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Samstag, 26. März 2016

Karfreitag 2016

Liebe Gemeinde,
als Mittelpunkt der Karfreitagsliturgie hörten wir die Leidensgeschichte Jesu. Die Tatsache ist, dass der Tod Jesu seine Anhänger und viele Menschen, mehr beeinflusste als sein Leben, seine Botschaft und seine Taten. Auch heute stellen die Christen den Tod Jesu in den Mittelpunkt seiner Botschaft. Jesus predigte durch seinen Tod am Kreuz intensiver und treffender als mit seinen Worten. Heute dürfen wir uns als gläubige Christen überlegen, wie wir die Gedanken verstehen, dass Jesus durch seinen Tod die Menschheit gerettet hat und Gott seinen einzigen Sohn leiden und sterben ließ, für die Berichtigung der Sünden der Menschen. Die Frage, ob Gott selber Mensch werden musste und sich dem menschlichen Tod hingeben und sogar den grausamen Tod am Kreuz erleiden musste, damit der Mensch sich mit Gott versöhnen kann, braucht eine Klärung. Aber wir stellen fest, dass die Christen seit Beginn des Christentums glaubten, dass Christus für die Menschheit gelitten hat und er durch seinen Tod die Menschen rettete. Das Heil durch Christus war die Botschaft des Christentums,  und das Heil der Menschen und der Welt durch Christus, ist das Ziel der Christen.

Diese Theologie des Todes Jesu für das Heil der Menschen war und ist der Versuch das Leben, die Botschaft, das Leiden und den Tod Jesu aus Liebe Gottes zu den Menschen zu verstehen. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. “(Jn.1:17) sagt Johannes. Der Gedanke, dass Gott stirbt, um die Menschen zu retten ist heute aber trotzdem schwierig zu verstehen. Musste Gott sterben oder konnte Gott sterben.

Anstatt  den Tod Jesu von der unendlichen Liebe und der Hingabe Gottes her zu verstehen und zu interpretieren, können wir das Leiden und den Tod Jesu aus  Barmherzigkeit und Liebe eines Menschen für seine Mitmenschen her verstehen. Jesus hat durch sein Leben, Wirken, Leiden und Tod sich ganz hingegeben, um den Menschen zu dienen und ihnen zu helfen und sie zu befreien. Jesus hat alle Menschen eingeladen seinem Beispiel zu folgen und sich für die Leidenden, die Hungernden, die Kranken, für die Alten, die Schwachen, die Diskriminierten und für die Machtlosen einzusetzen und sich hinzugeben. Diese radikale Liebe für die Mitmenschen als die Theologie des Todes Jesu ist eine Spiritualität der humanitären Hilfe, des sozialen Engagements, der Selbsthingabe für Gerechtigkeit und Taten der Nächstenliebe, die seit Beginn des Christentums für die Christen in aller Welt die höchste Priorität hat.

Jesus liebte die Menschen bis zum Tod, Jesus redete, wirkte und setzte sich ein für das Heil und für die Befreiung der Menschen aus sozialen und geistigen Fesseln bis zum Tod. Seine vollkommene Hingabe für die Menschen ist der Beweis seiner Sohnschaft Gottes, weil sonst kein Mensch so sehr die Menschen lieben kann und für sie soviel Leiden auf sich nehmen wird. Die Erfahrung der heilenden Wirkung Jesu überzeugt uns, dass die Menschheit Jesu vollkommen mit der Gottheit geeint war. Unsere Berufung Kinder Gottes zu sein, ist unsere Teilnahme an der Sohnschaft Gottes, die uns befähigt seinem Beispiel zu folgen und die Menschen aus den geistigen und sozialen Fesseln zu befreien.

Deswegen sind die Christen die ersten und besten Helfer in Kriegsgebieten, in Flüchtlingslagern, in Krankenstationen, in Waisenhäuser, unter Straßenkinder, in Krisen- oder in Konfliktsituationen. In der heutigen Zeit der vielen kriegerischen Unruhen, der grausamen Terroranschläge und der vielfältigen Ängste spüren wir deutlich dieses soziale Engagement und diese Hingabe vieler Christen.
Aber für Jesus und seine Jünger war dieses soziale Engagement nur die Folge der Verkündigung der Frohbotschaft, womit die Menschen aus ihren geistigen Fesseln befreit werden konnten. Die Apostel haben den gekreuzigten Jesus verkündet. Die Karfreitagsliturgie lädt uns ein die Frohbotschaft Jesu zu verkünden, damit die Menschen aus ihren geistigen Fesselns befreit werden können.

Der Tod Jesu ist nicht der Mord Gottes für die Berichtigung der Sünden der Menschen, sondern die freie Hingabe Jesu für die Befreiung der Menschen und für die Gerechtigkeit der Welt, wofür Gott ihn über alle erhöht hat und ihm den Namen verliehen hat, der größer ist als alle Namen.


Deshalb wollen wir mit allen im Himmel und auf  Erden unsere Knie beugen vor Jesus, dem Christus, unserem Herrn, dem Sohn Gottes, der uns in unserer Menschheit das Heil und den Frieden bringen kann. Ihn verkünden wir. Jesus Christus und die Nachfolge nach seinem Beispiel kann uns Sicherheit, Frieden und Heil schenken.

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