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Sonntag, 14. Februar 2010

Fasching und Valentinstag


6.Sontag im Jahreskreis 2010-02-14
Einleitung

Mitten in den Faschingstagen sind wir heute am 6. Sonntag des Jahreskreises zusammen gekommen um Eucharistie zu feiern. Während andere Menschen sich schon morgens gruppieren, kostümieren und in Feierstimmung sind und versuchen den Alltag zu vergessen mit lachen, tanzen und singen, sind wir in der Kirche um zu beten. Vielleicht ist uns nicht bewusst, dass zum Gebet auf jeden Fall das frohe Singen gehört und wenn jemandem zum Lachen zumute ist, ist auch das kein Verbot. Jesus ging froh zu den Festen und hat gerne an Feiern teilgenommen wie uns mehrfach aus den Evangelien berichtet wird.
Heute wollen wir mit Gott und bei Gott das menschliche Bedürfnis zum Singen, Lachen und Tanzen erfüllen und wie Gott es will uns lenken lassen. Wir rufen ihn in Kyrie.


Predigt:
Evangelium vom 6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C: Lk 6,17. 20-26


Früher haben die Christen gedacht und geglaubt, dass die Menschen die nie lachen wollen und lachen können die Wichtigen und Bedeutenden sind. Manche haben sogar geglaubt, dass die Christen nicht lachen können. Lachen war in den Kirchengebäuden unvorstellbar. Lachen während des Gottesdienstes oder lachen im Gottesdienst und in der Kirche wurde nicht gerne gesehen. Sehr ernst zu erscheinen und ernst zu benehmen war ein Kennzeichen der anständigen Menschen. Sogar lachen beim Fotografieren und ein Foto mit lachendem Gesicht hat man früher nicht gerne gesehen.


Das Bedürfnis zum Lachen haben die Leute deswegen beim Fasching erfüllt. Faschingstage sind da zum Lachen und zum Tanzen und zum Feiern. Interessante Karnevalssitzungen aus Mainz, Köln und Düsseldorf habe ich manchmal im Fernsehen gesehen und dabei erlebt, wie gerne die Menschen lachen. Bei den Faschingsfeiern in den letzten zwei Jahren in Heilige Familie und Maria Immaculata habe ich erlebt, dass hier in der Region eher gerne getanzt wird. Vielleicht lachen Sie auch viel. Heute gibt es in Deutschland anerkannte Lachseminare und Lachtherapien, die von Ärzten befürwortet werden, weil sie der Gesundheit dienen. Die Lachtherapie wurde ursprünglich von einem indischen Guru vor einigen Jahren eingeführt. Aus tiefer Seele lachen können ist gesund, lachen heilt, lachen ist heilig. Aber der Text eines Karnevalsliedes, dass am Aschenmittwoch alles vorbei ist, gilt nicht für uns. Die Feier, das Tanzen, Lachen und Singen nehmen mit dem Aschermittwoch eine andere Dimension ein. Durch die Fastenzeit und ihre entsprechende Gestaltung werden wir innerlich, seelisch und körperlich fähiger und gelassener, zu lachen, zu singen, zu beten, zu glauben, zu vertrauen, zu helfen, zu verstehen und zu lächeln.


Neben dem Fasching ist heute ein wichtiger Tag für die Jugend wie für die Erwachsenen: der Valentinstag. Vor fünfzehn Jahren habe ich noch nicht gewusst, was der Valentinstag bedeutet und was die Geschenke am Valentinstag bedeuten. Vor ungefähr 60 Jahren haben viele Menschen in Deutschland es auch nicht ernst genommen oder gewusst. Nach dem zweiten Weltkrieg, wurde durch die Amerikaner in Deutschland der Brauch des Valentinstages verbreitet. 1950 fand in Deutschland in Nürnberg der erste Valentinsball statt. Heute feiert man Valentinstag weltweit.


Der Heilige hat um 200 n. Chr. in Rom die Liebespaare heimlich getraut, die nicht heiraten durften. Deswegen hat der römische Kaiser ihn enthaupten lassen. Daher wurde der heilige Valentin Patron der Liebespaare. In Rom entstand der Brauch Blumen am Valentinstag an die weiblichen Familienmitglieder zu schenken.


Das Lachen und feiern zu Fasching und die Liebe zum Valentinstag und die sonntägliche Feier der Gotteserfahrung fallen an diesem Sonntag zusammen, an dem wir im Evangelium in den Seligpreisungen: "Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen." (Lk. 6,21b) gehört haben. Vielleicht haben wir jetzt nichts zum Weinen. Aber das Sprichwort „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“ können wir heute ernst nehmen.


Unser Glaube heißt Evangelium, es bedeutet eine Freude bringende Botschaft. Wir sind eingeladen fröhliche Menschen zu sein, die lachen, feiern, singen und tanzen, alles zu seiner Zeit. Amen.

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