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Montag, 6. Februar 2017

3. Sonntag im Jahreskreis


  
Begrüßung
Vom 18. Januar bis 25 Januar halten wir weltweit die Gebetswoche für die Einheit der Christen. In Bayern werden in diesen Wochen in 1500 evangelischen und 4000 katholischen Pfarreien Gebetsgottesdienste und Veranstaltungen anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen gehalten. Auch in Harlaching wird heute um 18.00 Uhr in der Emmauskirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die Einheit der Christen wurde zu einem wichtigen Thema im 21. Jahrhundert, angesichts vieler Christenverfolgungen weltweit und Mangel des Glaubens und des christlichen Lebens bis hin zum Kirchenaustritt im eigenen Volk. Wohin gehen die Christen, wohin geht die Kirche. Jesus Christus, den wir im Gottesdienst erleben, soll in unsere Herzen die Antwort legen. Wir rufen ihn.

Predigt: Mt. 16:15-18
Nach der Taufe im Jordan durch Johannes der Täufer und dem Aufenthalt in der Wüste für vierzig Tage beginnt Jesus seinen öffentlichen Auftritt mit der Predigt und dem Aufruf für eine Jüngerschaft, die ihm in seinen Aufgaben helfen kann und seine Aufgabe einmal übernehmen soll.
Jesus predigte“ Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe“ (Mt. 4:17). Nach dem Bericht des Evangelisten Matthäus hat Johannes der Täufer mit dem gleichen Satz seine Rede gehalten, die wir im Matthäusevangelium Kapitel 3, Vers 2 lesen: „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“.

Wenn wir die Aufgabe von Johannes der Täufer als Wegbereiter Jesu verstehen und Johannes sich als Vorläufer bezeichnet, hatten Johannes und Jesus die gleiche Botschaft zu verkünden. „Kehrt um“.
Man könnte es interpretieren, dass die damalige Zeit mit allen Problemen der Gesellschaft eine Umkehr der Menschen in ihrem Denken und Tun gebraucht hat,  wurden oder Jesus von Johannes sehr beeinflusst wurde oder damals die Propheten und Wanderprediger in Israel, die mehrere an der Zahl waren, Umkehr als Thema hatten, das in jeder Zeit und in jeder Situation des menschlichen Lebens aktuell ist.
Was unterscheidet die Predigt Jesu von der Predigt des Johannes, ist es sein gezielter Versuch und sein Erfolg Menschen zu gewinnen, die ihm nachfolgen um seine Aufgabe weiter zu erfüllen. Entweder hat Johannes der Täufer als Vorläufer Jesus so eine Jüngerschaft nicht gewünscht oder bevor seine Jüngerschaft stark wurde, hat Herodes Johannes enthauptet. Die Enthauptung Johannes könnte auch ein Grund dafür sein, dass Jesus nicht in seiner Heimat Nazareth geblieben ist, sondern nach Galiläa zog, um in Kapharnaum zu wohnen. Es ist auch wahrscheinlich, dass viele Jünger des Johannes später die Jünger Jesu wurden.

Die ersten Jünger Jesu waren zwei Brüder, Petrus und Andreas und zwei andere Brüder  Johannes und Jakobus, die sofort ihre Netze, das Boot und ihre Angehörigen verließen und entschieden, Jesus nachzufolgen, als sie von Jesus hörten, dass sie bei ihm, statt Fischer Menschenfischer werden sollten. Zu der Frage, ob Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes den Unterschied zwischen dem Fischfang und einem Menschenfischer kannten oder etwas über die Einzelheiten der Berufung als Menschenfischer wussten, könnte man heute meinen, dass sie nicht genau wussten, was auf sie zukommen würde. Aber die emotionale und sofortige Entscheidung von Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes, ihren Besitz, auch wenn sie nicht viel hatten und die Angehörigen zu verlassen und für etwas Neues aufzubrechen oder sich für einen neuen Ruf ganz einzulassen, ohne genau zu wissen worum es geht und was alles auf sie zukommen kann, finde ich mutig und überzeugend.
Viele wichtige Entscheidungen im Leben von vielen Menschen, die Vieles für die Welt leisteten, waren meiner Meinung nach ähnlich. Ohne die Einzelheiten genau zu wissen und ohne viel nachzufragen, waren sie vertraut, überzeugt und bereit aufzubrechen, bereit auf Vieles zu verzichten, weil sie etwas Besonderes, ansprechendes und interessantes Neues fanden, um im Leben glücklich zu sein, sich zielbewusst zu bewegen und überzeugend zu leben.

Die heutige Zeit ist nicht viel anders wie damalige Zeit in Israel. Dort lebten damals viele Nichtjuden, viele Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, viele Arme und Ausgegrenzte. Wir leben heute unter Nichtchristen, Nichtgläubigen, von der Kirche ausgetretene enttäuschte Christen, unter verschiedenen christlichen Konfessionen, unter Vielen, denen der Glaube an Gott nicht mehr wichtig ist, wir erleben viele Arme, Kranke und Ausweglose. In dieser Situation hören wir den Ruf Jesu: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe und „Ich werde euch zu Menschenfischern machen“. Fühlen wir uns angesprochen? Sind wir bereit aufzubrechen und wagen wir uns, Menschen zusammen zu holen um eine Gemeinschaft der Glaubenden zu schaffen?
Sind wir in der Lage als Einzelne und in der Gruppe die Botschaft Christi weiter zu verkünden und damit unser Ziel des Lebens  höher zu stellen als eine reine materielle, weltliche Erfahrung und die geistigen, übernatürlichen Werte im Leben zu entdecken?

Die Bereitschaft umzukehren und Jesus nachzufolgen wird uns bestimmt Liebe, Frieden und Harmonie im Leben des einzelnen Menschen und in der Gesellschaft ermöglichen.

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