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Montag, 26. Dezember 2016

Weihnachtsfest am Tag 2016

Predigt
Weihnacht 2016 Johannesprolog

Jedes Jahr wenn wir in der Christmette „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen, spüren wir besonders die weihnachtliche Stimmung.
Jedes Jahr wenn wir in der Liturgie am 1. Weihnachtsfeiertag das Johannesprolog hören, werden wir überzeugt und überrascht, wie nahe Gott zu uns ist:
Gott ist uns nahe als Wort wir sprechen, als Wort wir hören, als Wort wir erleben und als Wort wir halten.
Dieses Johannesprolog ist die gute Nachricht des neuen Testamentes.

„Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.“

Die Geburt Jesu wird im Matthäus Evangelium mit dem Stammbaum Jesu dargestellt, in dem Jesus als Sohn Davids und Sohn Abraham bezeichnet und dadurch die jüdische königliche Herkunft Jesu bestätigt wird.
Im Lukas Evangelium sind die Berichte über die Hirten, die Engel, die Herbergssuche, die Geburt im Stall und die himmlischen Gesänge die Besonderheiten.

Das Johannesprolog bezeichnet Jesus als „ Wort und die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit. „
Die Rolle Marias und die Botschaft der Evangelisten Matthäus und Lukas, dass Jesus aus dem himmlischen Vater und der irdischen Mutter stammt, werden im Johannesprolog gar nicht erwähnt.

D.h. Maria wird in der Geburt Jesus im Johannesprolog gar nicht erwähnt. Jesus als Wort und Wort als Gott ist das Thema der Menschwerdung Christi im Prolog.
Dieses Wort wird auch als Licht, Wahrheit, Gnade, Leben und Herrlichkeit bezeichnet.
Dieses Wort als Licht und Wahrheit erleben wir als Tat in der Menschwerdung Gottes und in allen Ausfaltungen des Wortes.

Die Menschwerdung Gottes als Menschwerdung des Wortes im Johannesevangelium zeigen drei Ebenen des Wortes verbunden mit drei Taten Gottes.
Erstens: das Prolog erfasst die Schöpfungsgeschichte neu. Die Schöpfung der Welt, die wir im Buch Genesis lesen, dass Gott sprach und durch sein Wort alles geschaffen hat, wird im Johannesprolog wiederholt, bestätigt und diese Schöpfung durch das Wort zu unserer Aufmerksamkeit gebracht.

Zweitens: Gott sprach noch einmal für eine neue Schöpfung um die in sich versenkte und von Gott entfernte Welt zu erlösen. Das ist die Menschwerdung Gottes. Dafür ist das Wort Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. 
Drittens: das Wort Gottes, das als Gott selber durch die Schöpfung und durch die Neuschöpfung in Christus erfahrbar und greifbar wurde, wollte immer unter uns bleiben und seine Gegenwart uns immer spürbar machen.
Deswegen sprach der menschgewordene Gott noch einmal über Brot und Wein :
„das ist mein Fleisch, das ist mein Blut; die neuste und die ewige Schöpfung, die die Sterblichkeit der ersten Schöpfung überwindet.
Das Wort das alles geschaffen hat und die neue Schöpfung war, wird ewig unter uns bleiben im Wort, im Fleisch, durch Zeichen und im Herzen der Menschen durch ihre Erfahrung Gottes, Erfahrung des Wortes.
Das Wort kann man denken, nachdenken, verstehen, das Wort kann man halten, reflektieren, für das Wort kann man verantwortlich sein, dem Wort kann man glauben.
Das Wort ist Licht, Wahrheit und Weisheit.
Das Wort als Gott, das Wort als Mensch und das Wort als Gott unter uns im Zeichen von Brot und Wein ist keine abstrakte Idee, sondern eine konkrete Realität, die wir sehen, spüren, und sogar verkosten (essen und trinken) können.
Gott als Wort, Gott als Christus und Gott als Eucharistie ist näher zu uns, als wir selber uns nahe sind, erfahrbarer zu uns als wir alle anderen Dinge und Personen erfahren können.

Diesen Gott verkündet Johannes im Prolog, den wir an Weihnachten besonders erfahren und verkünden. 

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