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Sonntag, 3. Mai 2015

5. Sonntag in der Osterkreis (B)


Begrüßung
Wir sind zusammengekommen, Gott zu danken und mit Jesus Mahl zu halten. Er ist in unserer Mitte, als Herr und Bruder. Ihn rufen wir im Kyrie.


Predigt zu Jn. 15: 1 ff.
Falls jemand uns fragen würde, „Wer bist du?“ oder „Wer sind sie?“ würden wir wahrscheinlich mit unserem Namen oder dem Beruf antworten. Mehrmals wurde Jesus in seinem Leben mit dieser Frage konfrontiert. Wer bist du? Es wurde auch über Jesus gefragt, „Wer ist dieser Mann?“ (Mk.4,41, Mt.16,13).
Die Frage Johannes der Täufer an Jesus war, „bist du es, der kommen soll?“
Kajaphas fragte Jesus, bist du der Sohn des Gesegneten?“  (MK. 14, 61)
Pilatus fragte Jesus, „bist du der König der Juden?“ (Joh. 18,33).
Saulus fragte Jesus, „wer bist du, Herr?“
Jesus sagt mehrmals bei mehreren Anlässen, wer er sei.
Als die Soldaten Jesus gefangen nehmen wollten sagte Jesus: Ich bin es, da wichen sie zurück und stürzten zu Boden.
Jesus antwortete auf die Frage der Samariterin am Jakobusbrunnen, ob er der Messias sei, „Ich bin es“.
Oder auf die Frage des Hohepriesters „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“ mit „Ich bin’s“.
Aus Jesu Beschreibung über sich entstanden die so genannten „ich bin Worte“ Jesu in den Evangelien.

Die „ich bin Worte“ Jesu sind die Markenzeichen des Johannes Evangeliums. Und eine Besonderheit der johanneischen Theologie.

Die „Ich bin Worte Jesu“ erklären, wer Jesus sei und was seine Mission und Botschaft ist.

In heutigen Evangelium sagte Jesu, „ich bin der Weinstock“.
Beim letzten Abendmahl vor dem letzten Gang hat Jesus wahrscheinlich über den Weinstock und die Reben geredet. Das Johannesevangelium Kap. 14 bis 17 beinhaltet die Abschiedsrede Jesu, in der er über den Weinstock und die Reben redet.

Wichtige Themen bei der Abschiedsrede Jesu waren die Einheit, die Liebe, Beziehung und Freundschaft, die er mit der Zusammengehörigkeit vom Weinstock mit den Reben vergleicht. Jesus ist der Weinstock, wir sind die Reben, Gott, der Vater ist der Winzer.
Die Reben sollen gute Früchte bringen, sagt Jesu.
Die Entfernung der Reben die keine Frucht tragen, scheint sehr hart und schwierig, aber ist konsequent und wahr. 
Von sich alleine keine Frucht bringen zu können, ohne mit dem Weinstock eng verbunden zu sein, ermutigt uns mit Jesus in enger Freundschaft zu bleiben; es ist eine herzliche Einladung mit ihm zusammen zu sein. Die Reben holen ihre Nahrung vom Weinstock.
In dieser Rede spüren wir deutlich seine innige Beziehung mit seinen Jüngern und mit Gott seinem Vater, da er kurz vor seiner Verhaftung und Tod sagt:
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“

 Der Begriff Weinstock und Weinberg war für die Zuhörer nicht unbekannt, weil Israel im Alten Testament als Weinstock und Weinberg bezeichnet wurde. Nun sagt Jesus, dass er selber der Weinstock sei, nämlich die Vollendung von allem was durch Jahrhunderte in Israel überliefert worden war. Jesus ist der Wegweiser, er ist die volle Offenbarung Gottes, er zeigt den Weg zum Vater, mit ihm eng verbunden erreichen wir die Erlösung, verspricht Jesus.

Der wichtigste Satz in diesem Abschnitt ist die Aussage Jesu: „Ich bin der Weinstock“.
Dieser Satz gehört zu den „ich bin“ Worten Jesu im Johannes Evangelium.
 Die anderen „ich bin Worte“ Jesu sind:

Die sieben „Ich bin Worte Jesu“ lauten:
6,35 Ich bin das Brot des Lebens (vgl. 6,41.48.51)
8,12 Ich bin das Licht der Welt.
10,7.9 Ich bin die Tür.
10,11.14 Ich bin der gute Hirt.
11,25 Ich bin die Auferstehung und das Leben.
14,6 Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
15,1 Ich bin der wahre Weinstock.

 „Brot“, „Licht“,
„Tür“, „Hirt“, „Weg“, „Weinstock“ und Worte wie „Leben“ und „Wahrheit“.

Was bedeutet es für jeden Einzelnen von uns, wenn Jesus sagt, ich bin der Weinstock, ich bin das Brot des Lebens, ich bin Licht, ich bin Wahrheit und das Leben, ich bin der gute Hirt, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben........
Bin ich bewegt, ermutigt, getröstet an die Worte Jesu zu glauben, auf ihn zu vertrauen, zu ihm zu gehören, sich ihm und seiner Botschaft ganz hinzugeben?

Ich denke, die „ich bin“ Worte Jesu überzeugen uns über die Person Jesu, über seine Mission und Botschaft, über seine Beziehung zum Vater und mit uns, über seine Vision und das Ziel, über die Verheißung, die wir von ihm empfangen und über unsere Möglichkeiten mit ihm.


Öffnen wir uns zur Person Jesu, zu seiner Botschaft und dadurch zu unseren Möglichkeiten mit ihm und versuchen wir den Weg der Verheißung als Christen zu gehen. Dann wird Jesus uns begleiten, uns den Weg zeigen und uns stärken.

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