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Sonntag, 22. Juni 2014

Fronleichnam 2014

Als ich einmal einen Freund besuchen wollte und
ausnahmsweise unangemeldet an seiner Haustüre stand, fand ich die Haustüre offen. Ich ging in das Haus und fragte laut, „Ist jemand da?“
Sofort kam die Gegenfrage: „Wer ist da?“.
Schnell haben wir Beide uns gefunden und die Freude des Daseins zum Ausdruck gemacht.
Wenn ich eine offene Kirche betrete, stelle ich diese Frage nicht; sondern sage ich leise zu mir: „Er ist da“.
Man sagt über den bekannten heiligen Pfarrer von Ars, dass er während seiner Glaubensunterrichtung an seine Gemeindemitglieder wiederholt zum Tabernakel geschaut hat und sagte: „Er ist da“.
Wenn wir glauben und verkünden, dass Jesus Christus in der Kirche und im Tabernakel anwesend ist, können wir auch fragen, wie Jesus als Gott uns nahe und in der Kirche anwesend sein kann.

Wenn wir die Einsetzungsworte Jesu in der Eucharistiefeier hören oder die Evangeliumsabschnitte, wie das heutige Evangelium, wird es deutlich, dass Jesus im Zeichen des Brotes gegenwärtig ist und Gott im Zeichen des Brotes den Menschen nahe sein will.
Diese Glaubenswahrheit wollen wir am Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi verkünden und überzeugend zeigen, in der Eucharistiefeier und in der eucharistischen Prozession.

Es ist eine traurige und unfassbare Tatsache, dass trotz dem Überfluss an Nahrungsmittel tausende Menschen auf der Erde wegen des Mangels an Brot und Nahrung verhungern und sterben müssen.
Trotz aller möglichen Angebote an gesellschaftlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften, vereinsamen tausende Menschen und fühlen sich allein, obwohl wir Gott und die Menschen als Gemeinschaft verstehen.
Trotz aller möglichen Entwicklungen sind viele Menschen arm an Liebe und arm an Bildung.

Wenn wir uns diese Probleme der Welt bewusst vor Augen führen und über die verschiedenen Nöte der Menschen Kenntnis haben, dann spüren wir, wie sehr wir den Glauben an Gott, zu Jesus und seiner Botschaft für eine gesunde Entwicklung der Menschheit brauchen.

Jesus ist das Brot des Lebens, das vom Himmel herabgekommen ist, bedeutet, Jesu kann uns wahres, erfülltes  Leben, Liebe und Nahrung schenken.
Gott als Brot oder Brot als Gott ist das tiefste Bekenntnis unseres Glaubens an einen menschenfreundlichen Gott, der die Menschen als seine eigenen Kinder liebt und annimmt und sie ihn Vater nennen dürfen und bei ihm geborgen sind.

Heute können wir uns über diese Erkenntnis freuen und durch die bewusste Mitfeier der Eucharistie und der Prozession ausdrücklich verkünden, dass wir als Christen Gott erkannt haben und an ihn glauben.

Er ist unser Hirt. Ihm wollen wir folgen.

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