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Samstag, 20. Juni 2015

12. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Predigt
Mk. 4, 35-41
Liebe Mitchristen!
Beim Eingang von vielen Hindu Tempels in Indien und anderswo hängt eine Glocke. Jeder einzelne Besucher wird beim Eingang in den Tempel die Glocke läuten. Einmal habe ich einen Gläubigen gefragt, warum die Gläubigen beim Eingang in den Tempel die Glocke läuten. Er sagte, dass sie dadurch Gott aufwecken, damit er Jeden sieht und hört.

Die Sitte und den Gedanken habe ich sehr interessant gefunden, weil wir manchmal denken, ob Gott schläft, ob Jesus Christus schläft, weil wir in schwierigen Situationen unseres Lebens seine Anwesenheit nicht spüren.

Besonders wenn wir im eigenen Leben eine Situation wie einen Wirbelsturm erleben, wo Panik, Angst und Unsicherheit herrschen oder wenn wir Hilfe und Rat brauchen und Niemand uns beisteht, fragen wir verzweifelt, ob der liebe Gott schlafe.

Im heutigen Evangelium hörten wir, dass Jesus einer ist, der gut schlafen kann. Auch im Boot bei stürmender See, als Wasser ins Boot drang und er nass wurde und der Sturm laut war, auch wenn seine Jünger in Todesangst schrien, konnte Jesus ruhig und gelassen schlafen.

Für uns ist es unglaublich, dass Jesus inmitten aller Probleme und inmitten der Todes Gefahr schlafen konnte.

Die Worte Jesu zeigen, warum er in Ruhe schlafen konnte. Er sagte zum Sturmwind: „Schweig, sei still.“ Jesus befiehlt der Natur, wie er es bei den Dämonen machte.
Er heilt die Kranken, treibt Dämonen aus und befreit die Besessenen, er befiehlt der Natur, wenn sie ungewöhnlich reagiert und auseinander zu brechen droht.
Jesus ist der Herr der Natur, der Herr aller Dinge.

Aber wir haben uns oft nicht im Griff in vielen alltäglichen Dingen im Leben. Ein kleines Problem, ein kleiner Niedergang, Verluste, Missverständnisse oder Auseinandersetzungen können uns unruhig machen und in uns Angst und Panik verursachen.

Die Jünger fragten Jesus: „Herr kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen.“
Wie diese Jünger im Boot können wir inmitten eines Wirbelsturmes im Leben, die Frage an  Jesus richten, kümmert es dich nicht, dass ich unruhig werde.

Aber wie manche Gläubige beim Eingang des Tempels eine Glocke läuten und Gott aufzuwecken versuchen, können auch wir versuchen Jesus aufzuwecken.

Diese Glocke um Jesus aufzuwecken ist heute unser Gebet oder  unser Gottesdienstbesuch.

Nicht nur, dass Jesus inmitten stürmender See und inmitten allen Problemen gut schlafen kann, sondern er auch befehlen kann, „schweige, sei still“.


Wenn wir uns an diese Worte Jesu beim Sturm auf dem Meer erinnern und an die Tat Jesu denken, und zu ihm im Gebet wenden, bin ich sicher, dass wir frei von Angst und gelassen die Anforderungen und Schicksale unseres Lebensalltages verkraften und gut bewältigen können und vielleicht auch ruhig schlafen können.

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