als
Mittelpunkt der Karfreitagsliturgie hörten wir die Leidensgeschichte Jesu. Die
Tatsache ist, dass der Tod Jesu seine Anhänger und viele Menschen, mehr
beeinflusste als sein Leben, seine Botschaft und seine Taten. Auch heute
stellen die Christen den Tod Jesu in den Mittelpunkt seiner Botschaft. Jesus
predigte durch seinen Tod am Kreuz intensiver und treffender als mit seinen
Worten. Heute dürfen wir uns als gläubige Christen überlegen, wie wir die
Gedanken verstehen, dass Jesus durch seinen Tod die Menschheit gerettet hat und
Gott seinen einzigen Sohn leiden und sterben ließ, für die Berichtigung der
Sünden der Menschen. Die Frage, ob Gott selber Mensch werden musste und sich dem
menschlichen Tod hingeben und sogar den
grausamen Tod am Kreuz erleiden musste, damit der Mensch sich mit Gott
versöhnen kann, braucht eine Klärung. Aber wir stellen fest, dass die Christen
seit Beginn des Christentums glaubten, dass Christus für die Menschheit
gelitten hat und er durch seinen Tod die Menschen rettete. Das Heil durch
Christus war die Botschaft des Christentums, und das Heil der Menschen und der Welt durch
Christus, ist das Ziel der Christen.
Diese
Theologie des Todes Jesu für das Heil der Menschen war und ist der Versuch das
Leben, die Botschaft, das Leiden und den Tod Jesu aus Liebe Gottes zu den
Menschen zu verstehen. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt
gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet
wird. “(Jn.1:17) sagt Johannes. Der Gedanke, dass Gott stirbt, um die Menschen
zu retten ist heute aber trotzdem schwierig zu verstehen. Musste Gott sterben
oder konnte Gott sterben.
Anstatt
den Tod Jesu von der unendlichen Liebe und der Hingabe Gottes her zu verstehen
und zu interpretieren, können wir das Leiden und den Tod Jesu aus
Barmherzigkeit und Liebe eines Menschen für seine Mitmenschen her
verstehen. Jesus hat durch sein Leben, Wirken, Leiden und Tod sich ganz
hingegeben, um den Menschen zu dienen und ihnen zu helfen und sie zu befreien.
Jesus hat alle Menschen eingeladen seinem Beispiel zu folgen und sich für die
Leidenden, die Hungernden, die Kranken, für die Alten, die Schwachen, die
Diskriminierten und für die Machtlosen einzusetzen und sich hinzugeben. Diese
radikale Liebe für die Mitmenschen als die Theologie des Todes Jesu ist eine
Spiritualität der humanitären Hilfe, des sozialen Engagements, der
Selbsthingabe für Gerechtigkeit und Taten der Nächstenliebe, die seit Beginn
des Christentums für die Christen in aller Welt die höchste Priorität hat.
Jesus
liebte die Menschen bis zum Tod, Jesus redete, wirkte und setzte sich ein für
das Heil und für die Befreiung der Menschen aus sozialen und geistigen Fesseln
bis zum Tod. Seine vollkommene Hingabe für die Menschen ist der Beweis seiner
Sohnschaft Gottes, weil sonst kein Mensch so sehr die Menschen lieben kann und
für sie soviel Leiden auf sich nehmen wird. Die Erfahrung der heilenden Wirkung
Jesu überzeugt uns, dass die Menschheit Jesu vollkommen mit der Gottheit geeint
war. Unsere Berufung Kinder Gottes zu sein, ist unsere Teilnahme an der
Sohnschaft Gottes, die uns befähigt seinem Beispiel zu folgen und die Menschen
aus den geistigen und sozialen Fesseln zu befreien.
Deswegen
sind die Christen die ersten und besten Helfer in Kriegsgebieten, in
Flüchtlingslagern, in Krankenstationen, in Waisenhäuser, unter Straßenkinder,
in Krisen- oder in Konfliktsituationen. In der heutigen Zeit der vielen
kriegerischen Unruhen, der grausamen Terroranschläge und der vielfältigen
Ängste spüren wir deutlich dieses soziale Engagement und diese Hingabe vieler
Christen.
Aber
für Jesus und seine Jünger war dieses soziale Engagement nur die Folge der
Verkündigung der Frohbotschaft, womit die Menschen aus ihren geistigen Fesseln
befreit werden konnten. Die Apostel haben den gekreuzigten Jesus verkündet. Die Karfreitagsliturgie lädt uns ein
die Frohbotschaft Jesu zu verkünden, damit die Menschen aus ihren geistigen Fesselns befreit werden können.
Der
Tod Jesu ist nicht der Mord Gottes für die Berichtigung der Sünden der
Menschen, sondern die freie Hingabe Jesu für die Befreiung der Menschen und für
die Gerechtigkeit der Welt, wofür Gott ihn über alle erhöht hat und ihm den
Namen verliehen hat, der größer ist als alle Namen.
Deshalb wollen wir mit allen im Himmel
und auf Erden unsere Knie beugen vor Jesus, dem Christus, unserem Herrn,
dem Sohn Gottes, der uns in unserer Menschheit das Heil und den Frieden bringen
kann. Ihn verkünden wir. Jesus Christus und die Nachfolge nach seinem Beispiel
kann uns Sicherheit, Frieden und Heil schenken.
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