Predigt
Mk. 4, 35-41
Mk. 4, 35-41
Liebe Mitchristen!
Beim Eingang von vielen Hindu Tempels in Indien
und anderswo hängt eine Glocke. Jeder einzelne Besucher wird beim Eingang
in den Tempel die Glocke läuten. Einmal habe ich einen Gläubigen gefragt, warum
die Gläubigen beim Eingang in den Tempel die Glocke läuten. Er sagte, dass sie
dadurch Gott aufwecken, damit er Jeden sieht und hört.
Die Sitte und den Gedanken habe ich sehr
interessant gefunden, weil wir manchmal denken, ob Gott schläft, ob Jesus
Christus schläft, weil wir in schwierigen Situationen unseres Lebens seine
Anwesenheit nicht spüren.
Besonders wenn wir im eigenen Leben eine Situation wie einen Wirbelsturm erleben, wo Panik, Angst und Unsicherheit
herrschen oder wenn wir Hilfe und Rat brauchen und Niemand uns beisteht, fragen
wir verzweifelt, ob der liebe Gott schlafe.
Im heutigen Evangelium hörten wir, dass Jesus
einer ist, der gut schlafen kann. Auch im Boot bei stürmender See, als Wasser
ins Boot drang und er nass wurde und der Sturm laut war, auch wenn seine Jünger
in Todesangst schrien, konnte Jesus ruhig und gelassen schlafen.
Für uns ist es unglaublich, dass Jesus inmitten
aller Probleme und inmitten der Todes Gefahr schlafen konnte.
Die Worte Jesu zeigen, warum er in Ruhe schlafen
konnte. Er sagte zum Sturmwind: „Schweig, sei still.“ Jesus befiehlt der Natur,
wie er es bei den Dämonen machte.
Er heilt die Kranken, treibt Dämonen aus und
befreit die Besessenen, er befiehlt der Natur, wenn sie ungewöhnlich reagiert
und auseinander zu brechen droht.
Jesus ist der Herr der Natur, der Herr aller
Dinge.
Aber wir haben uns oft nicht im Griff in vielen alltäglichen
Dingen im Leben. Ein kleines Problem, ein kleiner Niedergang, Verluste,
Missverständnisse oder Auseinandersetzungen können uns unruhig machen und in
uns Angst und Panik verursachen.
Die Jünger fragten Jesus: „Herr kümmert es
dich nicht, dass wir zugrunde gehen.“
Wie diese Jünger im Boot können wir inmitten
eines Wirbelsturmes im Leben, die Frage an Jesus richten, kümmert es
dich nicht, dass ich unruhig werde.
Aber wie manche Gläubige beim Eingang des
Tempels eine Glocke läuten und Gott aufzuwecken versuchen, können auch wir versuchen Jesus aufzuwecken.
Diese Glocke um Jesus aufzuwecken ist heute unser
Gebet oder unser Gottesdienstbesuch.
Nicht nur, dass Jesus inmitten stürmender See und
inmitten allen Problemen gut schlafen kann, sondern er auch befehlen kann,
„schweige, sei still“.
Wenn wir uns an diese Worte Jesu beim Sturm
auf dem Meer erinnern und an die Tat Jesu denken, und zu ihm im Gebet wenden, bin
ich sicher, dass wir frei von Angst und gelassen die Anforderungen und Schicksale unseres
Lebensalltages verkraften und gut bewältigen können und vielleicht auch ruhig
schlafen können.
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