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Mittwoch, 9. September 2015

23.Sonntag im Jahreskreis

Einleitung

Im Evangelium lesen wir, dass viele Menschen zu Jesus kamen, um von ihm berührt zu werden, weil sie durch die Berührung Jesu von ihren Krankheiten geheilt wurden. In der Feier der Eucharistie wird Jesus uns berühren und uns das Heil schenken. Ihn, Jesus Christus, unseren Herrn und Gott rufen wir im Kyrie.

Predigt
Evangelium vom 23. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B: 
Mk 7,31-37 

Wenn wir uns einmal vorstellen, drei Tage leben zu müssen ohne etwas hören zu können und nicht reden zu können, dann bemerken wir sofort, dass diese Situation uns sehr schwer fallen würde. Taub und stumm zu sein ist ein schweres Schicksal, wovon viele Menschen auf der Welt betroffen sind.

Jesus hat durch seine Berührung Taube zum Hören gebracht und viele stumme Menschen zum Reden befähigt. Die Berührung war das wichtigste Heilmittel Jesu. Sie bedeutete nicht nur die körperliche Berührung sondern auch ein inneres Berühren.
Nicht nur durch das Berühren hat Jesu diese Menschen geheilt, sondern auch mit seinen Worten und im konkreten Fall im heutigen Evangelium mit dem Ausdruck „ Effata“, was bedeutet:„Öffne dich“.

Jesus meinte damit nicht nur das Öffnen der Ohren und des Mundes, sondern eine geistige und geistliche Öffnung.
Deswegen spricht der Priester bei jeder Tauffeier bei der Berührung der Ohren der Täuflinge „
„Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata" dem Taubstummen Ohren und Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst, zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes."

Der Ausdruck „Effata“, „öffne dich“ oder das Thema „Öffnen“ hören wir oft bei verschiedenen Anlässen.

1989  konnte ich in der Zeitung über das Öffnen der Mauer zwischen Ost-und Westdeutschland viel lesen. Alle Medien haben damals weltweit darüber ausführlich berichtet und geschrieben. Bei der Feier des 25-jährigen Jubiläums der Öffnung der Mauer konnte ich erleben, wie bedeutend diese Öffnung 1989 war und mit welcher Freude und Begeisterung die Menschen diese Öffnung wahrnahmen und feierten.

Später war die Öffnung der Grenzen in Europa ein wichtiges Thema. Damit verbunden war die weltweite Verbreitung des Themas Öffnung der Wirtschaft unter dem Begriff der Globalisierung.

Im Jahr 1962  sprach Papst Johannes XXIIl. über die Öffnung der Fenster in der Kirche. Mit diesem Thema  begeisterte er viele Menschen, sodass dieses Jahr zum 50-jährigen Jubiläum seit  Beendigung des II. vatikanischen Konzils noch daran gedacht und darüber diskutiert wird.

Seit fast 50 Jahren ist das Thema Öffnen in der Politik, Wirtschaft und in der Kirche ein häufig diskutiertes Thema und sogar ein Versprechen der Politik, Wirtschaft und der Kirche geworden. 

Heute wenn wir eine schwierige Situation in der Weltpolitik und in der Kirche erfahren und erleben, ist das sich Öffnen für alle Beteiligten bedeutend und sogar entscheidend.

Aber heute wollen wir nicht über die Öffnung der Fenster oder Öffnung der politischen Grenzen reden, mehr über die Öffnung der Herzen der Menschen nachdenken.
Wir sollten unsere Herzen weit und breit öffnen, für Gott und für die Menschen.

Wir grüßen gegenseitig mit den Worten „Grüß Gott“, Guten Morgen, guten Tag oder ähnliches. In der heutigen Situation könnten wir uns gegenseitig auch mit  Effata grüßen. Effata, Öffne dich.

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen nicht sichtbar.“ sagt der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery.

Lasst uns unsere Ohren, Mund, Augen und die Herzen weit öffnen für Gott und die Menschen um uns.


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