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Sonntag, 27. September 2015

26. Sonntag im Jahreskreis, B.


 
Begrüßung
Liebe Gemeinde!
Die Gemeindemitglieder ab 70 Jahren haben wir heute zum Gottesdienst und zum anschließenden Brunch besonders eingeladen. Zu einem Sonntagsgottesdienst brauchen sie eigentlich keine besondere Einladung. Herzlichen Dank, dass Sie gekommen sind, damit wir gemeinsam diesen Gottesdienst feiern können und Gott für uns selber und für die Menschen um uns zu danken. Zu dieser Einladung habe ich einige positive Rückmeldungen, persönlich und per Post bekommen und freue mich darüber. Durch diesen Gottesdienst und dem anschließenden Treffen hoffe ich, dass das Bewusstsein wächst, dass wir als Pfarrgemeinde zusammen gehören und unser gemeinsames Beten Früchte bringen wird und die Erfahrung unserer Gemeinschaft allen gut tut. Jesus ist unser Herr und Heiland; ihn rufen wir im Kyrie.


 Liebe Mitchristen,

In der Einladung stand, dass ich die Gemeindemitglieder ab 70 Jahren zu einem Gottesdienst und anschließendem Brunch einladen möchte. In der Wochenordnung haben wir diese Einladung nicht erwähnt, weil wir diesen Gottesdienst nicht nur für die Gemeindemitglieder ab dem 70. Lebensjahr feiern wollen, sondern mit alt und jung feiern möchten und nicht der Eindruck entstehen sollte, dass die jüngeren Gemeindemitglieder unter 70 Jahren heute nicht erwartet werden. Wenn wir in diesem Gottesdienst einer bestimmten Altersgruppe besonders gedenken und anschließend mit ihnen und den jüngeren Gemeindemitgliedern im Pfarrsaal sitzen, wollen wir damit zeigen, dass alt und jung, gesund und krank zusammen gehören. Wer heute jung ist, wird auch älter und wer heute gesund ist, kann morgen krank sein. Wie schnell die Zeit vergeht und wie schnell eine Veränderung passieren kann, haben wir alle schon mehrmals im Leben erlebt. Deswegen haben wir einen Grund Gott zu danken, dankbar auf die Vergangenheit zu blicken und zuversichtlich Ausblick in die Zukunft zu halten.

In der Einladung haben wir bewusst das Wort Senior und Seniorin vermieden. Es kam nicht aus dem Gedanken, dass die Gemeindemitglieder ab 70 Jahren mit diesem Begriff Probleme haben könnten, sondern, dass wir nicht genau bestimmen können, ab welchem Lebensalter man von Senioren spricht. Jugendlichkeit und jung sein ist in der heutigen Gesellschaft groß geschrieben, alt werden nur die anderen. Darüber wollen wir uns nicht streiten. Aber so lange ein Mensch sich körperlich und geistig fit hält und sich für Vieles interessiert und engagiert, bleibt er jung.

Der älteste Mensch Deutschlands lebt heute mit 111 Jahren. Im alten Rom hat ein Mensch durchschnittlich nur 22 Jahre gelebt. Dagegen wird jedes zweite Kind, das heute geboren wird, 100 Jahre alt. Der Grund dafür ist die Entwicklung in der Medizin und die guten Lebensbedingungen. Wissenschaftler sagen, dass das menschliche Leben sogar auf 200 Jahre verlängert werden können oder wahrscheinlich sogar auf 300 Jahre.  Ein Mensch mit 30 Jahren hat noch vor 150 Jahren wie ein 50-Jähriger von heute ausgesehen und in 100 Jahren wird ein Mensch mit 80 Jahren eventuell sogar wie ein 40-Jähriger aussehen.

(Über 17 % der Bevölkerung in Deutschland sind über 65 Jahre alt. In unserer Pfarrgemeinde sind 1200 Mitglieder über 70 Jahre, das sind 22 %. Das heißt, die Lebensdauer wird größer und die Nachkommen werden weniger. )

Heute wird die Hilfe der älteren Generation in vielen Bereichen des Lebens gefragt. Sie haben den Beruf und die Kindererziehung hinter sich und sie können mit ihrer Bereitschaft und ihrer Erfahrung in der Familie und im Ehrenamt für die jüngere Generation Vorbild sein. Wer diese Möglichkeit nutzen kann, spürt eine beidseitige Bereicherung und viel Zufriedenheit. In unserer Gemeinde gibt es viele solche Menschen, denen wir sehr herzlich danken möchten. Vor allem hat die ältere generation für die Vermittlung der Werte eine große Rolle.
Lebensenergie, Lebensqualität, Mut und Hoffnung im Alter sind häufig diskutierte Themen, die wir heute bedenken und auf uns einwirken lassen wollen.

Wir hörten im  heutigen Evangelium über die Wirkung  eines Menschen im Namen Jesu, wie die Austreibung der Dämonen, ohne dass er zum Jüngerkreis dazu gehörte. Als die Jünger Jesu diesen Menschen hindern wollten, sagte Jesus: Hindert ihn nicht!
Keiner, der in meinem Namen Wunder tut,
kann so leicht schlecht von mir reden. 

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Als ich diese Stelle las, dachte ich an viele Menschen, die an Christus glauben und der Kirche nicht mehr angehören möchten. Solche Menschen gibt es bestimmt auch in ihrem Bekanntenkreis oder sogar im Familienkreis.
Es gibt viele Menschen, sogar Gläubige anderer Religionen, die Jesus anerkennen und ihn als Vorbild nehmen und versuchen den Mitmenschen Gutes zu tun und in ihrer Not zu helfen, wie Jesus es getan hat.

Nach dem heutigen Evangelium verspricht Jesus  allen diesen Menschen ihren Lohn. Deswegen sollten wir mit solchen Menschen so umgehen, als ob sie auch zu Jesus gehören. Sie versuchen in ihrem Leben viel Gutes zu tun, und aus irgendeinem Grund können sie nicht dem Jüngerkreis Jesu angehören.

Als getaufte Christen sind wir alle Jünger Jesu, die heute die Botschaft Jesu hören, entsprechend handeln und die Botschaft der Nächstenliebe verbreiten. Wir sind nicht da, Andersdenkenden etwas zu verbieten und an etwas zu hindern, weil sie nicht explizit zu uns gehören, sondern sie zu verstehen. Wir dürfen glücklich und dankbar sein, weil wir zur Gemeinschaft der Glaubenden gehören und Gottes Nähe in Jesus und in der Feier seiner Gegenwart erleben.


Diese Freude und Dankbarkeit können unser Leben prägen, das Tag für Tag in die Pilgerschaft zum himmlischen Jerusalem ausgerichtet ist.

Montag, 21. September 2015

25. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium des 25. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr B:
Mk 9,30-37 
Begrüßung
Wir beginnen den Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Liebe Gemeinde,
der Streit, um der Erste und der Größte zu sein gibt es nicht nur unter den Jüngern Jesu damals während der Zeit Jesu, sondern solchen Streit gibt es bis heute überall in allen Bereichen des Lebens.
Aber die Bereitschaft sich hinzugeben, um die Ersten und die Besten zu sein, gibt es nur in der Lehre Jesu. Schwer aber wahr. Wir bitten um die Gnade Jesu, um seine Lehre verstehen zu können und rufen ihn im Kyrie 

Predigt

Wenn das Schuljahr zu Ende geht, haben die Schülerinnen und Schüler eine gewisse Freude und manchmal auch Bedenken über das Ergebnis des Schuljahres. Ähnlich ist es, wenn ein Projekt in beruflichen Angelegenheiten beendet wird; dann können sich manchmal über den Erfolg Freude oder sogar Bedenken ergeben. So kann es auch sein, wenn ein Mensch spürt, dass sein Leben bald zu Ende geht: Hoffnung, Zufriedenheit, Freude oder Bedenken können dann die Gedanken prägen. So war es im heutigen Evangelium bei Jesus.

Nach 30 jähriger Vorbereitung und dreijährigem Wirken spürt Jesus, dass er durch die Hände seiner Feinde leiden und sterben muss. Jesus hat aber keine Bedenken über sich, sondern über seine Jünger, die den gleichen Weg Jesu gehen müssen. Über sich erfährt Jesus Hoffnung und Freude, weil er wusste, dass er auferstehen wird und mit Gott dem Vater  vereint wird.

Über seine Jünger hatte Jesus aber große Sorgen und Bedenken, weil sie weder die Lehre Jesu verstanden haben noch interessiert waren, sie zu verstehen, sondern sich sehr weltlich in ihren Gedanken und in ihrem Umgang verhielten. Sie wollten untereinander diskutieren und darüber streiten, wer der Größte unter ihnen sei.

Manchmal denken die Menschen, dass das Leben wie ein Fußballspiel ist. Was dabei zählt ist, möglichst Tore zu schießen um besser und größer zu sein oder alle mögliche Chance vom Gegner zu blockieren, damit der Spieler alleine oder seine Mannschaft Sieger wird. Im Sport kann es so sein, wobei auch dort Spielregeln eingehalten werden müssen.

Aber das alltägliche Leben ist geben und nehmen, leben und leben lassen, anerkennen und anerkennen lassen.  

Zu der Frage Jesu: „Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?“ konnten seine Jünger nur schweigen, weil sie selber wussten, dass ihre Gedanken, die Diskussion und der Streit nicht korrekt waren.
Wenn einer immer versucht dienen zu lassen und immer der Erste und der Größte sein will, dann wird er nicht leicht Freude und Anerkennung genießen, aber wenn einer beginnt zu dienen und zu helfen, dann erfährt er viel Freude und Dankbarkeit.


Wenn Gott selber den Menschen hilft, in dem er dient, liebt, sie in seinen Händen hält und in schwierigen Situationen trägt, dann müssen wir auch bereit sein den Menschen zu dienen, ihnen zu helfen und sie zu lieben. Wenn die Menschen beginnen zu dienen, zu helfen und offen zu sein wie ein Kind, dann werden sie beginnen und fähig sein, die Botschaft Jesu aufzunehmen und zu verstehen.
Die Bereitschaft klein zu werden, um groß zu sein ist die Botschaft Jesu.
Die Bereitschaft zu dienen, um bedient zu werden ist die Lehre Jesu. Die Bereitschaft wie ein Kind zu sein, um im Reich Gottes groß zu sein ist die Botschaft und der Auftrag Jesu.


Wir leben in einer Zeit großer Unsicherheit in vielen Ebenen, es ist eine große Not der Menschlichkeit, mit großer Sorge über die Zukunft. Jesus, der nur kurze Zeit auf der Erde war, hat viel bewegt. Wir können versuchen in der heutigen Zeit der Not, das zu bewegen, was Jesus gewünscht und begonnen hat. Gottes Reich zu verkünden und in unserem Denken, Reden und Handeln die Liebe Gottes zu verbreiten. Wer der Größte und Erste sein will, soll der Diener aller sein.

Montag, 14. September 2015

24 Sonntag in Jahteskreis, Lesejahr B, 150. Jubiläum der Marienklause

150. Jubiläum der Marienklause
 Begrüßung
150 Jahre ist es her, dass am Fuß des Isarsteilhanges, südlich des Tierparkes Hellabrunn in Harlaching eine Marienklause errichtet wurde durch Martin Achleitner, als Erfüllung eines Gelübdes seines Vaters. In diesen 150 Jahren haben viele Wanderer, Spaziergänger und Pilger an der Marienklause um den Segen und Schutz der Gottesmutter Maria gebetet und sie im eigenen Leben erfahren, sowie die Stifter der Marienklause es vor 150 Jahren erlebten. Heute wollen wir uns mit diesem Dankgottesdienst zum Jubiläum erneut unter den Schutz und Segen der himmlischen Gottesmutter Maria stellen. Der heutige Tag des offenen Denkmals ist sehr geeignet, dieses Jubiläum zu feiern und sich Gedanken zu machen, wie wir das Denkmal der Marienklause auch in Zukunft schützen und pflegen können.
Zum Gottesdienst begrüße ich alle Anwesenden, insbesondere den Stadtrat Herrn Babor, den Vorstand und die Mitglieder des Bezirksausschusses, die Mitglieder des Flößervereins, alle Mitglieder des Pfarrverbandes und alle die gekommen sind, weil sie einen besonderen Bezug zur Marienklause haben.
Wir beginnen diesen Gottesdienst mit dem Kyrieruf.


Predigt
Das Magnificat, den Lobgesang Mariens haben wir eben gehört. Die Gottesmutter Maria preist und lobt Gott mit den Worten:
„Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“
Wie Maria Gott als Retter nennt und ihn preist, werden die Gebrüder Achleitner Gott gepriesen haben, als sie 1815 aus dem reißenden Wasser im Fluss Rettung erfuhren und Maria gelobten, eine Kapelle zu errichten.
50 Jahre später errichtete der Sohn Martin Achleitner die Marienklause, da er selber durch die Fürsprache Marias mehrmals aus Hochwasser gerettet und vor Felsstürzen bewahrt wurde.
In Todesgefahr suchen die Menschen jedes Rettungszeichen und wenn sie gerettet werden sind sie glücklich, dankbar und bereit ihre Dankbarkeit in irgendeiner Form zum Ausdruck zu bringen, wie das Gelöbnis für die Errichtung dieser Kapelle.
Für die Gottesmutter Maria war es damals keine Rettung aus Todesgefahr, als sie das Magnificat sang, sondere eine besondere Erfahrung der Gnade und der Erwählung Gottes. Gott erwählte Maria, Jesus auf die Welt zu bringen.
Maria war überzeugt von der Verheißung Gottes und nennt sich Magd Gottes und sagt:
„Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.“
Falls die Menschen im eigenen Leben eine besondere Gnade Gottes, Schutz und Rettung erfahren, als sie in Lebensgefahr waren bei einem Unfall, bei Naturkatastrophen, bei Terroranschlägen oder Krieg,
dann werden sie wirklich wie Maria sagen:
“Gott vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten“ und „den Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben“.
Nach dem zweiten Weltkrieg haben Viele der älteren Generation diese Rettung und Gnade im eigenen Leben erfahren.
Auch heute erfahren viele Menschen bei Naturkatastrophen und wegen Terror und Krieg in verschiedenen Gegenden der Welt Rettung durch Unterstützung und Hilfe der Mitmenschen und aus dem Glauben an die schützende Hand Gottes.

Aus Überzeugung dieser Macht Gottes, uns zu retten, besuchen täglich Menschen die Marienklause, beten den Rosenkranz, einmal im Jahr halten die Pfarrgemeinden des Dekanats eine Lichterprozession und Maiandacht, um Dankbarkeit zu zeigen und durch die Fürsprache Marias Schutz und Hilfe zu erbitten.
Der Kreuzweg an der Marienklause erinnert uns nicht nur an das Leben Christi, sondern an unser eigenes Leben, dass mit Freude und Trauer, Leiden und Glück, Angst und Erfahrung von Rettung durchzogen ist. Wie die Marienklausenbrücke von 1919, die beiden Ufer der Isar verbindet und der Besuch an der Marienklause auch für die Menschen der anderen Seite der Isar möglich macht, kann die Feier des Jubiläums Anlass sein, Brücken zu bauen und die Menschen mit Gott und untereinander zu verbinden.
Der Jakobsbrunnen unterhalb der Marienklause erinnert uns an die biblische Geschichte des neuen Testamentes, in der Jesus von einer Frau Wasser trank und ihr neuen Mut schenkte und ihr die Sünden vergab.
Die Marienklause mit der Holzkapelle, der Marienaltar mit Marienstatue mit Jesus  in ihrer Hand, der Kreuzweg und die Umgebung können uns Kraft, Mut und Hoffnung auf unserem Pilgerweg schenken.
Maria die Mutter Gottes möge uns schützen und uns helfen, vielen Mitmenschen Halt und Schutz zu geben. Lasst uns diese Jubiläumsfeier Anlass sein, unsere Beziehung zu Maria und Jesus zu bekennen, unseren Glauben an Gott zu stärken und zu bewahren und die Kultur und die Kirche zu schützen.
Im Namen aller Besucher dieser Marienklause möchte ich unseren Dank gegenüber der Stadt und dem Bezirksausschuss aussprechen für die sorgfältige Bewahrung der Kulturgüter und für das Interesse an der Renovierung von Denkmalen, wie unsere Marienklause.









Mittwoch, 9. September 2015

23.Sonntag im Jahreskreis

Einleitung

Im Evangelium lesen wir, dass viele Menschen zu Jesus kamen, um von ihm berührt zu werden, weil sie durch die Berührung Jesu von ihren Krankheiten geheilt wurden. In der Feier der Eucharistie wird Jesus uns berühren und uns das Heil schenken. Ihn, Jesus Christus, unseren Herrn und Gott rufen wir im Kyrie.

Predigt
Evangelium vom 23. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B: 
Mk 7,31-37 

Wenn wir uns einmal vorstellen, drei Tage leben zu müssen ohne etwas hören zu können und nicht reden zu können, dann bemerken wir sofort, dass diese Situation uns sehr schwer fallen würde. Taub und stumm zu sein ist ein schweres Schicksal, wovon viele Menschen auf der Welt betroffen sind.

Jesus hat durch seine Berührung Taube zum Hören gebracht und viele stumme Menschen zum Reden befähigt. Die Berührung war das wichtigste Heilmittel Jesu. Sie bedeutete nicht nur die körperliche Berührung sondern auch ein inneres Berühren.
Nicht nur durch das Berühren hat Jesu diese Menschen geheilt, sondern auch mit seinen Worten und im konkreten Fall im heutigen Evangelium mit dem Ausdruck „ Effata“, was bedeutet:„Öffne dich“.

Jesus meinte damit nicht nur das Öffnen der Ohren und des Mundes, sondern eine geistige und geistliche Öffnung.
Deswegen spricht der Priester bei jeder Tauffeier bei der Berührung der Ohren der Täuflinge „
„Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata" dem Taubstummen Ohren und Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst, zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes."

Der Ausdruck „Effata“, „öffne dich“ oder das Thema „Öffnen“ hören wir oft bei verschiedenen Anlässen.

1989  konnte ich in der Zeitung über das Öffnen der Mauer zwischen Ost-und Westdeutschland viel lesen. Alle Medien haben damals weltweit darüber ausführlich berichtet und geschrieben. Bei der Feier des 25-jährigen Jubiläums der Öffnung der Mauer konnte ich erleben, wie bedeutend diese Öffnung 1989 war und mit welcher Freude und Begeisterung die Menschen diese Öffnung wahrnahmen und feierten.

Später war die Öffnung der Grenzen in Europa ein wichtiges Thema. Damit verbunden war die weltweite Verbreitung des Themas Öffnung der Wirtschaft unter dem Begriff der Globalisierung.

Im Jahr 1962  sprach Papst Johannes XXIIl. über die Öffnung der Fenster in der Kirche. Mit diesem Thema  begeisterte er viele Menschen, sodass dieses Jahr zum 50-jährigen Jubiläum seit  Beendigung des II. vatikanischen Konzils noch daran gedacht und darüber diskutiert wird.

Seit fast 50 Jahren ist das Thema Öffnen in der Politik, Wirtschaft und in der Kirche ein häufig diskutiertes Thema und sogar ein Versprechen der Politik, Wirtschaft und der Kirche geworden. 

Heute wenn wir eine schwierige Situation in der Weltpolitik und in der Kirche erfahren und erleben, ist das sich Öffnen für alle Beteiligten bedeutend und sogar entscheidend.

Aber heute wollen wir nicht über die Öffnung der Fenster oder Öffnung der politischen Grenzen reden, mehr über die Öffnung der Herzen der Menschen nachdenken.
Wir sollten unsere Herzen weit und breit öffnen, für Gott und für die Menschen.

Wir grüßen gegenseitig mit den Worten „Grüß Gott“, Guten Morgen, guten Tag oder ähnliches. In der heutigen Situation könnten wir uns gegenseitig auch mit  Effata grüßen. Effata, Öffne dich.

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen nicht sichtbar.“ sagt der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery.

Lasst uns unsere Ohren, Mund, Augen und die Herzen weit öffnen für Gott und die Menschen um uns.