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Samstag, 20. Juni 2015

11. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Mk, 4, 24-34, Lesejahr B
Predigt
Begrüßung
Im heutigen Evangelium spricht Jesus über das Reich Gottes. Das Reich Gottes war das Thema seiner Verkündigung und das Ziel seiner Wirkung. Seine damaligen Jünger und alle die zum Glauben gekommen waren, sollten für die Verwirklichung des Reiches Gottes mitwirken.
Das Reich Gottes ist auch mitten unter uns. Wir sind Mitarbeiter des Reiches Gottes. Deswegen wollen wir die Werte des Reiches Gottes verkünden und Gott bitten, Dein Reich komme, in dem wir die Freiheit der Kinder Gottes erleben dürfen. Ihn, unseren Herrn Jesus Christus, der uns das Reich Gottes verkündet hat, bitten wir um Hilfe und um seinen Beistand.
 


Predigt

Heute habe ich ein Senfkorn mitgebracht. Es liegt zwischen meinen beiden Fingern. (Ich zeige das Senfkorn zwischen meinen  Fingern) Falls Sie das Senfkorn nicht sehen können, bitte ich Sie, eines von der Schale zu nehmen, die die Ministranten verteilen.

Schauen Sie, wie klein so ein Senfkorn ist.

Wie wir im Evangelium hörten, war unter den damaligen Saaten, zu Zeiten Jesu das Senfkorn, das kleinste Samenkorn. Aber wenn so ein winziges Senfkorn in die Erde gesät wird, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

Wir dürfen aber nicht denken, dass ein Senfbaum so groß wird wie eine Fichte, eine Eiche oder wie eine Birke.
Die Größe des Senfkornes müssen wir in der geographischen Situation Palästinas verstehen. In Palästina gibt es keine  Wüste mit Sand, sondern eine Wüste, wo die Bäume trocken werden und eine sehr getrocknete Erde haben. 

Es gibt Senfbäume mit weißen, gelben und schwarzen Senfkörnern. Der Senfbaum, der im Evangelium genannt wird, ist einer mit schwarzen Senfkörnern, weil solche in Palästina und in Indien wachsen. Senfkörner mit weißen und gelben Senfkörnern kennen wir in ganz Deutschland als Würzmittel, bes. hier in Bayern von der Beigabe als Senf bei der beliebten Weißwurst und Leberkäse oder bei Grillwurst und Schweinshaxe. Aber auch die schwarzen Senfkörner werden zum Kochen verwendet, als Würze und Geschmacksmittel. Weil das schwarze Senfkorn in Palästina verwendet wurde und solche Bäume dort wuchsen, haben ich zum besseren Bewusstsein  schwarze Senfkörner verteilen lassen.

Wenn Jesus das Reich Gottes mit einem Senfkorn und sein Wachsen mit einem Baum vergleicht, meint er, dass unser Glaube einen kleinen Anfang hat wie ein Senfkorn, er aber wachsen kann wie ein Baum. Die Größe des Wachsens ist nicht vorstellbar mit dem Wachstum und der Größe von uns bekannten großen Bäumen, sondern entsprechend unserer Fähigkeiten, vergleichbar mit einem  gesäten Senfkorn, das wachsen kann zu einem Baum von drei bis sechs Metern hoch. Solche Bäume mit ihren Samenkörnern und Früchten sind  in der Wüste wertvolle Nahrungsspender für die Menschen und die Vogel-und Tierwelt.

Wenn unser Glaube wächst und Beständigkeit zeigt wie ein kleiner Baum in der Wüste mit Grün und Früchten, kann er unvorstellbar große Auswirkungen haben, besonders heute inmitten des Verlustes des Glaubens bei uns Christen und des Unglaubens von vielen Menschen. Ein kleiner Glaube an Gott und an Jesus Christus und entsprechendes Handeln kann vielen Menschen Halt und Hoffnung schenken.

Wie ein Senfkorn glauben wir an Jesus Christus und wie viele Vögel bei einem Senfbaum in der Wüste  ihr Nest bauen und Halt finden, können wir mit unserem Zeugnis des Glaubens an Gott vielen Menschen Halt und Hoffnung schenken.

Unser Glaube und unser Streben für das Reich Gottes sind unsere Hoffnung und unser Halt.

Was Jesus verkündet hat, das Reich Gottes, das können auch wir verkünden und leben, jeder nach seiner Berufung und Fähigkeit, damit viele Menschen einen kleinen Anfang von Hoffnung und  Zuversicht spüren. Wie ein Senfkorn, ist unser Glaube klein, aber er kann für viele Dinge der Anfang sein und für viele Menschen ein bedeutender Hoffnungsträger. Möge unser Glaube so wirken, dass er wächst, sich weiter entwickelt und anders Denkende begeistert und beeindruckt.
 

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