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Sonntag, 26. Juli 2015

17.Sonntag im Jahreskreis. Lesejahr B


Predigt
Liebe Mitchristen!

Im heutigen Johannes-Evangelium wird die Brotvermehrung als Zeichen Jesu beschrieben. Das erste Zeichen hat Jesus bei der Hochzeit in Kana gezeigt und viele haben an ihn geglaubt. Im Johannes-Evangelium werden die Wundertaten Jesu Zeichen genannt und in den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas werden die Wundertaten Jesu als Machttaten bezeichnet.
Es gibt sieben verschiedene Zeichen Jesu im Johannesevangelium. Sie sind:
Das Weinwunder zur Hochzeit in Kana (2,1-12)
Die Heilung des Sohnes des königlichen Beamten in Kafarnaum (Joh 4,43-54)
Die Heilung des Gelähmten am Sabbat beim Teich Bethesda (Joh 5,1-18)  
Die Speisung der Tausenden Menschen am See von Tiberias (Joh 6,1-15)
Der Gang Jesu auf dem Wasser (Joh 6,16-21)  
Die Heilung des blind geborenen Mannes beim Teich Schiloach (Joh 9,1-12)  
Und die Auferweckung des Lazarus (Joh 11,1-57).
Diese sieben Zeichen Jesu geschahen, um zu zeigen, dass Jesus von Gott gesandt war mit einer Mission und einem Auftrag, die Jesus durch seine  Worte und Taten erfüllte.

Das heutige Evangelium über die Brotvermehrung als Zeichen Jesu wollen wir etwas näher betrachten.
Jesus nimmt das Brot von einem kleinen Jungen und sättigt damit tausende Menschen.
Ein kleiner Junge war bereit sein Brot zu teilen. Seine Bereitschaft zu teilen und Jesu Verlangen das Brot weiter zu teilen und damit viele hungrige Menschen zu sättigen, lädt uns ein sich Gedanken zu machen, über unsere Bereitschaft zu teilen und über die Vermögensverteilung auf der Welt. In der Welt heute besitzen 10% der Bevölkerung 85% des Weltvermögens und 50% der Bevölkerung besitzen insgesamt nur ein Prozent des Weltvermögens. Diese ungerechte Verteilung verursacht Armut, Ungerechtigkeit und Existenznot für viele Menschen und dem gegenüber stehen Überfluss, unnötiger Luxus und Überheblichkeit bei einer kleinen Zahl der Weltbevölkerung. Dabei ist nicht gemeint, alles unvernünftig zu teilen und selber arm zu werden oder das eigene Vermögen zu verlieren, sondern mit Vernunft und Einfühlungsvermögen auf Notlagen zu reagieren, wie die Älteren unter ihnen es vielleicht aus den ersten Jahren nach dem Krieg praktizierten und erlebten. Mit dieser christlichen Einstellung zu helfen und Solidarität und Mitgefühl zu zeigen, könnte auch heute vielen Menschen geholfen werden.

Jesus hat die übrig gebliebenen Brotstücke einsammeln lassen, damit nichts verdirbt. Es waren zwölf Körbe voll Brotreste.
Diese Leute haben sich genommen viel mehr als sie essen konnten und daher blieb viel übrig. Für Jesus ist es wichtig mit dem wertvollen Nahrungsmittel „Brot“ würdig umzugehen und nichts verderben zu lassen, besonders weil auf der Welt täglich viele Menschen an Nahrungsmangel sterben.
Aber wir schaffen es nicht, diesem Beispiel Jesu zu folgen. Pro Jahr werden in Deutschland fünfhunderttausend Millionen Brote weggeworfen.
Jede Person in Deutschland wirft durchschnittlich pro Jahr 82 Kilo Lebensmittel weg. Das sind 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr, das wir wegwerfen. Wenn wir die Zahl der weggeworfenen Brote und Lebensmittel weltweit feststellen würden, wird es viel mehr sein. Die Ernährung der Weltbevölkerung, sowie die Produktion von biologisch angebauten Lebensmitteln sind heute ein großes Problem. Die Bewahrung der Schöpfung und der respektvolle Umgang mit den Mitmenschen und mit der Tier- und Pflanzenwelt,
die Dankbarkeit für den Wohlstand, die Bewusstseinsbildung christlichen Denkens mit Blick auf das Wirken Jesu und seiner Botschaft sind unverzichtbare Themen der heutigen Zeit.
Lassen wir uns durch die Teilnahme in der Feier der Eucharistie und im Empfang

des Brot des Lebens ermutigen, dass die Worte und Taten Jesu wieder eine erfahrbare Wirklichkeit werden.

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