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Samstag, 2. Oktober 2021

Erntedank2021/27.Sonntag im Jahreskreis

Predigt  

 

Mit verschiedenen Gaben der Schöpfung wie allerlei Früchten, Getreide, Obst, Blumen, Gemüse und Brot wurde auch dieses Jahr in unserer Pfarrkirche ein schöner Erntedankaltar gerichtet. Die Erntekrone am Erntedankaltar ist ebenso ein Zeichen unserer Danksagung. 

  

Dieses Jahr danken die Menschen in Marktschellenberg, Bischofswiesen, Berchtesgaden, Schönau und Umgebung für die Schöpfung und Gabe der Natur inmitten ihrer Erfahrung von Verlust und Zerstörung durch die Überflutung Mitte Juli. Die Ergebnisse fleißiger Arbeit von vielen Menschen wurden plötzlich unwiderruflich zerstört. 

 

 Viele Betroffene fragen sich:  

 Warum müssen ausgerechnet wir davon betroffen sein? 

Warum haben unser Glaube, unser tägliches Gebet und sogar der Wettersegen uns nicht geholfen?   

Wie können wir dieses Jahr Gott danken, wenn viele Menschen Wertvolles verloren haben, um ihre Existenz bangen und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sind? 

 

Diese und ähnliche Fragen treffen uns, wenn wir dieses Jahr Gott für die Ernte des Jahres, für das gute Wetter und für die Schöpfung danken und ein Fest feiern.  

 

Es ist nicht einfach, diese Fragen der Menschen zu beantworten und zu ihren Sorgen zu reagieren, wenn sie von Naturkatastrophen oder Krieg getroffen wurden und in ihrer Panik und Verzweiflung Fragen an Gott und an Mitmenschen stellen. 

Diese Fragen kann auch ich heute nicht bis ins Letzte beantworten.  

  

 Nach der christlichen Theologie ist die Schöpfung Gottes eine Selbstmitteilung Gottes. 

Gott teilt sich selber in der Schöpfung mit.

In der Schöpfung erleben wir Gott. 

Die wunderbare, erholsame Berg- und Seenlandschaft, die Wälder, Wiesen, Blumen, Flüsse, die 4 Jahreszeiten, alle Lebewesen, alles was wir auf der Welt sehen, kann uns an Gott selber erinnern.   

 

Gott hat eine große Verantwortung für die Schöpfung gezeigt, weil er die Welt erschaffen hat. 

Deswegen glaube ich fest, dass Gott seine Schöpfung zu bewahren wird.  

 

Aber wenn Gott die ganze Verantwortung in seine Hand nehmen würde und Gott seine Schöpfung schützen und bewahren würde, hätten wir Menschen wenig zu denken und zu planen. 

 

Wenn die Menschen selber keine Ideen und Fortschritte entwickelt hätten, könnten wir heute die Welt nicht so erleben, wie es heute ist. 

 

Alle Menschen werden mit unterschiedlichen Begabungen und Talenten geboren und sind dazu berufen, diese Fähigkeiten zu entwickeln, um Neues zu erfinden, zu gestalten, zu verbessern und zu pflegen. 

 

Im Buch Genesis lesen wir, dass Gott den Menschen die Schöpfung anvertraute, um sie zu nutzen, zu genießen und zu bewahren. Unsere Fähigkeiten zu denken, zu planen, zu forschen, zu pflegen, zu erahnen oder zusammenzuhalten haben wir von Gott erhalten und Gott erwartet, dass wir eine Mitverantwortung für die Schöpfung übernehmen.   

 

Die Forschungen zeigen, dass die Menschen verantwortlich sind für den Klimawandel, für viele Naturkatastrophen und Zerstörungen.   

 

Mit täglich weggeworfenen tausenden Tonnen Lebensmitteln könnten wir tausende hungrige Menschen ernähren.

 

Mit weniger Verwendung von Pestiziden würden verschiedene Krankheiten vielleicht nicht auftauchen. 

 

Auswirkungen des Klimawandels und Folgen der Verschmutzung von Wasser sind heute wichtige Themen um die Schöpfung bewahren zu können. 

 

Jeder Einzelne von uns ist gefragt, in seinem Umfeld die Schöpfung zu bewahren.    

 

Ich denke, dass in der jetzigen Zeit bei der Bevölkerung das Bewusstsein über ihre Mitverantwortung und die Bewahrung der Schöpfung deutlicher spürbar ist. 

 

Die Corona-Pandemie und die Naturkatastrophen dieses Jahres haben Viele überzeugt, dass wir unsere Haltung ändern müssen und es nicht mehr wie bisher weitergehen wird.  

  

Das Erntedankfest schenkt uns jedes Jahr Anlass  Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung zu übernehmen und Gott für seine Schöpfung zu danken. 

 

Es ist unser Auftrag verantwortlich mit den Gütern dieser Erde umzugehen, jeder mit seinen Möglichkeiten, im beruflichen und im privaten Bereich.  

 

 

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