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Samstag, 28. März 2015

5. Sonntag der Fastenzeit, Lesejahr B




Am 5. Fastensonntag begehen wir jedes Jahr den Misereor-Sonntag mit der Misereor-Kollekte für Projekte des bischöflichen Hilfswerkes Misereor. Das Leitwort der Misereor Fastenaktion 2015 lautet: „Neu denken, Veränderung wagen“. Dieses Jahr beschäftigt sich die Misereor-Aktion mit dem Klimawandel und der globalen Erwärmung. Der Klimawandel und die globale Erwärmung verursachen Naturkatastrophen, wie Stürme, Sturmfluten oder Erdbeben. Der Südpazifik und die Philippinen sind mit Naturkatastrophen die mit am meisten betroffenen Länder. Mit der heutigen Kollekte in über 10.000 Pfarrgemeinden in Deutschland helfen wir Menschen, die von Naturkatastrophen betroffen sind.

 
Zu Beginn des Gottesdienstes wollen wir um das Erbarmen Christi bitten.
 
Predigt, Jo. 20, 22-33
 
Der 5. Fastensonntag trug früher den Namen Passionssonntag. Im heutigen Evangelium wird die Passion Christi angekündigt und die nächsten 14 Tage sind die Tage der Passion Christi, die mit dem Fest der Auferstehung Christi enden. Im 11. Jahrhundert wurde ab diesem Sonntag bis zum Karsamstag der ganze Altar mit einem Tuch bedeckt, um zu zeigen, dass der Verzicht in der Fastenzeit auch für die Augen ein Verzicht sein sollte. Ab dem 12. Jahrhundert wurden die Kreuze in der Kirche mit einem Tuch in der Farbe Lila verhüllt. Die Enthüllung des Kreuzes wird in der Karfreitagsliturgie mit den Worten, „Seht das Holz des Kreuzes.“ vollzogen.
 
Ab dem Brauch der Verhüllung des Altares mit einem Tuch entstand der Begriff Fastentuch oder Hungertuch. Seit 1976 lässt das bischöfliche Hilfswerk Misereor alle zwei Jahre ein Fastentuch von Künstlern aus verschiedenen Ländern mit religiösen Motiven gestalten. Das Fastentuch dieses Jahres stammt vom chinesischen Künstler Dao Zi.

Der Künstler hat es gestaltet unter dem Titel
„Gott und Gold“, wie viel ist genug?
Im Altarraum der Pfarrkirche Maria Immaculata ist das Fastentuch dieses Jahres wieder zu sehen.
 
Die Passion Christi und die Leiden der Menschen sind Themen in der Fastenzeit, insbesondere in der Passionszeit.

Jesus sagt im heutigen Evangelium, dass das Leiden Christi und das Leiden der Menschen im Namen Christi nicht umsonst sein werden. Die Verherrlichung und  Erhöhung des Menschensohnes, das Hinauswerfen der Herrscher dieser Welt und das Versprechen Jesu alle zu sich zu ziehen, die mit ihm und wegen ihm leiden müssen, bedeuten diese Verheißung und diese Hoffnung.
 
Das bedeutet nicht, dass wir Verfolgung und Leiden zulassen sollen oder dagegen passiv bleiben sollen, sondern, dass wir daran glauben können, das unvermeidbare Leiden im Namen Christi  positive Auswirkungen haben werden.

Durch sein Leiden hat Jesus viele menschliche Werte vermittelt und seine Stimme für Gerechtigkeit, Frieden und ein menschliches Miteinander erhoben. Die Botschaft Jesu hat damals viel Positives in der Gesellschaft bewirkt und sein Leben hat die damalige Gesellschaft beeindruckt und verändert. Diese Veränderung fand nicht nur in den Gebieten der Heimat Jesu statt, sondern in Rom, Griechenland im ersten Jahrhundert und danach in West- und Osteuropa und später auch weltweit.
 
Mit der Zeit wurde aber der Einfluss der Botschaft Christi in der Welt weniger und weniger. Wenn wir überzeugte Christen sein wollen, haben wir die Aufgabe, in allen Bereichen des sozialen Lebens den Einfluss der Botschaft Christi mit unseren Möglichkeiten, wieder neu zu beleben und dem Frieden und der Gerechtigkeit die höchste Priorität zu geben.  

Ich finde es gut, sich in der Fasten- und Passionszeit Gedanken zu machen, wie weit der Begriff mit Christus zu leiden und mit Christus auferstehen in unserem alltäglichen Leben Einfluss nehmen. D.h., um die Werte Christi verbreiten zu können, müssen wir auch manchmal Leiden auf uns nehmen, die aber letztendlich nicht umsonst sein werden. Wenn wir merken, dass die Gesellschaft dadurch etwas christlicher, friedvoller oder menschenfreundlicher wird oder insgesamt besser, dann war unser Beitrag erfolgreich. Mögen die Tage der Passionszeit uns bewusst machen, dass wir uns im Denken, Reden und Tun wieder mehr an Christus orientieren wollen, um seine Botschaft glaubhaft und mutig verbreiten zu können.  
 
 

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