herzen der Menschen, im Denken der Menschen, in der Einstellung der Menschen, in der Auslegung des alten Gebotes.
Wie Jesus selber damals es getan hat, müssen vielleicht auch wir heute für die modernen Menschen neue auslegen.
 3.
In einem Buch mit dem Titel: Digitale Theologie von Johanna Haberer habe ich letzte Woche die 10 Gebote für die digitale Welt gelesen.
Die Autorin formuliert die 10 Gebote wie folgt:
Du darfst dich nicht vereinnahmen lassen.
Du sollst keine Unwahrheiten verbreiten.
Du darfst den netzfreien Tag heiligen.
Du musst ein Datentestament machen.
Du sollst nicht töten.
Du brauchst keine schwachen Beziehungen einzugehen.
Du sollst nicht illegal downloaden.
Du darfst nicht digitalen Rufmord betreiben.
Du hast Verantwortung für persönliche Daten anderer.
Du gestaltest die Gesellschaft, wenn du dich im Netz bewegst.
 Diese Auslegung der 10 Gebote für die digitale Welt oder diese neuen 10 Gebote als Auslegung der alten oder parallel oder zusätzlich zu den 10 Geboten des Alten Testamentes , sind nach meiner Meinung nur einige notwendige Vorschriften für die heutige Zeit der Medien, die leider nicht von vielen Menschen wahrgenommen werden.
Dazu gehören unter anderem auch digitaler Rufmord, illegaler Download, unkritischer Umgang mit Daten anderer, Verbreitung von Unwahrheiten durch digitale Medien, Verursachung von Unstimmigkeiten und schlechter Stimmung durch Rundmails im Beruf und privaten Leben sind nur einige Sünden der heutigen Zeit.
 Wenn wir glauben, dass Jesus um uns zu erlösen, gestorben ist, können wir auch glauben, dass Jesus auch wegen der genannten Sünden, um uns zu erlösen, gestorben ist, und wegen diesem und ähnlichen Verhalten von uns gekreuzigt wurde und noch täglich gekreuzigt wird.
 4.
Im heutigen Evangelium haben wir den „ältesten, einfachsten und knappsten“ Bericht aus dem Markusevangelium gehört, dass ein junger Mann mit weißem Gewand bekleidet, im Grab saß, nämlich ein Engel, dieser sagte den drei Frauen, Maria Magdalena, Maria, Mutter des Jakobus und Salome, dass Jesus von Nazareth, der Gekreuzigte auferstanden sei. Er ginge ihnen voraus nach Galiläa.
Das war der Anfang des Auferstehungsglaubens, die Erfahrung der Auferstehung und die Verkündigung der Auferstehung.
Diese drei Frauen erzählten es Petrus,
Petrus und Johannes kamen zum Grab und fanden Jesus dort nicht; sie erzählten es den anderen Jüngern; dann berichteten sie diese Botschaft weiter und weiter und sagten: „Gott hat Jesu von den Toten auferweckt, dafür sind wir Zeugen“ (Apog. 3:15).
 Im ersten Korintherbrief schreibt Paulus, dass der Auferstandene von mehr als 500 Brüdern gesehen worden sei. D.h.  Hunderte Menschen haben aus persönlicher Überzeugung, persönlicher Erfahrung, mit der Bereitschaft für persönliche Hingabe den Glauben verkündet, den Glauben gelebt, wegen dem Glauben ihr Leben hingegeben.
 5
Falls die Auferstehung Jesu heute geschehen wäre und diese drei Frauen, die Botschaft der Auferstehung heute weiter erzählt hätten, wäre die Nachricht in wenigen Minuten über Facebook und Watsup sofort weltweit verbreitet worden, bis in alle Kontinente und Ecken der Erde. Man könnte denken, dass durch diese sofortige Verbreitung der Botschaft, die ganze Welt sofort die Nachricht über die Auferstehung erfahren hätte und an Jesus geglaubt hätte. Aber es könnte auch passieren, dass dadurch keiner diese Nachricht ernst nehmen würde und keiner die Nachricht glauben würde. Wahrscheinlich würden viele Internetnutzer die Nachricht über  Auferstehung Jesu als „Junkmail“ betrachten und gleich löschen.
 Genauso wie viele Menschen die Gebote der digitalen Zeit nicht wahr nehmen, nehmen viele Menschen auch die Nachrichten, die durch die digitalen Medien verbreitet werden, Gott sei Dank, nicht immer ernst.
Heute besteht die Möglichkeit durch unterschiedliche moderne und digitale Medien die Botschaft Christi zu verbreiten. Tausende christliche Homepages, wie die vom Vatikan, der Bischofskonferenz, der Bistümer, der Pfarrgemeinden und vielen christlichen Gemeinschaften sind per Tastendruck schnell zu finden.
Blogs, Mails, Bücher, Zeitungen, der Schaukasten in den Gemeinden finden ebenfalls Verwendung, um den Glauben zu verbreiten.
Hunderte Pfarrbriefe, Emails, Wochenordnungen, Handzettel allein werden uns nicht helfen, den Glauben zu verbreiten, sondern die Menschen die den Glauben leben oder die in der Verkündigung des Glaubens mitwirken wollen.  
 6.
Der letzte Satz im heutigen Evangelium heißt: die drei Frauen sagten niemand etwas von ihrer Erfahrung am Grab über den Auferstandenen Jesus, denn sie fürchteten sich. “ 
Wenn der christliche Glaube damals so schnell über digitale Medien oder durch Macht und Gewalt verbreitet worden wäre, wäre der Glaube nicht fest, standhaft und glaubwürdig.
Diese Furcht, Faszination, Ehrfurcht zum Mysterium des Glaubens und die  Bereitschaft für den Glauben zu leben und für den Glauben das Leben hinzugeben, wird uns helfen eine lebendige Gemeinschaft des Glaubens zu werden.

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