Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 31. Oktober 2017

Kirchweihfest 2017

Predigt zum Kirchweihfest 2017
Vor 58 Jahren wurde unsere Pfarrkirche Maria Immaculata zum Kirchweihfest eingeweiht. Die Kirche bezeichnen wir als Gotteshaus oder in den Worten Jesu als „das Haus meines Vaters“ (Jn.2,16). Wir glauben, dass Gott nicht nur im Himmel wohnt, sondern auch auf der Erde. Gott ist überall, Gott ist gegenwärtig über Zeit und Raum hinaus. Gott wohnt im Herzen der Menschen.

Trotzdem brauchen wir besondere Orte, die wir als Haus Gottes bezeichnen und die als Gotteshaus geweiht sind, in denen wir Gottesdienste feiern, über Gott reden, Gott erfahren und zu Gott beten.

Mit kostbaren Ausstattungen, Bildern und schönen Architekturen sind die Kirchen vergleichbar mit schönen Museen, Bibliotheken und Konzertsälen. Aber eine Kirche ist viel wertvoller als ein Konzertsaal, weil eine Kirche für uns der Versammlungsort der getauften Christen ist, der Gott geweiht ist. Wir als getaufte Christen sind durch unsere Taufe Gott geweiht und unsere Versammlungsorte sind auch Gott geweiht.

Alle Gegenstände in der Kirche sind für uns gläubige Christen Gott geweiht und haben eine spirituelle Bedeutung. Entsprechend würdig und angemessen versuchen wir, mit den Orten und Gegenständen umzugehen. Der Altar einer Kirche repräsentiert Christus. Daher stellen wir auf den Altar nur die Hostien in Hostienschalen, den Wein im Kelch und das Messbuch, weder Kerzen noch Blumen. Kerzen und Blumen gehören neben den Altar. nicht auf den Altar. Der Tabernakel ist der Ort, wo die konsekrierten Hostien aufbewahrt werden. Papst Paul VI hat den Tabernakel als „das lebendige Herz der Kirche genannt“. Das ewige Licht vor dem Tabernakel bedeutet: konsekrierte Hostien sind da im Tabernakel. Deswegen wird uns empfohlen eine Kniebeuge oder eine Verbeugung vor dem Tabernakel zu machen. Die Kerzen erinnern uns: Jesus als Licht der Welt bleibt unter uns. Der Ambo ist der Ort wo das Wort Gottes verkündet wird. In der Kirche erleben wir Gott als Wort, als Brot in Hostien und als Gemeinschaft, wenn wir uns in seinem Namen als Kinder Gottes versammeln.

Deswegen tut es uns als gläubige Menschen weh, wenn in Gott geweihten Versammlungsorten, nämlich in Kirchen die Menschen sich nicht würdig verhalten oder wenn Kirchen aufgrund des Mangels an Kirchgängern geschlossen oder umgewidmet werden. Der Apostel Petrus macht einen Aufruf in seinem ersten Brief an die Christen damals „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen“ (1Peter 2,

Wir sind die lebendigen Steine unserer Kirche. Durch die Vorbereitung auf die Sakramente wie Taufe, Kommunion und Firmung und durch unsere Versammlung und das Mitfeiern der heiligen Messe können wir als mündige Christen eine lebendige Kirche mit lebendigen Steinen aufbauen, beleben und bezeugen.

In diesem Zusammenhang erscheint mir der Gedanke über die  Bewahrung der Würde unseres Gotteshauses und der Aufbau einer lebendigen Kirche mit lebendigen Steinen als ein wichtiger und bedeutender Satz im heutigen Evangelium. Jesus sagt dem Zöllner Zachäus (Lk.19:1-10): „Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden“. Jesus sagt es weder über den Jerusalemer Tempel noch für eine Synagoge, sondern über eine Privatwohnung oder ein Privathaus.

Die Menschen die in diesem Haus wohnen sind keine vorbildlichen Menschen oder keine heilige Familie, sondern der Zöllner Zachäus und Familie, der mit der römischen Besatzungsmacht zusammenarbeitet und für die Römer zu viel Steuern kassiert und davon selber profitiert.

Zachäus hatte viel Geld, aber er war einsam, unzufrieden und unglücklich. Jesus verspricht ihm das Heil auf der Straße unter dem Baum, weil Zachäus bereit war, umzukehren und ein neues Leben zu wagen.


Aus der Geschichte des Zachäus verstehen wir, dass wir das Heil erfahren können nicht nur in der Kirche, im Gotteshaus und in den Versammlungen der getauften Christen in der Kirche, sondern auch in unseren Privathäusern und Wohnungen und in der Gemeinschaft der Familie. Eigentlich brauchen wir beides, die Kirche und kirchliche Versammlungen und Wohnungen mit der Gemeinschaft in der Familie, um das Heil Gottes erfahren zu können. Der Empfang der Sakramente und die Vorbereitungen dafür können dazu beitragen, das Heil in unseren kirchlichen und familiären Versammlungen zu erfahren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen