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Samstag, 18. September 2021

25. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Mark 9:30-37

Predigt  

Nächstes Jahr im Oktober findet eine Synode in Rom statt mit dem Thema „Für eine synodale Kirche, Gemeinschaft, Partizipation und Mission“. 

In einer Synode werden verschiedene Themen diskutiert, um zu einem Konsens zu kommen und damit die Gemeinschaft zeitgemäß zu aktualisieren, zu prüfen und zu stärken. 

 

Der am 01. Januar 2020 in Frankfurt begonnene synodale Weg der deutschen Kirche hat auch ein ähnliches Ziel: Reform, Zeitmäßigkeit und Modernisierung.  Im heutigen Evangelium hörten wir über eine ähnliche Versammlung mit synodaler Diskussion unter den Jüngern Jesu. Bei dieser Synode der Jünger Jesu stand damals nur ein Thema zur Diskussion: Wer der Größte sei unter ihnen.  

 

Die Jünger Jesu diskutierten dieses Thema zu einem Zeitpunkt, in dem Jesus über sein Leiden und sein Sterben redete.  „Der Menschensohn wird ausgeliefert und getötet“, sagte Jesus zu ihnen. Aber diese Worte und das mögliche Schicksal Jesu haben seine Jünger damals nicht getroffen.  Sie haben sich mit der Auseinandersetzung über Macht und Rangordnung beschäftigt. Sie waren gedanklich weit weg von wesentlichen Themen und Ereignissen in Bezug auf die Mission und Verkündigung Jesu.  

 

Nicht nur während des Lebens Jesu, sondern auch später in der Geschichte des Christentums haben Christen das Wesentliche der Botschaft Jesu vernachlässigt und sich mit unwesentlichen Themen beschäftigt. Manche Meinungsunterschiede und Streitigkeiten in der Geschichte des Christentums haben sich verwandelt in das Thema: Wer der bessere Christ sei? Diese Frage taucht nicht nur auf unter verschiedenen Konfessionen, sondern auch unter Christen derselben Konfession. 

 

Das Bestreben vieler Menschen, der Erste oder der Bessere zu sein, gibt es nicht nur in weltlichen Angelegenheiten, sondern in allen Ebenen des menschlichen Lebens.  

 

Der bessere Christ und der Größte unter den Christen ist Derjenige, der allen dient und im Herzen wie ein Kind bleibt, belehrt Jesus seine Jünger.

Nach Auffassung Jesu sollen in allen Diskussionen und Synoden unter den Christen das Thema Dienst an den Menschen und die Einfachheit und Herzlichkeit eines Kindes die Christen bewegen. Eine Rangordnung im weltlichen Sinne hat für Christus keine Bedeutung. 

 

Für Christus zählen eindeutig die Bereitschaft zum Dienen und die Offenheit eines Kindes. Diese Eigenschaft des Christseins erwartet Jesus in allen Ebenen der Gemeinschaft der Kirche, die Jeder in seinem Umfeld praktizieren kann.  

 

In diesem Sinne ist es eigentlich einfach und unkompliziert Christ zu sein, aber viele Christen verstehen es nicht, dass das Christentum ein Weg des Suchens und der Begegnung ist, um sich untereinander zu helfen und zu dienen. Jeder einzelne Christ ist dazu berufen und wir als christliche Gemeinschaft haben den Auftrag von Christus den Menschen zu dienen.  

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