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Freitag, 28. Juli 2017

Wallfahrt nach Birkenstein2017

Predigt
Eben hörten wir aus dem Lukasevangelium den Bericht über die Verkündigung des Herrn, den wir jedes Jahr zum Fest der Verkündigung des Herrn im März hören. Die Auswahl dieses Evangeliums zur heutigen Wallfahrt hat nur einen Grund, nämlich die Bedeutung der Haltung und des Gottvertrauens der Mutter Gottes Maria.

Der Evangelist berichtet eigentlich von zwei Verkündigungen durch die Engel. Die erste war die Verkündigung der Geburt des Johannes der Täufer, der Vorläufer Jesu  an seinen Vater Zacharias und seine Frau, die sehr alt war, um ein Kind zu bekommen. Die Verkündigung über die Zusage eines menschlich gesehen unmöglichen und unerwarteten Geschehens an Zacharias, einem Priester,  fand im Gotteshaus statt, im Tempel Jerusalems, im höchsten Heiligtum der Juden und in der Hauptstadt Israels, während eines Gottesdienstes. Diese Offenbarung passt zu der alttestamentlichen Tradition und jeder konnte es später verstehen. Gott offenbart seine Pläne an die Menschen, wenn sie an Gott denken.

Aber die Verkündigung an Maria in Nazareth, ging an eine einfache Frau in einem unbedeutenden Dorf, das von Armut geprägt war, nicht im Gottesdienst, sondern irgendwann im Alltag, ohne besonderen Anlass. Dies zeigt, dass Gott die einfachen und in menschlichen Augen Unbedeutenden aussucht und dadurch werden solche die Wichtigsten und Bedeutendsten.

Wie der Engel Maria grüßte als von Gott berufene und von Gott begnadete Frau, fühlte sich Maria als von Gott berufen und von Gott begnadet, ohne etwas erwartet zu haben und ohne daraus herausgehoben zu sein. Sie fühlte sich berufen und dadurch zeigte sie sich demütig und dankbar und sagte, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast.

Dieses Selbstbewusstsein Marias, diese Demut und dieses Gottvertrauen bekennen wir im Gebet, wenn wir sagen: Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus. Dieses Gebet ist der Inhalt des Grußes des Engels an Maria, ein Lob an Maria und eine Freude über ihre demütige Zusage zum Ruf Gottes und zur Erwählung Gottes.

Als Maria in Demut, Freude und Gottvertrauen sagte, „mir geschehe wie du es gesagt hast, haben die Gläubigen darüber nachgedacht und haben zum Gruß des Engels einen zweiten Teil als Gebet und Bitte hinzugefügt mit den Worten: „heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes Amen. Dieser zweite Teil stammt nicht aus der Bibel, sondern ist eine Reaktion und Resonanz zum Gruß des Engels und  die Reaktion dazu von den Gläubigen an Maria.

Diese beiden Teile bilden ein eindrucksvolles, wunderschönes Gebet, in dem wir Gott loben für seine großen Taten und um die Fürsprache Marias bitten.
Maria ist nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch unsere himmlische Mutter, deren Fürsprache und Begleitung wir immer und überall erwarten können, wenn wir uns an sie wenden. Wie der Engel sagte, Maria ist die Begnadete und die von Gott Erwählte. Uns ist sie ein Vorbild, eine treue Begleiterin und die Mutter im Himmel, wenden wir uns an sie, um wie sie als Erwählte, als Kinder Gottes leben zu können.

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