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Sonntag, 11. März 2012

3. Fastensonntag




Einleitung:

Liebe Kinder, liebe Gemeinde,
zum Gottesdienst am dritten Fastensonntag begrüße ich Euch und sie ganz herzlich.
Wir sind in die Kirche, den Ort des Gebetes zusammen gekommen, um Gott zu erfahren und zu ihm zu beten.
Die wöchentliche Feier des Gottesdienstes kann uns Kraft geben die alltäglichen Aufgaben der kommenden Woche gut zu erfüllen.
Damit wir die heiligen Geheimnisse würdig begehen können, bitten wir um Gottes Erbarmen.


Evangelium vom 3. Fastensonntag, Lesejahr B:
Joh 2,13-25
Predigt
Oft fragen mich verschiedene Leute, ob sie Werbung für ihre Veranstaltung in der Stadt oder in der Umgebung durch Plakate im Schaukasten der Pfarrei und durch Handzettel im Schriftenstand machen dürfen. Wir bekommen auch viele Werbungen geschickt, mit der Bitte, sie in kirchlichen Räumen aufzuhängen oder im Schaukasten zu posten. Wenn ich in manche Kirchen eintrete, sehe ich überall Werbung für unterschiedliche Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Pfarrei, vom Glasfenster bis zum Schaukasten. Leute wollen Wände der Kirche und Räume zur Werbung für ihre Veranstaltungen nutzen, weil die Kirche der einzige Ort ist, wo regelmäßig viele Menschen hin kommen. Jeden Sonn- und Feiertag kommen viele Besucher in die Kirche und auch an den Werktagen, in den Zeiten des Gottesdienstes und während des ganzen Tages. Die Besucher kommen in die Kirche um zu beten und Gott zu begegnen. Wenn wir diese Menschen gleich mit unterschiedlichen Werbungen konfrontieren, lenken wir sie ab von ihrer Suche nach Gott. Die Frage, wie viel Fläche der kirchlichen Räumlichkeit wir für Werbungen kirchlicher und nichtkirchlicher Veranstaltungen verwenden dürfen, ist mit Vorsicht und genauen Richtlinien zu regeln. Auf einer Seite ist es falsch, wenn wir die Kirche zu einer Markthalle machen mit viel Werbefläche, auf der anderen Seite sollen wir den Menschen die Gelegenheit bieten, wichtige und nützliche Informationen über die Kirche bekommen zu können.

Das war auch das Problem Jesu im heutigen Evangelium. Er war schockiert zu sehen, wie das Gotteshaus für viele verschiedene Geschäfte genutzt wurde. Nicht nur Kauf und Verkauf waren das Problem, sondern alle weltlichen und egoistischen Interessen, eigennütziger Profit und Profitdenken kamen dazu. Das Gotteshaus ist ein Ort der Begegnung mit Gott und ein Ort des Betens.
Nachdem Jesus mit einer Geißel die Verkäufer, Schafe und Rinder aus dem Tempel hinaus getrieben und die Tische der Geldwechsler umgestoßen hatte, sagte er den armen Taubenhändlern: “
Schafft das hier weg,
macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“
Es scheint mir, dass Jesus für die armen Taubenhändler ein wenig Mitleid und Verständnis zeigte. Auch sie hat er aber gewarnt und weg geschickt; nur dass sie nicht mit der Geißel gestraft wurden. Jesus konnte nicht akzeptieren, dass die Menschen sich im Tempel Gottes nicht würdig verhielten.
Jesus sagte das über den Tempel in Jerusalem, der für die Juden das einzige Gotteshaus war. In Synagogen in verschiedenen Dörfern und Städten versammelten sie sich zum Gebet, aber der Tempel in Jerusalem war für sie das Haus Gottes. Dieses Haus Gottes in Jerusalem wurde als Tempel der Juden durch den jüdischen König Salomon 957 v. Christus gebaut; 587 v. Christus wurde der Tempel zerstört und 515 v. Christus wieder errichtet. 21 v. Christus ließ Herodes diesen jüdischen Tempel in Jerusalem umbauen und erweitern, 70 n. Christus erfolgte durch die Römer wieder die Zerstörung und die Juden aus Jerusalem und den umgehenden Orten wurden entweder vertrieben oder ermordet. Der römische Kaiser ließ dann auf dem Platz einen Jupitertempel bauen, den der römische Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert n. Christus zerstören ließ und an gleicher Stelle eine Basilika baute und seit 715 steht dort eine islamische Moschee. Diese Stelle des ehemals jüdischen Tempels auf dem Tempelberg in Jerusalem wird seit 3000 Jahren ununterbrochen als Gotteshaus, zwar durch verschiedene Religionsangehörigen genutzt. Dieser Ort wird von allen als heiliger Ort betrachtet und respektiert.

Für uns Christen sind die Kirchen heilige Orte, wo wir uns ehrfürchtig und respektvoll verhalten wollen. Kirche ist für uns ein Ort des Betens, in der wir Liturgie feiern. Die Eucharistiefeier ist unsere höchste Form der Liturgie, die wir jeden Sonntag regelmäßig feiern. Nicht nur während der Liturgie-Feier, sondern auch außerhalb der Liturgie-Feier ist die Kirche ein Gotteshaus und daher ein heiliger Ort. Wenn wir selten in die Kirche kämen und den Bezug zum Gottesdienst verlieren würden, ging die Bedeutung dieses Ortes auch verloren. Wenn wir in die Kirche eintreten, treten wir nach unserem Glauben in das Haus Gottes ein und deswegen wird von uns eine entsprechende innere Einstellung und Haltung verlangt. Wenn ich mit den Erstkommunionkindern in die Kirche gehe und verschiedene Gegenstände der Kirche zeige, beobachte ich, wie achtsam die meisten Kinder mit heiligen Gegenständen umgehen können. Hierbei können wir Erwachsene mit gutem Beispiel Vorbilder für die Kinder sein. In der Fastenzeit lade ich Sie ein zu überdenken, wie würdig unser Verhalten im Gotteshaus ist und wie wir mit den Sachen und Themen des Gotteshauses umgehen. Die Gegenstände in der Kirche haben einen entsprechenden Wert. Wenn wir die Kirche sorgfältig pflegen und erhalten, ist sie nicht nur jetzt für uns, sondern bleibt auch für die kommende Generation ein Geschenk. Ich bin froh und dankbar, dass ich viel Interesse für dieses Anliegen spüre und für uns Christen das Gotteshaus eine bedeutender Ort ist und mit keinem anderen Gebäude vergleichbar. Ich wünsche mir und bete dafür, dass die Kirche als der wichtigste Ort in unserem Stadtteil gesehen wird und dass alle Besucher sich mit Respekt, Ehrerbietung und Wertschätzung gegenüber Gott im Gotteshaus verhalten.






















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