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Montag, 1. Februar 2016

3. Sonntag im Jahreskreis

Begrüßung
Ich begrüße Sie herzlich zum Gottesdienst am dritten Sonntag im Jahreskreis. Mit Dank und Bitte treten wir nun vor Gott: Dank für seinen Schutz und Segen in der Vergangenheit und Bitte dafür, dass Gott uns auch in Zukunft schützt und segnet. 
Wir rufen ihn, unseren Herrn Jesus Christus im Kyrie.

Predigt LK. 1,1-4; 14-21
Liebe Gottesdienstgemeinde!
Vom 18. bis 25. Januar halten die Kirchen weltweit die Gebetswoche für die Einheit der Christen mit verschiedenen Veranstaltungen und Gebetsstunden. Auch in unserer Gemeinde findet zu diesem Anlass heute Abend um 18.00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt, wozu ich sie herzlich einlade. Vielen Christen liegt die Ökumene oder die Einheit der Christen am Herzen. Manchmal fragen und diskutieren die Christen, warum es noch keine Einheit unter den Christen gibt oder warum wird keine Einheitlichkeit praktiziert.

Wenn wir die Geschichte der Trennung in der Kirche seit dem ersten Jahrhundert betrachten, stellen wir fest, dass die Meinungsunterschiede über dogmatische und praktische Fragen seit dem ersten Jahrhundert bis heute, verschiedene Spaltungen verursachten.

Falls die Menschen keine Freiheit, keine Fähigkeit zu denken, Meinungen zu äußern und zu entscheiden hätten, gäbe es keine Trennung. Dann wären die Menschen wie Maschinen, die nach einer festen Ordnung sich bewegen; aber Gott hat die Menschen mit Fähigkeiten, Begabungen und Denkmöglichkeiten geschaffen und die Menschen nutzen diese Vernunft und Freiheit in ihren Entscheidungen.

Wir erleben in der Menschheitsgeschichte, dass ähnlich denkende Menschen  zusammenhalten und wie sie versuchen andere Menschen für ihr Denken und Tun zu gewinnen. So werden sie mit der Zeit eine eigene Gruppe. Diese Bildung von Kreisen und Gruppen, Netzwerken und Kommunikationen, Freundeskreisen und Vereinen gehören zu der Natur der Menschen, sie geschehen  oft auch im Namen Gottes und im Namen des Glaubens. Diese Verschiedenheiten können wir als Einheit in Vielfalt verstehen und als Bereicherung anerkennen.

Aber wenn im Namen solcher Verschiedenheiten und Spaltungen Kriege und Hass beginnen, wie der damalige 30-jährige Krieg oder wie die heutigen Kriege, wenn Terror und Gewalt im Namen der Religion oder die Eroberung der Freiheit der Menschen im Denken, Handeln und in der Praxis im Namen Gottes und im Namen der Religion ausgeführt werden, das dürfen wir in keinem Fall tolerieren, sondern müssen die Menschen mit aller Kraft bewegen solche anti-religiösen Unternehmen im Namen der Religion friedlich zu besiegen.

Wenn wir an Christus glauben und seine Botschaft verkünden, sind wir in wesentlichen Dingen einer Überzeugung und die Vielfalt der Erfahrung und Praxis können wir gegenseitig anerkennen, ohne eine Einheitlichkeit anstreben zu müssen.

Die Texte des heutigen Evangeliums mit der Predigt Jesu in seiner Heimatstadt Nazareth verdeutlichen die Botschaft Jesu: Jesus verkündete eine gute Nachricht für die Armen; Entlassung für die Gefangenen, Augenlicht für die Blinden und Freiheit für die Zerschlagenen. Jesus hat nicht nur diese frohe Botschaft verkündet, sondern er hat verwirklicht, was er gepredigt hat, manchmal sogar durch Wundertaten.

Ob Katholik oder Nicht Katholik, alle Christen sind berufen diese Botschaft des Evangeliums wahr zu nehmen, zu verkünden und umzusetzen. Die Einheit unter den Christen soll in erster Linie in der Gemeinsamkeit der Botschaft, die sie glauben und verkünden und im gemeinsamen Versuch diese Botschaft zu verbreiten und umzusetzen gelebt und praktiziert werden.

Diese Botschaft Jesu wird heute als soziale Verantwortung und moralische Pflicht eines jeden Menschen verstanden und daher können wir Jesus als Wegweiser für jeden Menschen, jede Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander anerkennen.

Die Armen, Kranken, Gefangenen, Blinden und die Zerschlagenen gibt es heute in allen Kontinenten der Welt. Die heutige ungerechte Machtpolitik für Besitz, Macht und Geld hat die Zahl dieser Gruppen vergrößert. Kirche und Politik haben die gemeinsame Aufgabe zur Linderung dieser Krankheit der Gesellschaft beizutragen. In der Gebetswoche für die Einheit der Christen, können wir nicht nur beten für die Einheit und Bewahrung und Umsetzung der Botschaft Christi, sondern im Rahmen unserer Möglichkeit auch etwas tun und erleben, dass den Armen eine gute Nachricht gibt, dass die Gefangenen in verschiedenen Arten durch unsere Bemühungen entlastet, den Blinden zur Wahrheit das Licht des Glaubens vermittelt und den Zerschlagenen neuen Mut gibt.
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