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Sonntag, 24. April 2011

Fastenpredigt am 26.03.2011




Begrüßung
Zum heutigen Gottesdienst mit Fastenpredigt begrüße ich sie ganz herzlich. Wir werden im Evangelium über das Kommen des Herrn hören und versuchen zu verstehen was es uns bedeutet. Zu Beginn wollen wir uns besinnen und um Gottes Erbarmen bitten.





FASTENPREDIGTMt. 25.31-40
Das jüngste Gericht-Erfreuliches oder Erschreckendes?Dieses Thema der heutigen Fastenpredigt lädt uns ein, nachzudenken, ob wir mit Freude oder mit Angst über das jüngste Gericht denken. Dazu möchte ich eine weitere Frage stellen. Glauben wir überhaupt an das jüngste Gericht. Glauben wir an einen Gott, der uns richtet, der uns straft, vor dem wir Angst haben müssen; oder glauben wir an einen Gott, den wir Vater nennen, der auf den verlorenen Sohn wartet, und wenn er den verlorenen Sohn sieht, ihn umarmt und für ihn ein Festmahl bereitet. Wir können das jüngste Gericht im biblischen Hintergrund und im Hintergrund unseres Gottesbegriffes verstehen. Dann wird das Gericht keine erschreckende Erfahrung, sondern ein Hoffnung und Freude schaffendes Ereignis sein.


Das Matthäus Evangelium Kapitel 25 berichtet, dass Jesus in seiner Herrlichkeit kommen wird und sich auf seinen Thron setzen wird. Er wird die Menschen richten, und dafür wird er die Guten auf seiner rechten Seite versammeln und die Schlechten auf seiner linken Seite. Die Guten wird er zum Reich Gottes führen und die Schlechten ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist. Als Maßstab für das Gericht zählt das gute Werk, das wir während der Lebenszeit getan haben.


Diese Mahnung und Drohung könnten viele Menschen motivieren, ein gutes Leben zu führen. Aber es kommt die Frage, ob tatsächlich so ein Gericht stattfindet und die schlechten Menschen ewig verdammt werden oder wir immer in der Angst und Sorge um dieses Gericht leben müssen. Zweitens stellt sich die Frage, ob wir durch eine Angst machende Botschaft die Menschen für ein gutes Leben motivieren sollen oder mit einer Freude machenden Botschaft, da unser Evangelium Frohbotschaft heißt und nicht Drohbotschaft.


In den ersten Jahrzehnten des Christentums gab es die Hoffnung auf die baldige Wiederkunft Jesu, die in der Liturgie in Form eines Gebetes zum Ausdruck gebracht wurde. Auf Hebräisch heißt es Maranatha, und bedeutet: Komm o Herr. Es bedeutet auch: Der Herr kommt. Die Juden haben nach Jerusalem geschaut und gebetet, die Christen haben dagegen nach Osten geschaut und gebetet, weil die Christen geglaubt haben, dass der Herr von Osten vom Himmel kommen wird. Heute noch gibt es viele christliche Kirchen, die aus diesem Grund mit ihren Altären in Richtung Osten gebaut wurden.


Obwohl Christen in den ersten Jahrhunderten an das baldige Kommen Jesu glaubten, ist der Glaube nicht erfüllt worden. Jesus ist noch nicht wieder gekommen. Aber die Christen leben mit der Hoffnung, dass er wieder kommen wird. Im Glaubensbekenntnis bekennen wir die Wiederkunft Jesu. Es gab mehrere christliche Gemeinschaften, die die Wiederkunft Jesu zu bestimmten Zeitpunkten vorausgesagt hatten, aber solche prophetischen Aussagen wurden nicht erfüllt, z. B. gab es Menschen, die auf die Wiederkunft Jesu im Jahr 1994 oder 2000 gehofft hatten.Jesus kommt in der Endzeit, um zu richten die Lebenden und die Toten. Wann ist diese Endzeit. In der Bibel lesen wir über die Zeichen der Endzeit. Krieg, politische und soziale Probleme, Naturkatastrophen, Krankheit, Glaubensverlust sind die Zeichen der Endzeit in der Bibel. Diese Zeichen der Endzeit in der Bibel entsprechen zum Teil der wissenschaftlichen Entdeckung der Probleme der Welt, durch das zu heiß werdende Klima, durch Erdbeben, Tsunami und ganz aktuell durch Gefahren von Atomkraftwerken. Über die Finsternis der Sonne in der Bibel sagen die Wissenschaftler, dass in 8000 Lichtjahren die Sonne verschwinden wird und plötzlich alle Lebewesen einen Stillstand erreichen werden. Die Vorstellung der Endzeit gibt es unter mehreren Völkern und Religionen. Mit dem Ende der Welt und der Endzeit beginnt eine neue Zeit, ein neues Leben. Wir glauben, dass Jesus wiederkommen wird in der Endzeit und er wird uns richten.Er wird in Herrlichkeit kommen.


Wir wollen nun darüber nachdenken, was für eine Herrlichkeit wir uns beim Kommen Jesu vorstellen können und welche Art des Richtens wir erwarten können.


Was für eine Herrlichkeit erwarten wir beim Kommen Jesu. Kommt er mit königlichen Kleidern, auf himmlischen Pferden mit Kronen und setzt er sich auf den königlichen Stuhl? Viele Künstler haben das Kommen Jesu sehr bildhaft dargestellt und ihn fast zu einem weltlichen Richter gemacht. Aber im Johannes Evangelium lesen wir, dass die Herrlichkeit Jesu sein Kreuz sei und seine Herrlichkeit sein Tod. Der Tod und die Auferstehung Jesu stellen die Herrlichkeit Jesu dar. Die Bilder von Feuer, Strafe, Zorn und Rache Gottes stammt aus den alttestamentlichen Verständnissen von Gott. Jesus hat die damaligen Verständnisse von Gott korrigiert und die Barmherzigkeit und die Liebe Gottes verkündet. Der Herr der als Richter am Ende der Welt kommen wird, ist Jesus Christus, der von der Jungfrau Maria geboren wurde, der den Armen die Frohbotschaft verkündete, die Kranken heilte, für das Heil der Menschen gelitten, gestorben und auferstanden ist. Jesus hat uns die Liebe Gottes verkündet und gesagt, dass Gott die Liebe selbst sei. Die Herrlichkeit Gottes wird nach der Lehre Jesu eine Herrlichkeit seiner Barmherzigkeit, eine Herrlichkeit der Liebe.


Die verschiedenen Bilder des Kommens des Herrn können wir daher nicht wörtlich verstehen. Wenn die Welt zu Ende geht, könnte auch Raum und Zeit zu Ende gehen. Vor dem Beginn der Welt und nach dem Ende der Welt ist die Ewigkeit, in der Ewigkeit begegnen wir Jesus dem Herrn, der uns mit seinem Maßstab der Liebe, die Gott selbst ist, richtet und uns in die Ewigkeit Gottes hinein nimmt. Die biblische Rede über das Gericht Gottes verkündet das Heil der Menschen durch die Offenbarung Gottes, die auf dem Hintergrund des alttestamentlichen Verständnisses von Gott dargestellt wurde. Wer die Liebe Gottes nicht erfährt oder aus dem Begriff Gottes als Liebe zur Barmherzigkeit und Liebe im Alltag nicht motiviert werden kann, braucht einen strafenden Gott. Ob Gott ein strafender oder ein liebender Gott ist, hängt vollkommen von uns Menschen ab.Wenn wir uns einlassen auf eine tiefe Gotteserfahrung, können wir uns ein Gericht Gottes mit Maßstaben der Liebe vorstellen, in dem Gott alle Menschen in seine Liebe hinein nimmt.

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