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Freitag, 3. April 2015

Karfreitag 20115

Liebe Schwestern und Brüder!

Jesus ist verstorben.
Am Karfreitag gedenken wir des Todes Jesu, der grausam gestorben ist.
Die Farben sind schwarz und rot.
Schwarz erinnert uns an Dunkelheit in der Welt und in den Herzen, an die Grausamkeit der Menschen, an Trauer und Schmerz.
Die rote Farbe erinnert uns an Blut, an Schrecken, an Gewalt, Terror und Mord.
Sterben, Tod oder Mord sind keine schönen Worte, diese Erlebnisse sind immer erschreckend und furchtbar.
Deswegen weinen viele Menschen bei Erfahrung des Todes und schreien viele Menschen bei Terror und Mord.

Beim Weinen und Schreien kommen Trauer Widerstand, Wut oder Protest zum Ausdruck.  
Es gibt Menschen, die sich stark fühlen und im Angesicht des Todes nicht weinen wollen oder nicht weinen können.

Manchmal verhalten wir uns auch zu zurückhaltend, im Angesicht des Todes nicht schreien wollen und nicht schreien können.
Beim schrecklichen Sterben Jesu am Kreuz blieben nur drei Frauen und Johannes bis zum Ende unter dem Kreuz und beweinten seinen Tod.

Es war nur der Hauptmann, der schreien konnte, mit den Worten „ dieser ist wahrhaftig Gottes Sohn (Mt.27-54) Lk. 23-44). Dieser war wirklich ein gerechter Mensch“.
Dann riss der Vorhang des Tempel von oben bis unter entzwei. Die Erde bebte und der Felsen spaltete sich. Die Gräber öffneten sich.  Der Schrecken des Todes war bei Tieren, Pflanzen und Gestein überall zu spüren, als wollten alle protestieren und Widerstand leisten.
Aber wenige Menschen waren da am Kreuz Jesu zu stehen, dort zu weinen und zu schreien.
Ich erinnere an die Sturmflut 2005 in Thailand. Auch da bemerkten Tiere und Vögel das kommende Unheil zeitig und flohen. Aber die Menschen bemerkten zwar die Veränderung der Natur und bewunderten sogar zunächst das Ereignis und mussten dann um ihr Leben laufen, wobei Viele in den Wasserfluten zu Tode kamen.

Der Tod Jesu und der Tod jedes Menschen ist etwas sehr Schmerzvolles, egal in welchem Alter ein Mensch steht und egal unter welchen Umständen der Tod eintritt. Jesus starb mit 33 Jahren. Wir können nicht über den schönen Todes reden, egal mit welchem Alter ein Mensch stirbt, ob Menschen sterben beim Unfall, wegen Krankheit oder durch Terror, Krieg und Gewalt. Der Versuch über den „schönen Tod“ zu reden, und den Tod zu heiligen, theologisch und spirituell den Tod als schönen Übergang zu bezeichnen, könnte eine Flucht vor der Konfrontation mit Tod bedeuten. 

 Menschen die eine kurze Nahtoderfahrung erlebten, weil sie klinisch schon wie verstorben waren und zurück zum Leben geholt werden konnten, berichten über den Zeitpunkt nach dem Tod viel Positives, wie das Durchlaufen von Orten wie durch einen Tunnel, sie erinnern sich an die Erfahrung eines wunderbaren Lichtes, an den Rückblick auf das ganze Leben, sie sprechen von der Begegnung mit verstorbenen Angehörigen und Bekannten und verspüren Widerstand zurück ins Leben zu kommen. Ich bin zwei solchen Menschen begegnet und sie reden immer wieder begeistert über diese Erfahrung.

Die medizinisch verstorbenen Menschen geben uns den Eindruck, dass es den Tod als Abfall ins Nichts nicht geben wird, sondern wir den Tod als Umwandlung sehen dürfen.
Doch wegen dieser Erfahrung weniger Menschen können wir nicht grundsätzlich von einem „schönen Tod“ reden, es entspricht nicht der Normalität der Natur und der vielen Tode die täglich passieren.

Heute, wo wir uns an den grausamen Tod Jesu erinnern ist es uns wichtig über Grausamkeit im Umgang mit dem Leben und Umgang mit dem Tod Gedanken zu machen.
Die Selbstmordattentate, Terroranschläge, gegenseitige Morde im Bürgerkrieg, die zunehmende Verfolgung der Christen, Flugzeugkatastrophen, Terroranschläge in Schulen und Universitäten, Unfälle und zu Tode führende Erkrankungen sind einige Gesichter der Grausamkeiten des Lebens und des Todes der heutigen Zeit da sie uns durch viele Medien schnell erreichen und weltweit bekannt werden.

Am Karfreitag darf Trauer, Schmerz und Verlust des Todes als Untergang uns umfangen, Wir müssen sie nicht schnell mit den Gedanken der Auferstehung und des Überganges und der Umwandlung verschwinden lassen.

Der Tod, egal ob der eigene Tod oder der Tod lieber Menschen ist schmerzhaft und schockierend.
Das Schreckliche und das Unbegreifliche und das Rätselhafte im Tod dürfen uns zur Trauer führen und wenn es zu früh und ungerecht passiert auch zum Schreien bewegen.

Damals wie heute sind Hinrichtung und der Mord Jesu und aller Menschen weltweit unmoralisch und schrecklich.

Wir sollten den Mut aufbringen gegen alle Art von Gewalt, Mord und Attentat unsere Stimme zu erheben und gegen die Todesstrafe Stellung zu nehmen.


Denken wir heute an die Menschen die trauern und lassen wir sie mit ihrem Schmerz nicht alleine. Ganz besonders beten wir für die 147 ermordeten Studenten in Kenia und für ihre Angehörigen.

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