Begrüßung
Wenn wir uns zur Eucharistiefeier versammeln, glauben wir
fest, dass wir von Gott und seiner Kirche eingeladen sind. In jeder solchen
Feier erleben wir ein Fest mit geistlicher Nahrung mit Wort und Brot, das uns
bewegen kann, unser Leben aus der Erfahrung des Gottesdienstes her gestalten zu
können.
Da wir dazu die Gnade und den Segen Gottes benötigen, bitten
wir um sein Erbarmen.
Predigt
Hochzeit zu Kana/ Lesejahr C:
Joh 2,1-11
Joh 2,1-11
Liebe Gemeinde
Jedes Mal wenn ich mit Brautpaaren rede und sie für ihre
Trauung durch Gespräche und Vorbereitungen begleite, spüre ich, wie wichtig es
für die Brautpaare und manchmal auch für ihre engen Angehörigen ist, dass in
der Hochzeitsfeier alles gut funktioniert und nichts schief geht. Wenn sie ihre
Zusammengehörigkeit mit Angehörigen und Freunden feiern, wollen sie durch eine
schöne und perfekte Feier zeigen, wie gut und schön sie zusammen passen.
Einmal habe ich aber in den letzten 25 Jahren erlebt, dass
das Brautpaar die Ringe vergessen hatte und einmal, dass die Braut 40 Minuten zu
spät in die Kirche kam. Beide Male konnte ich erleben, wie peinlich die
Situation für die Betroffenen war, obwohl alle versuchten, gelassen mit der
Situation umzugehen. Die Hochzeit ist eine der wichtigsten Feiern im Leben
eines Menschen, das wissen alle anwesenden Verheirateten, diese Feier
möchte man besonders, einmalig und unvergesslich schön gestalten. Damit alles
ausgezeichnet ablaufen kann, wie Ort der Trauung und der Feier, die Erstellung
der Gästeliste, die Wahl der Kleidung und Blumen, das Gespräch mit dem Pfarrer
über die Gottesdienstgestaltung, die Auswahl von Musik und Schmuck, von
Dekoration und der Tischgedecke, von Menü- und Getränkeauswahl und noch Vieles
mehr, dafür planen die Paare eine Hochzeit frühzeitig und freuen sich
darauf.
Nach einer langen und gründlichen Vorbereitung, wenn dann z.
B. das Essen verdorben wäre oder der Wein wie Essig schmecken würde, wäre es
für das Ehepaar und seine Eltern sehr peinlich: Besonders, wenn wie damals in
der Wohngegend Jesu und in einigen Kulturen auch heute noch, eine
Hochzeitsfeier mehrere Tage andauert und die Gäste zum Teil im Haus wohnen oder
manchmal in Palästina oder anderswo hunderte Gäste eingeladen sind.
Bei der Hochzeit zu Kana ist der Wein ausgegangen. Entweder
hat der Gastgeber die Trinkkultur seiner Gäste schlecht eingeschätzt oder es
sind mehr Gäste gekommen, als er erwartete. Jesus verwandelte auf einmal
sechshundert Liter Wasser zu Wein erster Qualität. Ohne zu fragen, wie viel man
noch braucht oder warum so eine peinliche Situation zu Stande kam, gab Jesus
durch sein erstes Wunder so viel Wein, dass mindestens 1000 Personen zwei Tage
lang trinken konnten. Bestimmt gab es nicht tausend Weintrinker zu dieser
Feier, die vielen Kinder unter den Gästen haben keinen Wein getrunken und ich
bin der Meinung, dass der Gastgeber so viel Wein nicht gebraucht hat, da 600
Liter Wein eine sehr große Menge ist. Mir gibt dieses Weinwunder die Botschaft,
dass die Großzügigkeit Jesu keine Grenzen hat. Mit dieser grenzenlosen
Großzügigkeit Gottes verantwortungsvoll umzugehen, müssen wir, besonders
in der heutigen Zeit und der heutigen Gesellschaft, wo alles verfügbar zu sein
scheint, muss man eine gewisse Deziplin haben.
Dafür ist die Geschichte des heutigen Evangeliums ein gutes
Beispiel. Auch wenn durch das Wunder Jesu jede Menge Wein zur Verfügung stand,
sollte Jeder nur so viel trinken, wie er vertragen konnte.
Wenn die Menschen durch die Großzügigkeit Gottes viel
geschenkt bekommen, kann es passieren, dass sie damit verantwortungslos umgehen
und sie dadurch in große Probleme geraten.
Wenn wir die verschiedenen Wundertaten Jesu betrachten,
erleben wir, dass die Wundertaten Jesu Zeichen seiner göttlichen Vollmacht und
Autorität und Offenbarung der Herrlichkeit Gottes sind. Genauso war das
Weinwunder in Kana. Dort wurde durch die Verwandlung von Wasser in Wein die
Herrlichkeit Gottes geoffenbart. In der Eucharistie glauben wir an die
Verwandlung von Brot und Wein in die göttliche Gegenwart, in der wir die
Herrlichkeit Gottes erfahren. Die Wundertaten Jesu sind auch die Offenbarung
der Barmherzigkeit Gottes und der Barmherzigkeit Jesu. Da wir dieses Jahr das
Heilige Jahr der Barmherzigkeit feiern, können wir einmal bewusst die
Wundertaten Jesu betrachten und dabei lernen, wie barmherzig und liebevoll Jesus
gegenüber seinen Mitmenschen war. Die Kranken heilen oder den Hungernden Brot
zu geben gehörten zu den Hauptaktivitäten Jesu, in denen er sich barmherzig
gezeigt hat.
In diesem Weinwunder Jesu während der Hochzeit zu
Kana, rettete er die Gastgeber aus einer unangenehmen Situation in einer
unvorstellbar großzügigen Art. Es bedeutet, dass Jesus nicht nur in einer
Situation der großen Katastrophen Wunder wirkte, wie unheilbare Kranke zu
heilen oder in Hungersnot Brot zu vermehren, sondern auch bei alltäglichen
Anlässen und Ereignissen, wie zum Beispiel für das gute Gelingen eines schönen
Festes mit einem Wunder beigetragen hat.
Wie bei der Hochzeit zu Kana wünsche ich uns heute eine
schöne und würdige Eucharistiefeier und anschließend eine schöne Festfeier mit gemütlichem
Beisammensein im kleinen oder großen Kreis.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen