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Montag, 23. November 2015

Christkönigssonntag 2015


Begrüßung:
Zum Festgottesdienst am Christkönigssonntag begrüße ich Sie herzlich. Wir leben in einer Zeit der Unruhe und kriegerischen Auseinandersetzungen zur Gewinnung von Weltherrschaft und Weltmacht.
Jesus zeigt der Welt, dass er kein König ist zu herrschen und Macht auszuüben, sondern ein König des Friedens, ein König der Liebe und ein König der Barmherzigkeit. Am letzten Mittwoch haben die Kinder sich mit dem Thema Barmherzigkeit beschäftigt. Die Kinder möchten darüber kurz berichten.

Predigt:
Im heutigen Evangelium stellt Pilatus einige Fragen an Jesus.
Erste Frage: Bist du der König der Juden?
Zweite Frage: Was hast du getan?
Und die dritte Frage: Bist du ein König?
Für die erste Frage des Pilatus stellt Jesus eine Gegenfrage, anstatt eine Antwort zu geben. Die Gegenfrage lautet: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? 

Mit der Gegenfrage zeigt Jesus, dass er die erste Frage des Pilatus nicht genau beantworten möchte. Jesus möchte weder ja noch nein dazu sagen, weil weder ein ja oder nein ganz korrekt sind. Vielleicht erfahren auch wir es ähnlich, dass wir bei manchen Anlässen oder Fragen weder ja noch nein sagen können und wir einen Ausweg finden müssen. Diese Haltung von der Seite Jesu hatte damals genügend Gründe.

Die Juden hatten damals unterschiedliche Erwartungen an ihren König. Viele Juden haben auf einen König gehofft, der sie von allen politischen und sozialen Ungerechtigkeiten befreien werde. Diese Hoffnungen und Erwartungen waren zum Teil umstritten, weil es unter verschiedenen Gruppen und Kreisen der Juden auch Leute gab, die durch Gewalt und Terror an die Macht kommen wollten und verbreiteten, dass der Messias durch Gewalt die Juden von den Römern befreien werde. Jesus wollte solche falschen Einstellungen und Bewegungen nicht unterstützen und nicht mit solchen Leuten zusammen arbeiten.

Außerdem ist Jesus nicht nur für die Juden da. Seine Aufgabe ist nicht begrenzt für eine kleine Minderheit der Weltbevölkerung, nämlich das jüdische Volk in Israel. Deswegen meint Jesus nicht, dass er keine königliche Funktion hat, sondern, dass er keine königliche Funktion übernimmt im Sinne der damaligen Erwartungen vieler Juden.

Deswegen beantwortet Jesus die dritte Frage des Pilatus, bist du ein König? ganz ausdrücklich:
Er sagt „Ich bin ein König.“ Dann erklärt er, was für ein König er sei.
Die zweite Frage, was hast du getan? wird durch die Erklärung der dritten Frage beantwortet: Nämlich, Jesus ist der König der Wahrheit.
Jesus ist gekommen das Zeugnis für die Wahrheit abzulegen.
Mehrmals hat Jesus erklärt, wer er (Jesus) sei: „Ich bin die Wahrheit, ich bin das Leben, ich bin das Licht, ich bin die Tür, ich bin der Weg, ich bin der wahre Weinstock.

Alles was Jesus in seinem Leben getan und geredet hat, können wir aufzählen, um eine Antwort auf die zweite Frage des Pilatus zu erhalten. 
Die Verkündigung der frohen Botschaft Jesu, sein Wirken, um die Kranken zu heilen, den Armen zu helfen oder Hungernde zu sättigen, sein Einsatz, um Frieden zu stiften und die Gewaltlosigkeit zu praktizieren sind  Antworten zu dieser Frage. Dieses Handeln und Reden bezeichnet Jesu als Zeugnis für die Wahrheit.

Falls wir uns fragen, was ist Wahrheit, würden wir sie wahrscheinlich als Tatsache, Sachverhalt, Wirklichkeit, Echtheit, Richtigkeit, Authentizität, oder als das Gegenteil der Lüge und des Irrtums bezeichnen. Diese abstrakten Beschreibungen werden konkreter, wenn wir die Worte und die Taten Jesu in drei wesentliche Punkte einordnen,
Frieden stiften, den Armen und Bedürftigen helfen, Gewaltlosigkeit predigen.

Diese Beschreibungen werden im Christentum in einer Person erfüllt und vollendet, in Jesus Christus. Der Apostel Paulus schreibt im Korintherbrief, dass er die Wahrheit verkündet (Eph. 4, 21; 2Kor. 4, 2)und im Brief an die Epheser, dass Jesus die Wahrheit sei. Paulus spricht über die Erkenntnis der Wahrheit, die Wahrheit, die jeder von uns erkennen soll. Der Heilige Geist wird auch als Geist der Wahrheit genannt (Jn. 14, 17, 1Jn. 5,7).

Wenn wir über den König der Wahrheit reden, sollten wir das Wirken und die Botschaft Jesu als erfüllte und vollendete Wahrheit verstehen und ihn als König der Wahrheit verehren.

Als König der Wahrheit kann Jesus uns Wegweiser und Helfer sein, um in Worten, Werken und im Denken wahrhaftig zu leben, die Wahrheit zu verkünden und sich für die Wahrheit  einzusetzen.



Buß und Bettag 2015 in der ev. Emmauskirche

Lesung Johannes 20, 19-23 
Buß- u. Bettag 2016

Liebe Mitchristen,

am heutigen Buß- und Bettag wollen wir uns besinnen und uns prüfen, für was wir Buße tun wollen, für was wir Gott und unsere Mitmenschen um Vergebung bitten wollen und wem wir vergeben sollten. Wir glauben, dass das Vergeben und Vergebung im eigenen Leben zu erfahren, uns Frieden und Heil bringen können.

Wir leben in einer Zeit, in der eine Kultur der Rache Macht gewinnt. Wahrscheinlich sind die Menschen seit Beginn der Menschheit von solchen Neigungen und solchem Verhalten geprägt. Heutzutage erleben wir weltweit, dass manche Menschen eine gewisse Freude an Rache, an Zerstörung und an Mord haben. Um diese primitiven, teuflischen Neigungen zu überwinden und dagegen zu kämpfen, brauchen wir die Kraft des Heiligen Geistes. Wir können das Leben der Christen wie folgt bezeichnen:
Entscheiden mit Vernunft,
Handeln mit Verantwortung,
Einsetzen für den langfristigen Frieden mit Liebe und Barmherzigkeit.
Oft sind wir als einzelne Personen und als Gruppe in diesen Punkten schuldig geworden, deshalb wollen wir Gott und die Menschen um Vergebung bitten und für vergangene Fehler Buße tun. Dafür wollen wir uns selber prüfen, wo wir schuldig geworden sind und Buße tun, um uns von Schuld und Sünde zu befreien.

Das Thema Buße wird in allen Weltreligionen als notwendig für das Heil bezeichnet.
Zu den grundlegenden Aussagen des Korans gehört z. B. der Satz: „Gott ist gnädig und barmherzig“ (Sure 4,16). ‚Umkehr, Buße und Reue für die begangenen Sünden sind für die islamische Soteriologie (griech. = die Lehre von der ”soteria“, die sich mit dem Heil der Menschen und der Erlösung befasst), sowie im Judentum, Christentum, Buddhismus und Hinduismus unerlässlich.
Martin Luther beginnt seine Predigt 1539, mit einer These zur Buße: Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: ‚Tut Buße’ usw. (Matthäus 4,17).

In der heutigen Lesung hörten wir, wie der auferstandene Jesus seinen Jüngern wiederholt den Frieden wünscht mit den Worten: Der Friede sei mit Euch. Mit dem Auftrag Frieden und Versöhnung mit Gott und den Menschen zu zeigen und zu halten, sandte er seine Jünger in die ganze Welt, um diesen Frieden und die Versöhnung weltweit zu verbreiten. Indem Jesus die Jünger anhauchte, empfingen sie den Heiligen Geist und dadurch gab er Kraft und Mut, sich auch gegenseitig zu vergeben.

Wenn wir Gott um Verzeihung bitten, beten wir, vergib‘ uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben.
Den Mut und die Kraft, um Menschen zu vergeben, empfangen wir durch das Gebet
und durch das Wirken des Heiligen Geistes.
D.h. der Glaube, dass nur Gott Sünden vergeben kann und Gott barmherzig und gnädig ist, wird im Christentum ergänzt mit dem Aufruf den Schuldigern zu vergeben, um so die Vergebung Gottes im eigenen Leben erfahren zu dürfen.

Unsere christlicher Glaube und christliche Verantwortung besteht darin, dass wir nicht nur als einzelne Personen Gott um Vergebung bitten und Buße für die begangenen Fehler tun, sondern dass wir als einzelne Personen und Gruppen den Menschen vergeben und  einzelne Menschen und Gruppen bewegen können, Buße zu tun und um Vergebung zu bitten und zu vergeben. 

Wir zeigen unsere Solidarität mit den Menschen die unter der Sünde leiden müssen, Sünde die in Form von Hass, Terror, Krieg, Diskriminierung oder Rache erscheint.

Diese verantwortungsvolle Solidarität zeigen wir mit Glauben, Liebe und Hoffnung, aber auch mit Vernunft und Wachsamkeit, um die Bewahrung des Friedens und des Heils mit Gott und mit den Mitmenschen zu erreichen. Heutzutage haben wir genügend Gelegenheit um christlich zu handeln und unsere verantwortungsvolle Solidarität mit den leidenden Mitmenschen als unsere Buße zu sehen und gleichzeitig unseren Beitrag zu leisten, um die Macht der Sünde zu entreißen.

Am Gedenktag Buß- und Bettag tun wir deshalb auch äußere Zeichen der Buße und des Betens, die in einer Solidarität mit den Mitmenschen Fleisch und Blut annimmt. 

Vergeben und um Vergebung bitten, sich auf das Wirken des Heiligen Geistes einlassen und die Botschaft des Heils in Christus verkünden, das wünsche ich uns allen, um das Heil erfahren zu können.

Samstag, 21. November 2015

32. Sonntag im Jahreskreis

Begrüßung
In der alttestamentlichen Lesung hören wir die Geschichte einer Witwe, die dem Propheten Elija Lebensmittel geschenkt hat. Im Evangelium hören wir von einer Witwe, die im Opferstock großzügig gespendet hat. Obwohl die Summe ihrer Spenden eher gering war, haben beide Frauen von ihrem wenigen Guthaben viel geopfert. Daher sind diese beiden Spenden wertvoller als manche große Spenden aus dem Überfluss. Was man mit dem Herzen tut zählt mehr, als was man eigentlich materiell leistet. Im Gottesdienst dürfen wir  Gott um die Gnade bitten, unser Herz zu öffnen und alles mit dem Herzen zu sehen und mit dem Herzen zu tun.


Evangeliums vom 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
Mk 12,41-44 

Im Evangelium hörten wir die Geschichte über die Spendenbereitschaft von verschiedenen Personen. Große Spenden von wohlhabenden Menschen und kleine Spenden von ärmeren Menschen sind uns verständlich. 

Diese jüdische Tradition vom Opferstock praktizieren wir auch im Christentum. In vielen Kirchen hier und anderswo befinden sich Opferstöcke für verschiedene Anliegen, z. B. ein Opferstock für die Kirche, für Kerzen, für die Mission, für die Armen mit der Bezeichnung Antoniusbrot. Dazu gibt es auch die Klingelbeutel- Kollekte für vielfältige Aufgaben in der Pfarrei. Außerdem gibt es mehrere übergeordnete von der Diözese vorgesehene Kollekten für verschiedene Solidaritätsaktionen in der Weltkirche, z.B. die Adveniatkollekte und die Kollekte für Misereor oder das Bonifatiuswerk, die wir hier am nächsten Sonntag halten werden, für die Christen in der Diaspora mit dem Motto: „Damit der Glaube reifen kann.“

Der Opferstock stammt von dem Begriff Opfer. Was wir in den Klingelbeutel oder in den Opferstock geben, ist ein Opfer für einen guten Zweck. Es nicht etwas aus dem Überfluss, sondern eine Gabe, die von Herzen kommt. Nicht die Größe der Spende zählt, sondern die herzliche Zuwendung, um Not zu mindern oder Gott ein Opfer zu bringen.

Die Witwe im Evangelium hat nur zwei Münzen gespendet. Zwei Münzen waren damals die Summe, die einem Tageslohn entsprach, damit der Unterhalt eines Tages in ganz bescheidener Weise gesichert werden konnte. Die Witwe hat durch ihre Spende von zwei Münzen, den Unterhalt für einen Tag abgegeben, weil sie keine reiche Witwe war. Sie war vorsichtig, dass keiner diese kleine Spende sah, weil es damals viele wohlhabende Menschen gab, die mehr spenden konnten.

Heute noch erleben wir viel Not auf der Welt und in unserem Umfeld. Nicht nur die Kirche bittet um Spenden sondern viele gemeinnützige Vereine, Stiftungen und sogar Firmen, Unternehmer, insbesondere Medienunternehmer, wie das Fernsehen. Viele Menschen werden berührt von den Spendenaufrufen und die Spendenbereitschaft ist groß, auch in unserer Gemeinde. Das ist lobenswert, es zeigt mir, dass der Versuch zu helfen menschlich ist und das die menschliche Not trotz der hochentwickelten sozialen Systeme in Deutschland und darüber hinaus groß ist.

Viele versuchen an Spenden zu kommen. Darum ist es berechtigt und legitim die Spendenaufrufe zu prüfen und zu hinterfragen und auf transparente Berichterstattung zu schauen.

Was vor Gott zählt, ist nicht die Größe der Spende, sondern mit welcher Herzlichkeit und mit welchem Gefühl wir spenden. Wenn wir Geld spenden oder in den Opferstock geben, finde ich es wichtig, dass wir es wirklich von Herzen wollen und nicht, um in der Öffentlichkeit gut da zu stehen.


Donnerstag, 19. November 2015

Vorwort zum Pfarrbrief Dec.2015

Vorwort
In der hebräischen Tradition unter den Juden gab es alle 50 Jahre ein Jahr des „Jubiläums“ oder ein „Jubeljahr“. Im Jubiläumsjahr war es eine wichtige Aufgabe für die Israeliten Gerechtigkeit gegenüber den Schwachen zu zeigen und Barmherzigkeit gegenüber den Armen und Schwachen. Am 11.04.2015 hat Papst Franziskus mit der Bulle „Misericordiae Vultus“ (das Antlitz der Barmherzigkeit), ein Jahr der Barmherzigkeit angekündigt. Das Jahr der Barmherzigkeit beginnt am 08.12.2015, dem  Fest der unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter Maria ((Patrozinium der Pfarrei Maria Immaculata) und endet am 20.11.2016, dem Christkönigsfest.
Durch die Ankündigung für ein Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit lädt der Papst uns alle ein, in allen Bereichen unseres Lebens und Handelns barmherzig zu sein.
 
Am 08.12.2015 denken wir auch an das Ende des zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) vor 50 Jahren, das Papst Paul VI. mit einem Abschlussgottesdienst am Fest der unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter Maria abschloss.
Nach dieser Feier zum Jubiläum des zweiten Vatikanischen Konzils, eröffnet Papst Franziskus das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit. Wir können als einzelne Personen, Familien, Gruppen und als Pfarrei und Pfarrverband das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit zum Patrozinium der Pfarrkirche Maria Immaculata mit beginnen und uns immer wieder bewusst werden, dass wir auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen sind und daher gegenüber unseren Mitmenschen barmherzig sein können. Jesus ist barmherzig und gnädig; in seiner Sendung nehmen wir Christen Anteil.
 
Mit dem Advent beginnen wir jedes Jahr die Vorbereitung zur Erstkommunion und zur Firmung. Allen Erstkommunionkindern und ihren Familien sowie unseren Firmlingen wünschen wir durch die intensive Zeit der Vorbereitung zum Empfang dieser Sakramente, Gottes Nähe und seine Gnade.
 
Das Kommen Jesu in den Herzen der Menschen feiern wir im Advent und an Weihnachten. Allen Mitgliedern und Freunden unseres Pfarrverbandes Harlaching wünschen wir eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein gnadenreiches Jahr der Barmherzigkeit 2016.
Ihr