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Sonntag, 15. Mai 2016

Pfingsten 2016

Evangelium vom Pfingstsonntag, Lesejahr C - 
Joh 14,15-16. 23b-26

Liebe Gottesdienstgemeinde!
Wenn wir jedes Jahr das Hochfest Pfingsten als Fest der Herabkunft des Heiligen Geistes feiern, sind sich einige vielleicht nicht bewusst, dass nach Aussagen im Alten Testament das Pfingstfest das Hauptfest der Juden war. Pfingsten war ihr Erntedankfest, das die Juden 50 Tage nach dem Paschafest feierten.

Das Paschafest der Juden ist für die Christen das Fest des letzten Abendmahles Jesu und das Pfingstfest das Fest vom Kommen des Heiligen Geistes. Diese jüdischen Feste feiern wir Christen mit neuem Inhalt und neuer Bedeutung, die mit dem Leben, Wirken, Tod, Auferstehung, Himmelfahrt Jesu und mit seinem Auftrag verbunden sind.

An Pfingsten, dem Erntedankfest der Juden hat Jesus den versprochenen Beistand,  griechisch der Paraklet, in Feuerzungen gesandt und die Jünger Jesu begannen mit der Kraft des Heiligen Geistes den Auftrag Jesu zu erfüllen: die Verkündigung der Frohbotschaft.

Jesus versprach den Paraklet. Paraklet bedeutet: der Beistand, der Helfer, Tröster, Fürsprecher, Anwalt, Berater, Mittler oder Ermahner.
Durch den Empfang der Taufe und der Firmung und durch persönliche Erneuerung dieser Sakramente oder beim Pfingstfest erfahren wir den heiligen Geist, nämlich Gott als unseren Beistand, Helfer, Tröster, Fürsprecher, Anwalt, Berater, Mittler oder Ermahner.
Es gibt mehrere Anlässe in unserem persönlichen Leben, im Leben der Gemeinde oder in der Familie, in der wir Beistand, Hilfe, Trost, Beratung oder einen Anwalt brauchen.

Es ist sehr ermutigend zu wissen, dass wir an keinen abstrakten und uns fremden Gott glauben, sondern an Gott, der uns mit Trost und Hilfe und als Fürsprecher und Berater  bei steht.
Es bedeutet auch, dass unser Gottesglaube mit unserem alltäglichen Leben verbunden ist und unser Glaube an Gott als Hilfe und Beistand für die alltäglichen Nöte erscheinen wird.
Diese Beziehung zwischen dem Glauben und den alltäglichen Ereignissen wird auch in den Symbolen sichtbar, die für den Heiligen Geist verwendet werden.

Einfache alltägliche Dinge sind die Symbole des hl. Geistes und in alltäglichen Erfahrungen können wir die Gegenwart des hl. Geistes spüren, wenn wir uns für ihn öffnen und an ihn glauben.
Ein Symbol des hl. Geistes ist der Wind, weil das hebräische Wort für den heiligen Geist, ruah,  Wind bedeutet. Wenn wir das Wehen des Windes erleben, können wir an den Heiligen Geist denken und den heiligen Geist erleben und um das Kommen des hl. Geistes und um seine Kraft bitten. Es gab auch Völker, die den Wind und Stürme als Gottes Kraft verehrten.

Fließendes Wasser und Wasserquellen sind auch Symbole des Heiligen Geistes, weil in der Bibel das Wasser als Zeichen des Geistes dargestellt wird. Wenn wir sauberes und fließendes Wasser sehen und Wasserquellen in der Natur finden, können wir auch an die Kraft des Heiligen Geistes denken und zu ihm beten. Wasser und Regen sind in mehreren antiken und einigen gegenwärtigen Religionen Symbole der Gegenwart Gottes.

Feuer wird auch als Zeichen und Symbol des hl. Geistes betrachtet, weil der hl. Geist am Pfingstfest in Feuerzungen auf die Apostel herab kam. Immer wenn wir ein Feuer oder eine Kerze anzünden ist es gut sich an das Symbol für den hl. Geist zu erinnern oder ein Gebet zu sprechen. Viele Menschen haben in Zeiten der Antike, Feuer als Gott verehrt. Diese Beziehung zwischen der antiken Erfahrung der Menschen über Gott und den heutigen Symbolen des Heiligen Geistes ermutigen uns zu denken, dass wir in unseren religiösen Erfahrungen eine Entwicklung und Kontinuität bewahren konnten.

Das Salböl ist auch ein Zeichen und ein Symbol des Geistes. In Jesaja Kap. 61:1 lesen wir, dass der Prophet Jesaja sagt, dass der Geist des Herrn auf ihm sei, weil Jahwe ihn gesalbt hat. Könige, Priester und Propheten wurden im Alten Testament gesalbt. Die Salbung ist ein wichtiges Zeichen in der Firmung.

Die Taube ist ein anderes Zeichen für den Geist, weil bei der Taufe Jesu, der Geist wie eine Taube auf ihn kam. Wenn wir eine Taube sehen, können wir uns auch an den hl. Geist erinnern und sich gedanklich an ihn wenden.
Gott ist in einfachen und alltäglichen Formen, Erfahrungen und Symbolen gegenwärtig. Wenn wir an die sieben Gaben des Hl. Geistes und die 12 Früchte des Hl. Geistes denken, erfahren wir das Gleiche, dass Gott uns nicht fremd ist, sondern in den Nöten der Menschen als Gabe und Früchte erscheint.
Es sind die Gaben der Weisheit und des Verstandes, der Einsicht, des Rates und der Stärke, der Erkenntnis und der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht, diese sind alles geistliche Kräfte und Tugenden, die wir für unser menschliches Leben nötig haben. Ohne Verstand können wir nicht fromm sein, ohne Erkenntnis können wir keinen Rat geben, ohne Einsicht bringt die Stärke nichts. Alle diese Gaben müssen für ein gut gelingendes Leben einigermaßen Die Früchte des hl. Geistes sind: harmonieren und sich ergänzen. Früchte des Hl. Geistes
Die Liebe, Die Freude, Der Friede, Geduld, Freundlichkeit, die Güte. Langmut, Sanftmut,Treue, Bescheidenheit, Selbstbeherschung, Keuschheit

Bitten wir den hl. Geist, dass er uns als Beistand in allen Situationen spürbar begleitet und uns mit seinen Gaben erfüllt und bereichert.

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