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Donnerstag, 19. November 2015

Allerheiligen 2015

Predigt:
Evangelium vom Hochfest Allerheiligen, Lesejahre A, B und C: 
Mt 5,1-12a 
Jesus nennt die Armen, Trauernden, die Gewaltlosen, Hungernden, Dürstenden, die Barmherzigen, die, die ein reines Herz haben, die, die Frieden stiften und die Verfolgten, selig.

Selig bedeutet nicht nur glücklich zu sein, sondern mit Gott vereint zu sein oder bei Gott Gefallen zu finden.

Die Armen sind die Menschen, die keinen Besitz haben, keine Rücklagen oder Menschen, die aus irgendeinem Grund ihren Besitz verloren haben.
Die Hungernden leiden noch schlimmer. Es gibt nicht nur Hunger nach Brot. Die Menschen, die sich verlassen fühlen hungern nach Geborgenheit und die Menschen die sich unterdrückt fühlen, hungern nach Freiheit und die Menschen die sich ungerecht behandelt fühlen, hungern nach Gerechtigkeit. Allen diesen Menschen verspricht Jesus Seligkeit und das Reich Gottes.
Die traurigen Menschen brauchen Trost und die Barmherzigen das Erbarmen.
 
Wenn wir die Seligpreisungen genau betrachten, finden wir, dass Jesus nicht nur die Menschen selig spricht, die unter irgend etwas in ungerechter Weise leiden müssen, z.B. Verfolgung, Krieg oder  Armut, sondern auch diejenigen die für die Minderung solcher Problemen etwas beitragen, z. B. die Menschen die Frieden stiften oder die Menschen die ein reines Herz haben.
 
D.h. wenn wir denken und fühlen, dass wir uns irgendwo, irgendwie, aus irgendeinem Grund benachteiligt, unterdrückt oder leidend fühlen, nennt Jesus uns selig und richtet seine Hand uns zu retten und verspricht uns das Heil.

Genauso ist es, wenn wir bereit sind, unseren Beitrag zu leisten um leidenden und verfolgten Menschen zu helfen und sie zu befreien und zu integrieren, auch denen verspricht Jesus Seligkeit und das Himmelreich.

Falls alle Menschen nur zu diesen beiden Kategorien gehören würden, gäbe es auf der Welt immer nur Frieden und Gerechtigkeit.

Leider ist es nicht so heute. Viele Menschen suchen nur ihren Vorteil und versuchen sogar in ungerechter Weise ihre eigenen Interessen zu vertreten auf Kosten der Anderen.
 
Alle für einen, einer für alle ist das Prinzip eines glücklichen Menschenlebens.
 
Letzte Woche haben wir in den Nachrichten gehört und gelesen, dass die 3-wöchige Familiensynode in Rom beendet wurde. Manche sagen, dass nichts Neues dabei heraus gekommen ist. Andere sind der Meinung, dass doch Vieles erreicht wurde. Wenn die Synodenväter sich einig sind und im Dokument geschrieben haben, dass in der Kirche alle Gläubigen integriert sind und integriert werden müssen und wir keinen diskriminieren dürfen, liegt in dieser Aussage eigentlich alles, was unser christlicher Glaube und die Gemeinschaft der Kirche betrifft. Wenn der Papst sagt, "Hören auf das Volk, hören auf die Hirten und dann erst kommt der Bischof von Rom“, können wir die Vorgehensweise verstehen. Der Umgang mit Menschen und menschlichen Problemen geschieht nicht wie eine Maschinenreparatur oder eine Maschinenwartung. Jeder Mensch ist einzigartig und jede Beziehung ist anders. Daher sollten wir mit großer Offenheit, mit Verständnis, Respekt und Feingefühl miteinander umgehen und handeln. Deswegen finde ich die Aussage der Synode gut, dass alle Gläubigen in der Kirche integriert sind und wir keine Gläubigen diskriminieren sollen. Gott sei Dank, erlebe ich, dass wir in unserem Pfarrverband versuchen alle Menschen, jung und alt, Andersdenkende und anders Reagierende zu akzeptieren und zu integrieren und wir keine Menschen diskriminieren.

Am Hochfest Allerheiligen wünsche ich, dass wir die Worte Jesu über die Seligpreisungen ernst nehmen und auf seine Seligsprechungen hoffen.

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