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Montag, 27. Juni 2016

13. Sonntag, Lesejahr C, 2016

Predigt. Evangelium vom 13. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C: Lk 9,51-62
Liebe Mitchristen!
Über  mehrere interessante Themen hörten wir im heutigen Evangelium.
Erstens:
Die Samariter erlaubten Jesus nicht, in ihrem Dorf zu übernachten. 
Zwischen Samaritern und den Juden gab es damals eine gewisse  Feindschaft, weil die Juden die Samariter nicht anerkennen wollten und als zweitrangige Menschen betrachteten. Das Wort Samariter benutzten die Juden als ein Schimpfwort.

Der Grund dafür war die Vermischung der Juden mit Menschen des ausländischen Volkes, manchmal freiwillig oder auch zwanghaft und daraus entstand ein neues gemischtes Volk.  Diese Menschen haben die Juden gleich aus ihrer Gesellschaft ausgeschlossen.

Obwohl Jesus von einer Samariterin das Wasser trank oder den barmherzigen Samariter als Nächsten und Freund bezeichnete, kann ich die damalige Sichtweise und Reaktion der Samariter gegenüber dem Juden Jesus gut verstehen.

Leider erleben wir auch manchmal heute eine ähnliche Denk- und Sichtweise und sogar Diskriminierung, wenn Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur eine Familie gründen wollen oder freundschaftlich zusammen leben und arbeiten wollen.

Gott sei Dank, reagieren die meisten unter uns aber nicht wie damaligen Juden, die die Herkunft der Menschen als Maßstab ihrer Werte betrachteten. Im Gegenteil, ich denke dass die Vielfalt und das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Konfessionen und Religionen in der heutigen globalen Welt für uns eine Bereicherung sein kann, wie ich es z. B. oft höre und erlebe bei Gesprächen für die Taufe oder bei Trauungen.    

Zweitens:
Die Reaktion von Jakobus und Johannes ist mir kaum verständlich, weil sie aggressiv wurden und die Gegner durch Wundertaten Jesu vernichten wollten. Die Frage an Jesus, ob sie im Namen Jesu befehlen dürfen, dass Feuer vom Himmel falle, um die Gegner zu vernichten zeigt, dass diese Jünger die Lehre und die Mission Jesu noch nicht verstanden.

Aber wir wissen auch, dass nach der Auferstehung Jesu diese Jünger die Verkünder der wahren Botschaft Jesu wurden.

Wir können uns mit diesen beiden Jüngern vergleichen, da wir auch nicht immer Jesus und seine Botschaft ganz korrekt verstehen und manchmal Meinungen und Ideen bilden mit den Gedanken, dass wir im Namen Jesu wirken würden.

Weil unsere Meinung nicht immer der Weisung Jesu entspricht, brauchen wir Geduld und Offenheit um die Weisung Jesu aufzunehmen und entsprechend Zeit seine Botschaft in der persönlichen Erfahrung mit ihm zu vertiefen.

Drittens:
Die Nachfolge
Jesus nachfolgen bedeutet an ihn zu glauben, seine Botschaft zu verkünden und für ihn Jüngerinnen und Jünger zu gewinnen.  Es ist damals den 12 Aposteln Jesu und vielen Christinnen und Christen gelungen, nicht nur an Jesus zu glauben, sondern viele Menschen zum Glauben zu führen.

Heute leben wir in einer Zeit, in der viele Menschen sich nicht mehr für Jesus interessieren oder keine Zeit dafür finden. In der „Tagespost“ vom 16. Juni konnte ich lesen dass 80 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 34 Jahren sich ihr Glück ohne Gott vorstellen können.

Die Zahl ist zunächst erschreckend, aber ich denke, zu Beginn der Verkündigung Jesu, gab es auch nur wenige Nachfolger Jesu. Nach und nach sind die Menschen zu ihm gekommen und waren von ihm und seinem Wirken begeistert.

Im Laufe der Geschichte haben wir  verschiedene Perioden erlebt mit dem Wachstum des Christentums oder dem Niedergang.

Ich bin zuversichtlich, dass die Menschen immer wieder Gott und Christus brauchen und dass Christen, die die Nähe Gottes erleben, seine Botschaft weiter geben und mit Christus und der Kirche verbunden bleiben, koennen für die suchenden Menschen bedeutende Vorbilder sein.

Nach und nach werden die Menschen zu Gott und zur christlichen Botschaft zurück kehren. 

Mit diesen Gedanken möchte ich Sie einladen gemeinsam unseren Glauben an Gott zu bekennen.

Sonntag, 19. Juni 2016

12. Sonntag im Jahreskreis, Lesewahr C


Predigt, Lk. 9, 18-24

Liebe Gottesdienstgemeinde!
Während unserer Pilgerreise nach Israel im April dieses Jahres besuchten wir das Haus vom heiligen Petrus in Kapharnaum. Einige Meter höher auf den Ruinen seines Hauses steht heute eine schöne runde Kirche. Vom Flur dieser Kirche kann man auf die Ruine und in die verschiedenen Räume des Hauses von Petrus schauen. Den Blick auf den Boden des Petrushauses bekommen wir so und auch wenn wir um die Kirche gehen.

Petrus war ein enger Freund und treuer Anhänger von Jesus. Immer wenn Jesus in Kapharnaum war, soll Jesus bei Petrus übernachtet haben. Zwischen Jesus und Petrus gab es eine vertraute Freundschaft.

Es gibt mehrere Berichte im Evangelium über die Begegnung und Unterhaltung zwischen den Beiden, die beweisen, dass Jesus Petrus gut gekannt hat und Petrus umgekehrt auch Jesus gut kannte und ihn sehr schätzte.

Wir wissen es aus unserer eigenen Erfahrung, wenn wir einen Menschen gut kennen, haben wir eine Ahnung über die Denkweise dieser Person und glauben, dass wir sein Denken und Tun gut verstehen.

Trotzdem erleben wir auch manchmal, dass vertraute, befreundete Personen, die wir gut zu kennen glauben, ganz anders reagieren und denken, als wir es erwarten, es bedeutet, dass es viele Bereiche gibt, wo wir uns noch viel mehr kennen sollten.

Gleichzeitig kann es passieren, dass wir uns manchmal selber die Frage stellen, was die Anderen über uns denken oder ob vertraute Menschen in unserem Umkreis uns wirklich in allem gut und korrekt verstehen.

Ähnlich war es bei Petrus und Jesus. Die Antwort Petrus über Jesus, dass Jesus der Messias sei, war korrekt, aber nicht ganz korrekt in dem Sinne, dass Petrus den Begriff Messias nicht ganz verstanden hat.

Der Messias war für die Juden der erwartete Retter und Erlöser, der als König, Herrscher und Gesalbter kommen sollte, um das Volk zu führen und zu erlösen. Mit dem Kommen des Messias geht diese Hoffnung der Menschen in Erfüllung.

Als Petrus in Jesus so einen Führer des Volkes erkannte und es bezeugte, verbot Jesus ihm, über dieses Wissen zu berichten.

Das Bekenntnis des Petrus über Jesus, dass er der Messias sei war korrekt, aber es stimmte nicht in welchem Sinne Jesus der Messias sein kann und was für eine Rolle und Funktion der verheißene Messias hat.

Jesus redet über sein künftiges Leiden und Sterben und über die Notwendigkeit sich zu verleugnen und das eigene Kreuz auf sich zu nehmen und ihm zu folgen, falls Jemand mit ihm sein will und für das Anliegen Jesu wirken will.

Jesus wusste, dass das Halbwissen Petrus über den Messias große Probleme verursachen würde, weil die Erwartung des Volkes über den Messias und die Art des Wirkens und die Rolle vom Messias nicht ganz übereinstimmten.

In der Beziehung und im Vertrauen zwischen Jesus und Petrus gab es Einiges, was Petrus nicht gleich ganz verstanden hat, aber seine Bereitschaft auf Jesus zu hören und mit ihm zu gehen, gab ihm Kraft und Mut bis zum Ende für seine Entscheidung zu stehen und sogar der erste Leiter der Gesamtkirche Jesu zu werden.

Die Zusammenarbeit zwischen Jesus und Petrus, die Unterhaltung und Auseinandersetzung zwischen Beiden und die Bereitschaft von Petrus mit Jesus und für Jesus zu sein, kann  für Jeden von uns ein Vorbild sein für zwischenmenschliche Beziehungen und für gute Zusammenarbeit.

Mit Halbwissen dürfen wir keine festen Entscheidungen treffen, sondern wir sollten jede Kenntnis und jedes Wissen  für die Vertiefung und Erweiterung unserer eigenen Erfahrung mit großer Offenheit aufnehmen, um so eine umfassende Gesamterfahrung zu erreichen und um in Entscheidungen ein korrektes, richtiges Ergebnis zu erzielen.


Möge der heilige Petrus uns ein bedeutendes Vorbild sein und ein besonderer Fürsprecher bei Gott.

Bi einer Taufe



Nun möchte ich einige Sätze über den Taufspruch von Jakob sagen.
Der Taufspruch ist entnommen aus dem 2. Brief des Apostel Paulus an Timotheus, Kap. 1,7. 
    Gott hat dir nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
    2.Timotheus 1,7
Verzagtheit, Kraft, Liebe und Besonnenheit sind die vier wichtigen Begriffe in diesem Text.
Gott hat dir nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, bedeutet, wer den Geist empfängt und wer für den Geist und seine Wirkung offen ist, braucht sich nicht vor der Verzagtheit zu fürchten.

Verzagtheit zu erleben wünscht sich keiner im Leben. 
Die Worte: Gott gibt dir einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit können wir so verstehen, dass wer den Geist empfängt und wer für die Wirkung des Geistes offen bleibt, wird im Alltag in allen Situationen des Lebens die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, vom Geist der Liebe erfüllt werden und mit Besonnenheit jeden Schritt im Leben machen.

Bei der Taufe empfängt der Täufling den Heiligen Geist, den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Bei der späteren Firmung wird man sich bewusster über die Gaben und die Früchte des Geistes und fühlt sich selber verantwortlich, für ein vom Geist erfülltes Leben. Bis dahin haben die Eltern und die Paten eine besondere Verantwortung um die Getauften im Glauben zu prägen und zu erziehen.

Wenn wir Jakob  heute taufen, wünschen wir ihm, dass Gott ihm den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit schenkt und die Eltern und die Paten mithelfen, dass er von dieser Gabe Gottes viel im Alltag erfährt und spürt.

Diesen Geist der Liebe, der Kraft und der Besonnenheit ist wünschenswert für Jeden von uns und wir können versuchen an unsere eigene Taufe zu denken und an unsere eigene Erfahrung mit dem Heiligen Geist.

So wollen wir nun mit den Eltern und Paten von Jakob gemeinsam das Taufgelöbnis sprechen, dem Bösen widersagen und den Glauben an Gott, an Christus und an den heiligen Geist bekennen.