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Samstag, 19. Februar 2011

7. Sonntag im Jahreskreis


Begrüßung

Wir sind von Jesus eingeladen eine Stunde in seiner Gegenwart über die Botschaft Gottes nachzudenken und als Kinder Gottes die Gemeinschaft zu erleben. Das Leben spendende Brot und der Wein als himmlische Speise und Trank können wir in dieser Feier empfangen. Deswegen wollen wir zu Begin dieser Feier Gott für unsere Schwächen und Fehler um sein Erbarmen bitten.


Predigt

Jesus redet gegen die Gerechtigkeit der Juden, die Auge für Auge und Zahn für Zahn heißt. Wenn Jemand deine rechte Hand verletzt hat, soll die Tat mit der Verletzung der rechten Hand vom Täter bestraft werden. Mit dieser Art der Strafe heilt die Verletzung nicht, sondern dadurch wird die Verletzung verdoppelt. Falls die Strafe mit guten Taten gegenüber den Betroffenen beglichen würde, könnten wir daraus ein Ergebnis für das Wohlwollen der Menschen erleben. Das Gerechtigkeitsdenken, Auge für Auge und Zahn für Zahn ist keine Gerechtigkeit mehr, sondern eine Bosheit, die Jesus ablehnt. Bosheit gegen Bosheit empfiehlt Jesus nicht. Jesus empfiehlt gute Werke gegen das Böse.


„Ich aber sage euch:Leistet dem, der euch etwas Böses antut,keinen Widerstand,sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt,dann halt ihm auch die andere hin.Und wenn dich einer vor Gericht bringen will,um dir das Hemd wegzunehmen,dann lass‘ ihm auch den Mantel.Und wenn dich einer zwingen will,eine Meile mit ihm zu gehen,dann geh zwei mit ihm. „


Diese Lehre ist schwer zu verstehen und zu praktizieren. Jesus sagt aber nicht, dass wir durch solche tugendhafte Art des Umgangs mit bösen Menschen, diese bekehren können; sondern er vergleicht solche Art mit den Taten des himmlischen Vaters und lädt uns ein so perfekt zu sein, wie der himmlische Vater.


Der Lohn für solche Taten scheint es nur im Himmel zu geben. Warum handelt der himmlische Vater mit dem Guten gegenüber den Bösen? Warum sind wir gefordert, gegenüber den Bösen das Gute zu tun?Wenn wir die Bösen so wie so nicht ändern können, und wir würden beginnen gegen jede Bosheit böse zu reagieren, dann wird das menschliche Leben schwierig. Die Zerstörung der Harmonie wegen der Bosheit eines Menschen wird um das Vielfache vergrößert. Manchmal ist es besser manche Bosheiten zu ignorieren, damit die Bosheit keine Chance bekommt sich als Bosheit weiter zu verbreiten.Neid und Bosheit wird die Menschen zerstören. Die Anweisung Jesu das Gute zu tun und die Feinde zu lieben, bedeutet, dass wir nie das Böse tun sollen, und gegen Bosheit nicht mit Bosheit reagieren sollen, damit wir die Reinheit des Herzens vor Gott dem Vater bewahren können. Wer böse ist und böse handelt, wird selber durch die eigene Bosheit zerstört: Es gibt genug Fälle die diese Theorie bestätigen. Deswegen ist die Bitte Jesu für uns Christen nicht nur aus dem Grund der göttlichen Anweisung, sondern auch aus dem Grund der Naturgesetze bedeutend.


In diesem Zusammenhang finde ich die folgende Geschichte von Fjodor Dostojewski interessant. (Auch wenn wir heute den Begriff Weib nicht mehr verwenden, lese ich die Geschichte so, wie der damalige Autor sie schrieb.)

"Es lebte einmal ein altes Weib, die war sehr, sehr böse. Eines Tages starb sie. Diese Alte hatte in ihrem Leben keine einzige gute Tat vollbracht. Da kamen dann die Engel, ergriffen sie und warfen sie in den Feuersee. Ihr Schutzengel aber stand da und dachte: Kann ich mich denn keiner einzigen guten Tat von ihr erinnern, um sie Gott mitzuteilen? Da fiel ihm etwas ein, und er sagte zu Gott: Sie hat einmal aus ihrem Gemüsegärtchen ein Zwiebelchen herausgerissen und es einer Bettlerin gegeben. Und Gott antwortete ihm: Nimm dieses selbe Zwiebelchen und halte es ihr in den See, so dass sie es ergreifen und sich herausziehen kann, und wenn du sie aus dem See herausziehen kannst, so möge sie in das Paradies eingehen, wenn aber das Zwiebelchen reißt, dann soll sie bleiben, wo sie ist. Der Engel lief zu dem Weib und hielt ihr das Zwiebelchen hin: Nun, sagte er zu ihr, fass an, und wir wollen sehen, ob ich dich herausziehen kann. Und er begann vorsichtig zu ziehen - und zog sie beinahe schon ganz heraus. Als aber die anderen Sünder im See bemerkten, dass sie herausgezogen wurde, klammerten sie sich alle an sie, damit man auch sie mit ihr zusammen herauszöge. Aber das Weib war böse, sehr böse und stieß sie mit ihren Füßen zurück und schrie: Nur mich allein soll man herausziehen und nicht euch; es ist mein Zwiebelchen und nicht eures. Wie sie aber das ausgesprochen hatte, riss das kleine Pflänzchen entzwei. Und das Weib fiel in den Feuersee zurück und brennt dort noch bis auf den heutigen Tag. Der Engel aber weinte und ging davon."


Die böse Frau in dieser Geschichte hätte sich eigentlich freuen sollen, dass durch sie und ihre kleine Zwiebel hunderte von Menschen aus der Hölle gerettet werden konnten. Statt dieser Freude, war sie sehr egoistisch und böse und wollte keinem anderen Menschen helfen. Sie konnte nicht mit ansehen, dass ihren Mitmenschen etwas Gutes durch sie zukommen würde. Dadurch hat sie ihre eigene Rettung nicht erlangt. Aus diesem Beispiel können wir lernen, dass keiner für sich alleine leben kann. Das Böse wird nie gewinnen, auch wenn einige für eine Weile das Gefühl des Gewinnens bekommen; das Böse wird meistens durch die eigene Bosheit selbst vernichtet.


Unser Gott ist nicht ein Gott des Bösen, sondern ein Gott der Liebe.

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