Begrüßung
In der alttestamentlichen Lesung hören wir die Geschichte einer
Witwe, die dem Propheten Elija Lebensmittel geschenkt hat. Im Evangelium hören
wir von einer Witwe, die im Opferstock großzügig gespendet hat. Obwohl die
Summe ihrer Spenden eher gering war, haben beide Frauen von ihrem wenigen
Guthaben viel geopfert. Daher sind diese beiden Spenden wertvoller als manche
große Spenden aus dem Überfluss. Was man mit dem Herzen tut zählt mehr, als was
man eigentlich materiell leistet. Im Gottesdienst dürfen wir Gott um
die Gnade bitten, unser Herz zu öffnen und alles mit dem Herzen zu sehen und
mit dem Herzen zu tun.
Evangeliums vom 32. Sonntag im Jahreskreis,
Lesejahr B:
Mk 12,41-44
Mk 12,41-44
Im Evangelium hörten wir die
Geschichte über die Spendenbereitschaft von verschiedenen Personen. Große
Spenden von wohlhabenden Menschen und kleine Spenden von ärmeren Menschen sind
uns verständlich.
Diese jüdische Tradition vom Opferstock
praktizieren wir auch im Christentum. In vielen Kirchen hier und anderswo
befinden sich Opferstöcke für verschiedene Anliegen, z. B. ein Opferstock für
die Kirche, für Kerzen, für die Mission, für die Armen mit der Bezeichnung
Antoniusbrot. Dazu gibt es auch die Klingelbeutel- Kollekte für vielfältige
Aufgaben in der Pfarrei. Außerdem gibt es mehrere übergeordnete von der Diözese
vorgesehene Kollekten für verschiedene Solidaritätsaktionen in der
Weltkirche, z.B. die Adveniatkollekte und die Kollekte für
Misereor oder das Bonifatiuswerk, die wir hier am nächsten Sonntag halten
werden, für die Christen in der Diaspora mit dem Motto: „Damit der Glaube
reifen kann.“
Der Opferstock stammt von dem Begriff Opfer. Was
wir in den Klingelbeutel oder in den Opferstock geben, ist ein Opfer für einen
guten Zweck. Es nicht etwas aus dem Überfluss, sondern eine Gabe, die von
Herzen kommt. Nicht die Größe der Spende zählt, sondern die herzliche
Zuwendung, um Not zu mindern oder Gott ein Opfer zu bringen.
Die Witwe im Evangelium hat nur zwei Münzen
gespendet. Zwei Münzen waren damals die Summe, die einem Tageslohn entsprach,
damit der Unterhalt eines Tages in ganz bescheidener Weise gesichert werden
konnte. Die Witwe hat durch ihre Spende von zwei Münzen, den Unterhalt für
einen Tag abgegeben, weil sie keine reiche Witwe war. Sie war vorsichtig, dass
keiner diese kleine Spende sah, weil es damals viele wohlhabende Menschen gab,
die mehr spenden konnten.
Heute noch erleben wir viel Not auf der Welt und
in unserem Umfeld. Nicht nur die Kirche bittet um Spenden sondern viele
gemeinnützige Vereine, Stiftungen und sogar Firmen,
Unternehmer, insbesondere Medienunternehmer, wie das Fernsehen. Viele
Menschen werden berührt von den Spendenaufrufen und die Spendenbereitschaft ist
groß, auch in unserer Gemeinde. Das ist lobenswert, es zeigt mir, dass der
Versuch zu helfen menschlich ist und das die menschliche Not trotz der
hochentwickelten sozialen Systeme in Deutschland und darüber hinaus groß
ist.
Viele versuchen an Spenden zu kommen. Darum ist
es berechtigt und legitim die Spendenaufrufe zu prüfen und zu hinterfragen und
auf transparente Berichterstattung zu schauen.
Was vor Gott zählt, ist nicht die Größe der Spende,
sondern mit welcher Herzlichkeit und mit welchem Gefühl wir spenden. Wenn wir
Geld spenden oder in den Opferstock geben, finde ich es wichtig, dass wir es
wirklich von Herzen wollen und nicht, um in der Öffentlichkeit gut da zu
stehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen