Begrüßung
Liebe Mitfeiernde,
zur Eucharistiefeier an unserem jährlichen
Wallfahrtstag hier in Birkenstein begrüße ich Sie sehr herzlich.
Seit 1928 fährt die Frauengemeinschaft
Heilige Familie jedes Jahr hierhin zum Marienwallfahrtsort Birkenstein und
bittet im Gebet um Vermittlung und Fürsprache Marias bei Gott. In den letzten
Jahren haben viele unserer Wallfahrer auf unterschiedliche Art und Weise die
Gnade und den Segen Gottes durch die Vermittlung der Gottesmutter Maria
empfangen und wir hoffen und vertrauen, dass Maria weiterhin unsere Mittlerin
und Fürsprecherin bleiben wird. In diesem Dankgottesdienst schließen wir alle
Menschen ein, die sich in den letzten 87 Jahren mit uns aus München nach
Birkenstein auf den Weg gemacht haben und bringen alle unsere persönlichen
Anliegen und Bitten vor den Altar.
Da wir schwache Menschen sind, bitten wir um
das Erbarmen Christi im Kyrie.
Predigt
Evangelium: Hochzeit in Kana
Die Lehre der katholischen Kirche über die
Gottesmutter Maria können wir in den vier Mariendogmen zusammenfassen. Sie sind
die Gottesmutterschaft Maria, die immer-währende Jungfräulichkeit, die
Unbefleckte Empfängnis und die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Die
Gottesmutterschaft wurde im Konzil von Ephesus 431 als Glaubenswahrheit
erklärt, die aus dem Dogma über Jesus Christus als Gott und Mensch heraus
entwickelt wurde. Die immerwährende Jungfräulichkeit Maria wurde seit der
ältesten Taufformel im dritten Jahrhundert geglaubt und verkündet, die im
Laterankonzil 649 als Glaubenswahrheit erklärt wurde.
Das Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens
wurde durch Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854 als Glaubenswahrheit erklärt und
die Aufnahme Mariens in den Himmel wurde von Papst Pius XII. am 1. November
1950 als Dogma verkündet.
Alle diese Dogmen über Maria waren keine
plötzliche Entscheidungen der Konzilsväter, sondern sie wurden von den Christen
über Jahrhunderte geglaubt und dann später von der Kirche offiziell als
verbindliche Glaubenslehre verkündet, obwohl die Verehrung Marias sogar ohne
diese Dogmen denkbar sind.
Wenn wir die Marienpilgerstätten und die
Wallfahrer betrachten und sie über ihre Beziehung und Erfahrung mit der
Gottesmutter berichten lassen, können wir feststellen, dass mehr als diese
Glaubenswahrheiten die praktischen Folgen für das alltägliche Leben der Christen
wichtig sind. D.h. viele Christen sehen in der Gottesmutter Maria eine echte
Mittlerin und Fürsprecherin bei Gott. Viele Menschen glauben, dass Maria ihre
Anliegen vor Gott bringen kann oder die Gnade Gottes vermitteln kann und sie in
den Sorgen des Alltags körperliches und seelisches Heil bringt oder Frieden
stiften kann. Viele glauben, dass Maria die beste Fürsprecherin und Mittlerin
der Gnade, der Liebe, des Friedens und der Freude ist und durch ihre Fürsprache
wir diese wichtigen Tugenden auch im eigenen Leben erfahren dürfen. Als
Gottesmutter hat sie ihren Sohn ganz nah erfahren und daher kann sie Gott und
Gottes Gnade am besten vermitteln.
Selten haben wir von Menschen gehört, die zur
Gottesmutter beteten und enttäuscht heimgegangen sind. Alle Menschen, die sich
mit echtem Glauben und Vertrauen an die Mutter Gottes wandten, erfuhren Heil
und Stärkung in oft schwierigen Situationen.
Wenn in der Geschichte der Christenheit durch
Maria viel Heil gewirkt wurde, warum wagen wir es nicht öfter, uns an Maria zu
wenden, ihr alle unsere Nöte, Leiden und Sorgen zu sagen und sie um Fürsprache
und Vermittlung der Gnade Gottes zu bitten.
Ich wünsche uns den Mut, sich vertrauensvoll
und voller Hoffnung im Gebet an die Gottesmutter Maria zu wenden, um durch
ihre Fürsprache und ihre Vermittlung die Güte und die Liebe Gottes zu
erfahren.
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