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Samstag, 21. September 2019

24. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Begrüßung
am 24. Sonntag des Jahreskreises hören wir im Evangelium die Geschichte über den verlorenen Sohn. Der Sohn im Gleichnis könnte auch eine verlorene Tochter sein.
Es geht dabei nicht darum, ob ein Sohn oder eine Tochter verloren ging, sondern es geht darum, wie wir in unserer Beziehung mit Gott und mit unseren Mitmenschen stehen und wie wir mit Fehlern und Versagen umgehen. Das Thema hier ist die Versöhnung.

Lk. 15:1-32
Predigt
einmal sagte Jesus seinen Zuhörern, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Aus diesem Satz Jesu lerne ich, dass Vorwürfe zu machen leicht ist, aber eine Lösung zu finden nicht einfach ist. Oft denken und reden wir aus eigener Sicht, aber neben der eigenen Sicht, sollten wir auch Respekt für die Sichtweise der Anderen zeigen.  Als ich das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder vom barmherzigen Vater las und mir über die Bedeutung dieses Gleichnisses für uns heute Gedanken machte, stieß ich auf diese Worte Jesu.

Dieses Gleichnis können wir als eine Familiengeschichte oder Pfarreigeschichte oder als ein Gleichnis über unsere Beziehung mit Gott dem Vater bezeichnen. 

Wenn wir die beiden Söhne in diesem Gleichnis vergleichen und versuchen, zu wissen wer besser sei oder wer in seiner Situation in der Familie oder anderswo richtiger handelte, können wir meiner Meinung nach keine gerechte Antwort finden.  Es geht nicht darum, wer gut und wer schlecht ist, sondern es geht darum, wie verständnisvoll wir mit Menschen und Themen umgehen oder wie gut wir die Menschen verstehen.

Der ältere Sohn und der jüngere Sohn hatten zwei verschiedene Lebensarten, zwei verschiedene Arten der Bindung zur Familie, zwei verschiedene Vorgehensweisen mit Menschen, Themen und Bedürfnissen, zwei verschiedene Vorstellungen und Visionen von der Erfüllung des eigenen Lebens und verschiedene Arten des Umgangs. 

Viele denken, dass einer von den beiden Söhnen der Versager war und dass er durch die Barmherzigkeit des Vaters wieder Versöhnung finden konnte. Das Thema Versöhnung finde ich ein wichtiges Thema, auch wir wünschen unsVersöhnung, wenn etwas schiefgegangen ist.

Aber mir erschien wichtiger zu erfahren, nicht wie die beiden Söhnen bisher gelebt haben und wer welche Probleme hatte, sondern wie die beiden Söhne in Zukunft leben würden. Darüber sagt das Gleichnis nichts, weil das Gleichnis mit der Versöhnung und den tröstenden Worten des Vaters an den älteren Sohn endet. Für den Vater waren die beiden Söhne gleichbedeutend, egal wie sie gelebt haben. Wenn einem mehrere Menschen und mehrere Themen und Richtlinien gleich wichtig sind, ist der einzige Weg nach Glauben und Überzeugung weiterzugehen und um Verständnis zu bitten, wie der Vater den älteren Sohn. Aber wie die beiden Söhne in Zukunft miteinander umgehen und wer welche Leistung zu Gunsten der eigenen Erfüllung des Lebens erbringen wird, sind entscheidender. In dieser Geschichte können wir darüber nur das Beste erhoffen, denn wie die Zukunft der beiden ausgeht, wissen wir nicht.

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