Evangelium vom Christkönigssonntag, Lesejahr
A: Mt 25,31-46
Aus dem heiligen Evangelium nach
Matthäus:
Der letzte Sonntag im Jahreskreis des
Kirchenjahres wird als Christkönigssonntag gefeiert, den Papst Pius X. 1925
eingeführt hat. Es war damals die Zeit des Umbruches im Denken und Handeln der
Menschen, sieben Jahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Es war auch eine
Zeit in der die Monarchien und Königreiche in Europa abgeschafft wurden und die
Demokratie eingeführt wurde. Freiheit wurde damals großgeschrieben, liberales
Denken gewann an Bedeutung, die Bürger fühlten sich als Entscheidungskraft und
Führer des Landes und Kommunisten übernahmen den politischen Einfluss in vielen
Ländern der Welt. In dieser politisch und gesellschaftlich verändernden
Situation der Welt könnte der Eindruck geweckt werden, dass der Papst durch die
Einführung des Christkönigsfestes die Bedeutung des Königtums wiederherstellen
wollte. Man könnte auch denken, dass der Papst diese Zeit des Umbruches nutzen
wollte, die eigentliche Bedeutung des Dienens durch Verantwortung, Macht und
Führung ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und Christus als Vorbild dafür
zu zeigen. Wir erleben immer wieder in der Politik, sei es in der Demokratie
oder Monarchie die Gefahr, dass politische und gesellschaftliche Führer ihre
eigene Aufgabe vergessen und für sich leben und nicht für ein Wohlergehen des
jeweiligen Landes und für die dort lebenden Menschen sorgen und Verantwortung
tragen.
Mit dem Hochfest Christkönig und der
Bezeichnung Jesus als wahren König, worüber wir an mehreren Stellen im
Evangelium lesen können und Jesus sich selber als König der Menschen behauptet,
ruft die Kirche auf, dass wir alle an der Aufgabe Jesus als König teilhaben
dürfen, wenn wir uns nach dem Vorbild Jesu verhalten.
Den Hungrigen Essen geben, den Dürstenden
zu trinken geben, Fremde und Obdachlose aufnehmen, den Nackten Kleidung geben,
die Kranken pflegen, die Gefangenen im Gefängnis besuchen, sind Werke der
Nächstenliebe, die Jesus von uns fordert.
Zu Beginn des hl. Jahres der
Barmherzigkeit 2015 hat Papst Franziskus uns aufgerufen die sieben Werke der
Barmherzigkeit zu tun, diese lauten:
1. Hungrige speisen
2. Durstige tränken
3. Fremde beherbergen
4. Nackte bekleiden
5. Kranke pflegen
6. Gefangene besuchen
7. Tote bestatten
Die Texte im Evangelium, der Aufruf des
Papstes und die Feier des Festes Christkönig sind die Botschaft, dass Christus
auf der Seite der Armen, der Schwachen, der Kranken steht und wer unter uns wie
Christus auf der Seite der Armen, Kranken und Schwachen steht, wird von
Christus belohnt.
Jedes neue Kirchenjahr beginnt mit Themen
des Advents, in Erwartung des Kommens Jesu und endet mit den Themen der
Wiederkunft Jesu, so können wir fest daran glauben, dass wir als Christen immer
das Thema der Ankunft Jesu und die Gegenwart Jesu im Gottesdienst und in
unseren christlichen Versammlungen erfahren dürfen.
Jeden Tag leben
wir in der Freude des Kommens Jesu. Im Advent freuen wir uns besonders auf das
Kommen Jesu und bereiten uns vor im Denken, Handeln und Tun, um ihn würdig
empfangen zu können. Möge uns das in den kommenden Wochen gut gelingen.