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Samstag, 21. November 2015

32. Sonntag im Jahreskreis

Begrüßung
In der alttestamentlichen Lesung hören wir die Geschichte einer Witwe, die dem Propheten Elija Lebensmittel geschenkt hat. Im Evangelium hören wir von einer Witwe, die im Opferstock großzügig gespendet hat. Obwohl die Summe ihrer Spenden eher gering war, haben beide Frauen von ihrem wenigen Guthaben viel geopfert. Daher sind diese beiden Spenden wertvoller als manche große Spenden aus dem Überfluss. Was man mit dem Herzen tut zählt mehr, als was man eigentlich materiell leistet. Im Gottesdienst dürfen wir  Gott um die Gnade bitten, unser Herz zu öffnen und alles mit dem Herzen zu sehen und mit dem Herzen zu tun.


Evangeliums vom 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
Mk 12,41-44 

Im Evangelium hörten wir die Geschichte über die Spendenbereitschaft von verschiedenen Personen. Große Spenden von wohlhabenden Menschen und kleine Spenden von ärmeren Menschen sind uns verständlich. 

Diese jüdische Tradition vom Opferstock praktizieren wir auch im Christentum. In vielen Kirchen hier und anderswo befinden sich Opferstöcke für verschiedene Anliegen, z. B. ein Opferstock für die Kirche, für Kerzen, für die Mission, für die Armen mit der Bezeichnung Antoniusbrot. Dazu gibt es auch die Klingelbeutel- Kollekte für vielfältige Aufgaben in der Pfarrei. Außerdem gibt es mehrere übergeordnete von der Diözese vorgesehene Kollekten für verschiedene Solidaritätsaktionen in der Weltkirche, z.B. die Adveniatkollekte und die Kollekte für Misereor oder das Bonifatiuswerk, die wir hier am nächsten Sonntag halten werden, für die Christen in der Diaspora mit dem Motto: „Damit der Glaube reifen kann.“

Der Opferstock stammt von dem Begriff Opfer. Was wir in den Klingelbeutel oder in den Opferstock geben, ist ein Opfer für einen guten Zweck. Es nicht etwas aus dem Überfluss, sondern eine Gabe, die von Herzen kommt. Nicht die Größe der Spende zählt, sondern die herzliche Zuwendung, um Not zu mindern oder Gott ein Opfer zu bringen.

Die Witwe im Evangelium hat nur zwei Münzen gespendet. Zwei Münzen waren damals die Summe, die einem Tageslohn entsprach, damit der Unterhalt eines Tages in ganz bescheidener Weise gesichert werden konnte. Die Witwe hat durch ihre Spende von zwei Münzen, den Unterhalt für einen Tag abgegeben, weil sie keine reiche Witwe war. Sie war vorsichtig, dass keiner diese kleine Spende sah, weil es damals viele wohlhabende Menschen gab, die mehr spenden konnten.

Heute noch erleben wir viel Not auf der Welt und in unserem Umfeld. Nicht nur die Kirche bittet um Spenden sondern viele gemeinnützige Vereine, Stiftungen und sogar Firmen, Unternehmer, insbesondere Medienunternehmer, wie das Fernsehen. Viele Menschen werden berührt von den Spendenaufrufen und die Spendenbereitschaft ist groß, auch in unserer Gemeinde. Das ist lobenswert, es zeigt mir, dass der Versuch zu helfen menschlich ist und das die menschliche Not trotz der hochentwickelten sozialen Systeme in Deutschland und darüber hinaus groß ist.

Viele versuchen an Spenden zu kommen. Darum ist es berechtigt und legitim die Spendenaufrufe zu prüfen und zu hinterfragen und auf transparente Berichterstattung zu schauen.

Was vor Gott zählt, ist nicht die Größe der Spende, sondern mit welcher Herzlichkeit und mit welchem Gefühl wir spenden. Wenn wir Geld spenden oder in den Opferstock geben, finde ich es wichtig, dass wir es wirklich von Herzen wollen und nicht, um in der Öffentlichkeit gut da zu stehen.


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