Predigt zur Osternacht 2018
Liebe Schwestern und Brüder!
Mit der Lichtfeier haben wir die Feier der Osternacht begonnen.
Die brennende Osterkerze trugen wir in die Kirche und aus diesem Osterlicht
haben wir unsere Kerzen angezündet. Die brennende Osterkerze steht nun im
Altarraum und wird das ganze Jahr durch im Altarraum oder in der Taufkapelle
als Zeichen für Christus stehen.
Dann hörten wir in den Lesungen Texte über die großen Taten
Gottes. In der ersten Lesung aus dem Buch Genesis hörten wir, dass Gott am
ersten Tag das Licht geschaffen hat. Gott hat die Dunkelheit und die Nacht
nicht geschaffen, sondern das Licht.
"Es wurde Abend und es wurde Morgen" (Genesis 1,1ff.)
hören wir am Schluss jedes neuen Schöpfungstages.
Nicht nur dass Gott das Licht geschaffen hat, sondern auch, dass
Gott selber als Licht bezeichnet wird. Jesus sagte:
"Ich bin das Licht der Welt" (Johannes 8,12)
Über Jesus schreibt Johannes im Prolog: "In Ihm war das
Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der
Finsternis" (Johannes 1, 4-5.9-12).
Gott als Licht, Jesus Christus als Licht, die erste und die
beste Schöpfung Gottes als Licht, die Menschwerdung Gottes in Jesus als
Licht und die Auferstehung Jesu als Licht und Hoffnung gedenken und feiern
wir in der Osternacht.
Gerade haben wir das Taufwasser gesegnet. Durch die Taufe sind
wir Mitglieder dieser Lichtkette geworden. Durch den Empfang der Sakramente
erkennen wir dieses Licht wieder und kommen zu diesem Licht unseres Daseins in
der Feier der Liturgie.
Genauso, wie für uns ohne Licht kein menschliches Leben denkbar
ist, können wir uns als Christen ohne Gott und Christus, als das wahre Licht
des Lebens, kein religiöses Leben vorstellen. Das Osterfest lädt uns ein zum Licht zu kommen und vom Licht
erleuchtet zu werden.
Wie am Grab Jesu die drei Frauen durch die Worte vom Engel
Gottes das Licht der Hoffnung bekamen, lass die Feier der Osterliturgie in uns
und unseren Familien das Licht der Hoffnung und der Freude wecken, um miteinander
das Leben immer wieder neu zu beleben und die Zukunft zu wagen.
Wie die Apostel durch die Erfahrung des auferstandenen Christus
Licht und Mut bekamen, lass die Osterfeier in uns das Licht und starken Mut
bringen, um uns aus allen angst-machenden Situationen zu befreien und zu
ermutigen mit neuen Entscheidungen ein neues Leben zu beginnen.
Wie der auferstandene Christus seinen Jüngern bei seiner
Erscheinung das Licht des Friedens wünschte, lass` die Feier des Osterfestes in
unseren Herzen, untereinander und auf der Welt das Licht des Friedens bringen
und lass` uns selber durch die Erfahrung des Lichtes im innerlichen Frieden und
Freude leben.
Wie der auferstandene Jesus für seine Jünger Licht und
Beleuchtung auf ihrem Lebensweg war und die Jünger das Licht des Evangeliums
verkündeten, lass die Feier der Osterliturgie in uns Christus als Licht und
Wahrheit leuchten und uns das Licht der Unterscheidung geben, um die Botschaft
des Lichtes im Evangelium zu verkünden und im Licht des Glaubens zu leben.
Ich wünsche Ihnen, die heute zur Feier der Liturgie gekommen
sind, von Herzen, frohe und gesegnete Osterfeiertage. Ich denke aber auch
an alle Gemeindemitglieder die krank sind oder aus beruflichen Gründen nicht
kommen konnten, ich denke an die, die anderswo Erholung vom Alltag suchen und
an alle, die aus Altersgründen nicht in die Kirche kommen können und an die
Menschen, die Sorge und Leid ertragen oder die in unerwartete Probleme geraten
sind. Der auferstandene Herr möge Allen das Licht der Freude, das Licht des
Mutes, das Licht der Hoffnung, das Licht der Wahrheit schenken.
Lass` Christus, das Licht in allen Menschen leuchten.
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