Patrozinium 2016
Maria Immaculata
Evangelium vom Hochfest Mariä Empfängnis:
Lk
1,26-38
Der Dritte Advent heißt Gaudete. Gaudete bedeutet: Freut
euch. Der Spruch stammt aus einem Weihnachtslied des 16. Jahrhunderts: Gaudete
Christus est natus. Freuet euch, Christus ist geboren. Die Halbzeit des Advents
ist vorbei, nun dürfen wir uns auf Weihnachten freuen.
Am Gaudetesonntag dieses Jahres feiern wir unser
Patrozinium. Wir freuen uns über die Haltung der Gottesmutter Maria Immaculata, die sagte:
„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es
gesagt hast“ Voll Vertrauen auf die Fürsprache Mariens bitten wir um die Liebe
und die Gnade Gottes.
Predigt
Nach der
Teilnahme im Gottesdienst zur Bischofsweihe von Bischofsvikar Rupert Graf zu
Stolberg im Frauendom habe ich heute (gestern) Nachmittag auf dem Rückweg nach
Hause die St. Michaelskirche in der Fußgängerzone besucht. In dieser bedeutenden
Kirche fiel mir das Gemälde von Peter Candid, einem flämischen
Maler aus dem 16.Jahrhundert, 1587, über einem Seitenaltar auf, auf dem der
Engel Gabriel Maria die Frohbotschaft verkündet, Gott der Vater und Engel
schauen vom Himmel und betrachten, die Reaktion der Jungfrau Maria, und der
Geist kommt wie eine Taube auf Maria herab. Der Engel Gabriel sieht für den
Betrachter eher fröhlich und jubelnd aus, Maria dagegen wirkt sehr erschrocken,
ängstlich und überrascht. Die anderen Engel sieht man betend und zum Teil
neugierig. Gott der Vater ist segnend und von oben schauend dargestellt.
Ein sehr
beeindruckendes Bild.
Es gibt hunderte
Malereien und Darstellungen über die Verkündigung aus verschiedenen
Jahrhunderten, weil die ganze Geschichte der Verkündigung mit allen ihren
Hintergründen und Konsequenzen der prägende Mittelpunkt unseres Christentums
ist. Daher ist Maria neben Christus die zweitwichtigste Person in unserem
Glaubensleben. Die Antwort der Jungfrau Maria und ihre damit verbundene Haltung
und Mitverantwortung, ihre Bereitschaft und Mitarbeit im Plan Gottes war
die entscheidende Aussage in der
Menschwerdung Christi und sein Wirken. Maria hätte auch nein sagen, sie hätte
unkooperativ reagieren können, sie war frei zu entscheiden.
Trotz ihrem
Zweifel und ihren Bedenken, ihrer Sorge, trotz Aufregung und Ungewissheit,
sagte sie:
„Ich bin die
Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“
Maria sagt
„Ja“ zu Gott trotz der Neins ihrer Vernunft und ihrer Erfahrung.
An der Stelle
eines Nein, wovon sie mit ihrem Wissen und Erfahrung überzeugt ist, sagt sie
„Ja“ weil sie Gottes Nähe und Gottes Wort spürte, die sie nicht ganz versteht.
Auch wenn
Gottes Wege und Gottes Geheimnisse nicht zu verstehen waren, sagte sie Ja zu
Gott:
„Ich bin die
Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“
Magd sein
bedeutet, nicht frei zu sein, nicht selbständig zu sein, das eigene Leben nicht
selber in die Hand nehmen zu können.
Maria als
Magd des Herrn hat sich ganz Gott hingegeben, Gott lässt Maria mitdenken, mit
planen, mit entscheiden. Diese Hingabe Marias und die Aufnahme Gottes führen zu
einer innigen Beziehung und zu einem grenzenlosen Vertrauen.
Das Bild von
Peter Candid mit Maria, dem Engel Gabriel, mit Gott der Vater, anderen Engeln
und dem hl. Geist in Gestalt der Taube zeigen das Umfeld, wo Maria durch ihr Ja
das Geheimnis der Verkündigung erreicht hat, im Gottesreich der Liebe und des
Glaubens und der Hoffnung zu leben und daher die entsprechende Gelassenheit und
ein tiefes Vertrauen in allen Situationen des Lebens zu behalten.
Heute möchte
ich sie auch auf ein zweites Bild aufmerksam machen, das mir gestern ein Freund
durch whatsup schickte. Es war ein Bild vom schlafenden heiligen
Josef. Dazu schickte er auch eine kleine Predigt eines Bischofs als video
über den schlafenden Joseph. Der Bischof beginnt die Predigt mit dem Bericht,
dass Papst Franziskus in seinem Schlafzimmer ein Bild eines schlafenden
heiligen Josephs aufhängt. Jeden Abend bevor der Papst zu Bett gehe,
würde er zum heiligen Josef beten für einen guten Schlaf und für gute
Träume.
Das Bild vom
schlafenden heiligen Josef weist auf den Gedanken, dass Joseph die schwangere
Maria geheim zu verlassen und auf seinen Traum in der Nacht und die
Entscheidung, sie nicht zu verlassen.
Auch
angesichts seines großen Problems im eigenen Leben, nach der bitteren und
schwierigen Entscheidung konnte der heilige Joseph ruhig schlafen und er hat
auch geträumt. Ein Bekannter sagte mir, dass er seit Jahren keine Träume
mehr erlebt habe und wenn er träume, seien es immer erschreckende Szenen. Der
Traum vom heiligen Joseph war positiv, motivierend, ihm Freude bringend. Aufgrund
seines Traumes hat er seine Entscheidung geändert.
Am Festtag des
Patroziniums bitten wir besonders um die Fürsprache Mariens. Ich wünsche Ihnen
und mir die Bereitschaft, wie Maria vieles Gott und seinem Willen zu überlassen
und zu sagen: Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast
Ich wünsche
uns auch die Ruhe und den Mut des heiligen Joseph, inmitten von Unruhen und
Problemen ruhig und gut schlafen zu können und gute Träume im Schlaf zu
erleben.
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