Bevor das alte Jahr in
wenigen Stunden zu Ende geht und das neue Jahr beginnt, versammeln wir uns als
Gemeinde und Gemeinschaft um Gott für das vergangene Jahr zu danken und für das
neue Jahr um Schutz und Geleit zu bitten. Wir haben im persönlichen Leben sowie
als Gemeinde viele Gründe Gott zu danken, wenn wir positiv über uns, unsere
Umgebung und über die Welt eingestellt sind. Ich würde uns wünschen, sich viel mehr an das Gute, Positive und Bereichernde zu erinnern und
dafür Gott zu danken. Die traurigen, enttäuschenden, deprimierenden oder
ängstigenden Ereignisse und Erlebnisse liegen in unseren Händen um mit Gottes
Hilfe daraus positive Ergebnisse zu erzielen. Deswegen wollen wir zum Ende des
Jahres unser Leben und unsere Erfahrung als Geschenk Gottes annehmen und dafür
Gott danken.
Nun wollen wir einen
kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr halten.
Rückblick
Das
vergangene Jahr war voll mit mehreren bedeutenden Ereignissen und Erlebnissen
in unserem persönlichen Leben, in unserer Pfarrgemeinde, im Bistum, in der
Kirche, in unserem Land und in der Welt, in verschiedenen Bereichen des Lebens.
Wir wollen Gott dafür danken.
In der
Politik kam es zu Veränderungen in mehreren Ebenen und in mehreren
einflussreichen Ländern, mit Perspektivenwechsel. Viele Menschen setzen ihre
Hoffnung darauf, manche bilden Ängste und Unsicherheit. Wir bitten Gott um
Hilfe, damit die positiven Hoffnungen in Erfüllung gehen.
Die
Weltkirche hat durch die Feier des Jahres der Barmherzigkeit und den vielen
Zeichen der Zuwendung an Hilflose und Bedürftige, Arme und Leidende, durch die
Initiative von Papst Franziskus bei vielen Menschen und ärmeren Ländern
Hoffnung geweckt. Wir bitten Gott um Hilfe, damit dieses positive Gesicht der
katholischen Kirche bewahrt bleibt und für viele Menschen durch die caritativen
Aktivitäten, die Kirche Christi erfahrbar wird.
Inmitten
der Bürgerkriege und Terroranschläge konnte durch Vermittlung von Menschen und
Gruppen in mehreren Gegenden der Welt zwischen streitenden, verfeindeten
Gruppen und Völkern Frieden und Waffenstillstand geschaffen werden. Wir bitten
Gott um Geduld und Verständnis zwischen Nationen und Völkern.
Erstmals
in Deutschland seit 35 Jahren ist die Geburtsrate in Deutschland 2016
wieder gestiegen. Manche Länder freuen sich über die Steigerung der Geburtsrate
in ihren Ländern, Menschen in anderen Ländern werden sich über eine
Steigerung der Geburtsrate in ihren Ländern ängstigen und die Möglichkeit einer
Reduzierung diskutieren. Wir bitten um Vernunft, Gerechtigkeit und das
Recht der Menschen, geboren zu werden.
Die
Forschungen über die Möglichkeit in anderen Planeten zu wohnen und zu leben
beschäftigen viele Menschen. Viel mehr Wissenschaftler und Humanisten suchen
und forschen umweltfreundlicher zu leben, den ökologischen Anbau zu fördern und
die Welt zu schützen. Wir bitten um vernünftige, kluge Entscheidungen und
Gottes Segen.
Sport,
Medien und Freizeit nehmen immer mehr zu an Bedeutung. Es gab eine Vielzahl von
neuen Geräten und Technologien. Länder und Völker jubeln über den Gewinn der
ersten Plätze in Freizeitveranstaltungen und Sport und auf mehr Einfluss durch
erfolgreiche Verwaltung der Medien. Wir bitten um die
Gnade, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Die
Vorbereitung zum Gedenken des Lutherjahres und das Treffen von Papst
Franziskus mit dem russisch-orthodoxen Patriarch Kyrillos-I in Kuba setzen
Hoffnung auf eine Ökumene, die die Christen als Kirche vereint. Wir bitten um
ein christliches Miteinander zwischen Kirchen und kirchlichen
Gemeinschaften.
Predigt
In wenigen Stunden wird
in mehreren Stadtteilen bei uns ein Feuerwerk gezündet. Viele Menschen haben
genug Zündstoff eingekauft, um selber Mitveranstalter dieser farbigen und zum
Teil auch gefährlichen Feuershows zu sein und viele Andere sind darauf
eingestellt mit einem Getränk im Glas, das Feuerwerk anzuschauen. Ist es so,
dass wir einmal im Jahr eine Stunde des Feuerwerkes feiern, genauso wie wir einmal
im Jahr am 25. Dezember einen Tag der immer teurer werdenden Geschenke feiern?
Bestimmt nicht.
Feuerwerk oder Geschenke sind Zeichen von etwas Bedeutendem und um das
Bedeutende in Erinnerung zu bringen und in Erinnerung zu halten.
Aber durch das Sehnen nach
stärkerem Feuerwerk und teureren Geschenken gerät oft stark in Vergessenheit,
woran wir uns erinnern wollten. Wir beginnen dann mehr über das Zeichen
zu reden und über deren Werte zu diskutieren oder sogar darüber sich zu ärgern
oder sind enttäuscht, statt
daran zu denken, wofür diese Zeichen
dienen.
Am 31. Dezember zum
Jahresende erinnern wir an die Zeit als Dauer und setzen dadurch einen
Zeitpunkt, um die Vergangenheit und Zukunft innerhalb einer bestimmten
Zeitdauer zu rechnen. Dankbarkeit gegenüber Gott und den Mitmenschen, Freude
über viele gute Erfahrungen und Vorsätze und Pläne für eine angenehme Zukunft
können wir heute vor Gott bringen. Gott für die eigenen Schwächen und Fehler um Verzeihung zu bitten
und aus dem Glauben Kraft zu schöpfen und unseren Mitmenschen zu verzeihen, dazu
können wir auch diesen Zeitpunkt nutzen. Dieser Zeitpunkt des
Jahresendes ist für Menschen und Völker nicht immer das gleiche und daher kann
es sein, dass durch Migrationen und Multikulturalität innerhalb eines Jahres
mehrere solcher Zeitpunkte, Jahresenden und Jahresanfänge stärker sichtbar
gefeiert werden.
Zur Feier des
Jahresendes und Jahresbeginns dürfen wir uns Gedanken machen, ob mehrere Feiern des Jahresendes und Jahresbeginns
innerhalb eines Jahres ein Verlust des Eigenen sind oder Gewinn und
Bereicherung sein kann. Ob wir bereit sind an solchen Feiern teilzuhaben
oder alles nur für bestimmte Völker und Gruppen begrenzt bleiben soll. Wenn wir
den Sinn dieser Feier verstehen, kann solche Feier uns mehrmals im Jahr an das
Wesentliche erinnern und motivieren, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Geschwindigkeit und
Schnelligkeit wird in allen Bereichen des Lebens hoch geschätzt. Mehr Leistung
und schnellste Leistung werden überall verlangt. In kurzer Zeit mehr haben und
mehr zu erfahren ist das Motto. Das schnellste Fahrzeug oder der schnellste Zug
fahren mehr als 350 Kilometer pro Stunde und das schnellste Flugzeug über 3000
Kilometer pro Stunde. Ständig erreichbar zu sein, überall präsent zu
sein, alles wissen zu können, der Erste und der Beste zu sein, Macht und
Einfluss zu genießen und dafür alles einzusetzen werden hoch geachtet. Auch
wenn die Menschen mit 100 Jahren sterben, denken sie, dass die Zeit zu schnell
vergangen ist, und sie noch Vieles erreichen und erleben wollten. Ich habe aber
auch Menschen erlebt, die ausdrücklich sagten, dass sie ihre Zeit mit gutem
Gewissen achtsam gelebt und
erlebt haben und sich nun von der Zeit zur Ewigkeit verabschieden können.
Die Feier des Jahresendes und der Beginn des Jahresbeginns können uns
daran erinnern, dass wir manchmal zu uns selber zurückkehren und durch innere
Ruhe und Meditation geistige Kraft und Stärke erreichen sollten, (müssen) um
Gott in uns und unseren Herzen finden zu können. Dann können wir wie Petrus im
heutigen Evangelium erfahren, „Du bist Messias, der Sohn Gottes, Gott in
unserer Mitte, in unseren Herzen.
Wir danken Gott für seinen Segen und sein Geleit durch das Jahr 2016 und
wir wünschen jede Sekunde im nächsten Jahr in der Gegenwart Gottes bleiben zu
können und seinen Segen und Schutz spürbar und wirksam erfahren zu dürfen.