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Freitag, 9. Mai 2014

2. Fastensonntag Lesejahr A

Predigt 

Liebe Brüder und Schwestern,

in den letzten Jahren sind wir zweimal im September aus unserem Pfarrverband auf einen Berg gefahren, um dort den Gottesdienst unter freiem Himmel zu feiern. Einmal auf einen sehr hohen Berg und das andere Mal auf einen Hügel. Wenn  ich auf einem Berg die heilige Messe feiere und die Verwandlung von Brot und Wein zum Leib und Blut Christi erlebe, denke ich an das heutige Evangelium von der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor.

Als ich die Wandlungsverse im Gottesdienst auf dem Berg sprach, dachte ich, ob wie damals bei Petrus, Johannes und Jakobus eine Wolke kommen würde und ich eine Stimme aus dem Himmel hören könne.

Ich konnte aber keine Wolken sehen und auch keine Stimme hören. Trotzdem ist ein Gottesdienst auf einem hohen Berg in der freien Natur ein wunderschönes tiefes Erleben. Wir fühlen uns näher zu Gott und das Alltagsgeschehen verliert vielleicht in der Höhe an Bedeutung. Ich denke, dass der alte traditionelle Glaube, dass wir auf dem Berg die Gottesnähe bewusster erleben können, auch heute gültig ist. Nicht nur die Juden damals, sondern auch die Menschen der heutigen Hightech-Kultur erleben eine besondere Gottesgegenwart auf einem hohen Berg.
Die Jünger Jesu scheinen überwältigt von dem was sie sehen und hören.
Die Worte des Petrus, dass es gut sei auf dem Berg zu sein und dass er drei Hütten bauen wolle, eine für Mose, eine für Elija und eine für Jesus, berührt mich sehr, weil Petrus nur an Jesus, Elija und Moses dachte und nicht an sich und die anderen zwei Jünger, obwohl es seine Idee und sein Wunsch war, auf dem Berg länger zu verweilen. Vielleicht dachte er, wenn es für Jesus, Moses und Elija Hütten gibt, dass auch er, Jakobus und Johannes da bleiben könnten, weil Jesus sie ausgewählt hatte mit ihm zu gehen und sie auch sonst bei wichtigen Ereignissen bei Jesus waren, z.B. im Garten Gethsemani, als Jesus Blut schwitzte.

Man kann sagen, dass diese drei Jünger wie vertraute Freunde Jesu waren, obwohl alle seine Jünger sich bei Jesus wohl fühlten.

In der Fastenzeit hören wir den Bericht dieser besonderen Erlebnisse von Petrus, Jakobus und Johannes, damit auch wir durch das Gebet und die Begegnung mit  Jesus und Gott in den Sakramenten näher erleben dürfen und die Worte: „Auf ihn sollt ihr hören“, gelten auch für unser Leben.

Ich wünsche uns in der Fastenzeit solche „Taborstunden“, wo wir die Nähe Gottes spüren können und uns von der Berührung Gottes angesprochen fühlen, diese Erfahrung kann ermutigend sein für unser Tun und Denken und uns anregen zur Umkehr und zum Umdenken. Amen

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