Evangelium
vom 25. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C:
Lk 16,1-13
Lk 16,1-13
Jesus hat bei seinen Auftritten den Zuhörern viele Gleichnisse
erzählt. Die meisten Gleichnisse Jesu geben gute Beispiele von Ereignissen oder
zeigen uns gute Vorbilder. Wir haben eine Reihe von solchen Gleichnissen, z.B.
das Gleichnis vom guten Samariter oder vom barmherzigen Vater. In so einem
Gleichnis ist die Hauptperson des Gleichnisses ein Vorbild für uns und die
Geschichte ein Maßstab für unser Verhalten.
Ganz im Gegenteil steht das Gleichnis von heute, in dem die
Hauptperson ein ungerechter Verwalter ist, dessen egoistisches, ungerechtes
Verhalten wir nicht verstehen können. Seine Untreue und Unehrlichkeit
entspricht wahrscheinlich einigen Menschen, die wir auch heute kennen und
erleben.
Es ist interessant zu beobachten, dass dieser unehrlicher
Verwalter wieder Ungerechtigkeit begeht, um die eigene Schuld vor vielen
anderen Menschen zu verstecken und im Fall des Verlustes seiner Arbeit und Tätigkeit
durch Bestrafung einen Ausweg zu finden. Er zeigt weder Reue noch die
Bereitschaft sich zu ändern, sondern begeht weitere Korruptionen, um zu
profitieren und sich zu profilieren. Dieser Verwalter ist korrupt,
egoistisch, ungerecht und auch clever. Er macht immer wieder durch seine
korrupte Art materielle Gewinne und sucht materielle Wege um es sich gut gehen
zu lassen. Aber er vergisst, dass der so zustande kommende materielle
Profit keine bestehende Freude schenken kann. Menschliche Werte, wie Treue,
Liebe, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit gibt es in seinem Wortschatz nicht.
Einige schwierig zu beantwortende Fragen beinhaltet dieses
Gleichnis.
Erstens: Das Lob an den schlechten und untreuen Verwalter kann
kein echtes Lob sein, sondern ist sicher nur ironisch gemeint. Jeder weiß, dass
dieser Verwalter alles zu seinem eigenen Profit manipuliert hat und ihn
kein Unternehmer dafür loben kann.
Zweitens:
Die Worte Jesu: „Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit
Ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes“ bedeutet nicht, dass die
Kinder des Lichtes sich wie die Kinder der Welt verhalten sollen und für eigene
Gewinne ungerecht handeln dürfen, sondern, dass diese Worte wie eine
Warnung sind an die Kinder des Lichtes, dass sie aufpassen sollen, dass die
falsche Klugheit der Kinder der Welt, sie nicht betrügen.
Drittens: Der Begriff Mammon steht hier für die materiellen
Dinge im negativen Sinne. Wir können nicht Gott und dem Mammon dienen bedeutet,
dass wir um Gottes Wege gehen zu können und nach menschlichen Werten zu
handeln, sollten wir bereit sein, uns nicht nur vom Streben nach
materiellen Gütern und Luxus einnehmen zu lassen.
Viertens:
„Wer in den kleinen Dingen zuverlässig ist,
der ist es
auch in den großen,
und wer bei den kleinen Dingen Unrecht tut,
der tut es
auch bei den großen.“
Es bedeutet, wer sich grundsätzlich um Ehrlichkeit, Treue, Liebe
und Gerechtigkeit bemüht, diesen Menschen können wir vertrauen. Mit eigener
Klugheit alles zu manipulieren um eigene Profite zu erzielen, wird letztendlich
nur Probleme verursachen, die die eigene Ruhe und den Frieden stören.
Durch dieses Gleichnis lädt Jesus seine
Zuhörer ein, in kleinen und großen Dingen gute, treue, ehrliche und gerechte
Verwalter zu sein. Diese Einladung geht auch an uns, weil wir alle in der einen
oder anderen Form wie Verwalter sind. Auch wir haben täglich mit Menschen, mit
Gütern der Schöpfung oder mit Wissen zu tun, dass wir gerecht und
menschenfreundlich verwalten sollten. Möge uns dieser Auftrag Jesu wieder neu
bewusst werden und gelingen, das wünsche ich uns allen von Herzen.