Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 9. Januar 2011

Taufe des Herrn


Einleitung:

Heute feiern wir das Fest der Taufe des Herrn. Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit. Vom Kind Jesu in der Krippe wird heute der erwachsene Jesus, der am Fluss Jordan durch Johannes die Taufe der Sünder empfängt. Damit beginnt Jesus sein öffentliches Wirken. Jesus hat in der Zeit seines öffentlichen Wirkens Gottes Wort verkündet und viele Taten der Nächstenliebe geübt. Damit wir auch im Sinne Jesu reden und handeln können, bitten wir um Sein Erbarmen.


Predigt zu Evangelium vom Fest der Taufe des Herrn, Lesejahr A: Mt 3,13-17
Die meisten von uns können sich an die eigene Taufe als Säugling oder Kleinkind nicht erinnern. Aber eine Tauffeier haben viele von uns schon einmal erlebt. Manchmal feiern wir hier eine Taufe im Sonntagsgottesdienst oder fast immer in der Osternacht. Eine Wassertaufe ist für die Täuflinge das Bekennen zum christlichen Glauben und das Aufgenommen werden in die christliche Kirche. Mit der Taufe beginnt die Zeit, Werte, Gebote und Aufgaben des christlichen Glaubens zu erlernen und mit der Firmung wird ein Mensch ein vollkommener Christ mit allen Rechten und Pflichten. Deswegen können die Taufe und die Firmung zusammen gespendet werden und im Fall der Erwachsenentaufe wird die Firmung mit der Taufe gespendet. Wenn Säuglinge und Kleinkinder getauft werden, bekennen die Eltern und die Paten stellvertretend für den Täufling den Glauben an Christus und die Kirche, daher gibt es kein Katechumenat, das ist die Vorbereitungszeit für die Täuflinge, die in der frühchristlichen Zeit drei Jahre dauerte. Das Sakrament der Firmung wird in der Regel erst gespendet, wenn das Kind selber den Glauben bekennen kann. Seit dem zweiten Jahrhundert wurden die Kinder in der Kirche getauft und die Eltern für ihre religiöse Erziehung die Verantwortung genommen. Heute noch melden viele Eltern ihre Neugeborenen zur Taufe an, als ein Zeichen der Zugehörigkeit der Familie zum christlichen Glauben. Da wo aus bestimmten Gründen im Kindesalter keine Taufe gespendet wurde, besteht überall das Angebot der Erwachsenentaufe. Für uns ist die Taufe ein Initiationsritus, nämlich ein Ritus, um die Menschen in den Glauben, in die kirchliche Gemeinschaft, in der Lehre über Christus, in die Erfahrung Gottes zu initiieren. Die Taufe als Initiationsritus ist in der letzten Rede Jesu an seine Jünger nach seiner Auferstehung verankert, wo es heißt: (Mt 28.19-20) Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen was ich euch geboten habe.


Die Taufe Jesu war aber keine Initiationsritus, sondern eine Wassertaufe für die Sünder, die im Judentum und im Hinduismus üblich war und bis heute noch üblich ist. In der Taufe bekennt man die Sünden und verspricht die Bereitschaft umzukehren und glaubt, dass durch die Taufe im Wasser die Sünden vergeben sind. Weil Jesus kein Sünder war, sondern der Heilige Gottes, wollte Johannes es nicht zulassen; aber Jesus bezeichnet seine Taufe als Erfüllung der Gerechtigkeit Gottes und ließ sich von Johannes taufen. Durch die Taufe hat Jesus seine Solidarität mit den Juden in Palästina und mit der ganzen Menschheit bekundet. Gott selbst will dadurch mit den sündigen Mensch sich gleich stellen. Die Heiligkeit Jesu wird durch das Herabkommen des Geistes in Form einer Taube noch einmal bestätigt. Seit dem 6. Jahrhundert vor Christus war in Syrien und Palästina die Taube das Symbol der Seligkeit und Heiligkeit. Seit dem 3. Jahrhundert ist die Taube in Babylonien, Assyrien, Griechenland und Rom Symbol der Göttin, besonders einer Liebesgöttin. Die Taube ist in der Bibel auch eine Friedensbotin, das Herabkommen der Taube bekundet, dass Jesus selig und heilig ist. Die Stimme vom Himmel, dass Jesus der geliebte Sohn Gottes sei, an dem Gott der Vater Gefallen gefunden hat, bestätigt die Heiligkeit Jesu.


Dieses Gleichwerden Jesus mit den Menschen ist eine Einladung an uns Menschen Jesus, den Heiligsten Gottes gleich zu werden. Wir empfangen als sündige Menschen das Sakrament der Taufe. Diese Taufe geschieht im Namen Jesu Christi, im Namen des Vaters und des hl. Geistes. Dadurch werden wir durch die Taufe der Sünder in die Gemeinschaft Christi aufgenommen, die als Gemeinschaft der Heiligen benannt wird. Communio Sanctorum, Gemeinschaft der Heiligen, ist die Kirche. Unsere Taufe ist ganz anders wie die Taufe Jesu, aber durch den Empfang der Taufe können wir Jesus gleich werden.


Am Fest der Taufe Jesu sind wir eingeladen bewusst zu versuchen, Jesus in Worten und Taten ähnlich zu werden. Am Fest der Taufe Jesu dürfen wir uns überlegen wie wir den Auftrag Jesu erfüllen können, nämlich das Evangelium zu verkünden und zu leben. Am Fest der Taufe Jesu können wir uns prüfen, wie wir als Kirche, als Gemeinschaft der Heiligen, als Communio Sanctorum, den Glauben, die Liebe, die Hoffnung und die Geborgenheit in unserer kirchlichen Gemeinschaft zu einer guten Erfahrung für andere bringen und wie wir dazu beitragen können. Lasst uns gemeinsam den ersten Schritt dafür machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen