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Donnerstag, 19. Dezember 2013

4. Advent 2013

Predigt

Evangelium vom 4. Adventsonntag, Lesejahr A: 
Mt 1,18-24 

In den letzten drei Adventssonntagen haben wir im Evangelium über Johannes den Täufer gehört, der Umkehr und Buße predigte und das Kommen Jesu ankündigte. Johannes war ein besonderer Mensch, ein asketischer Prophet, der eine radikale Änderung im Leben seiner Zuhörer und Anhänger verlangte. Manchmal brauchen wir so eine radikale Wende und ein radikales Umdenken und einen Neubeginn im eigenen Leben, damit wir den Frieden und die Ruhe bewahren können und Gott im Leben einlassen können.

Heute hörten wir im Evangelium den Bericht über einen normalen Menschen im Vergleich mit Johannes der Täufer, es geht um den heiligen Josef, einem Zimmermann, der sich mit seiner handwerklichen Tätigkeit ernährte und damit auch eine Familie gründen wollte. Plötzlich wurde er sehr enttäuscht, tief verletzt und radikal erschüttert, weil seine Verlobte schwanger schien. Nach jüdischer Anschauung  war die Verlobte wie eine rechtliche Frau und daher galt die Schwangerschaft Marias als Ehebruch. Die Strafe dafür war Steinigung bis zum Tod. Josef zeigt sich gerecht, wie er unter seinen Leuten bekannt war und entschied heimlich, Maria zu verlassen, ohne sie strafen zu wollen.

In Johannes der Täufer und in Josef erfahren wir ein besonderes Gerechtigkeitsdenken, in dem die Gerechtigkeit an sich selbst gerichtet ist, mit Buße und Umkehr im eigenen Leben. Wenn es um die Taten der Mitmenschen ging, sollte Barmherzigkeit und Liebe im Vordergrund stehen, wie Josef es geplant hatte. Seine Barmherzigkeit und seine Liebe zu den Mitmenschen waren wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Gott ihn mit Maria und Jesus zusammen gebracht hat.

Ein zweites Thema im heutigen Evangelium ist die Erscheinung des Engels und die Ankündigung durch den Engel über die Empfängnis Jesu durch den heiligen Geist. Engel spielten eine große Rolle bei der Geburt und Kindheit Jesu. Der Engel verkündete Maria die Geburt Jesu und sagte ihr „Fürchte dich nicht“. Als Josef Maria verlassen wollte, erschien wieder ein Engel, dieses Mal im Traum, er sagte zu Josef „Fürchte dich nicht“. Nach der Geburt Jesu, als die drei Sterndeuter den König Herodes besuchen wollten, wurde ihnen im Traum geboten nicht zu Herodes zurück zu kehren und sie zogen weiter auf einem anderen Weg. Wieder erschien ein Engel Josef im Traum und sagte ihm, mit Maria und Jesus nach Ägypten zu gehen, um Jesus vor der Tötungsabsicht des Herodes zu retten. Als Herodes starb, erschien auch wieder ein Engel Josef im Traum und befahl ihm, mit Jesus und Maria nach Israel zurück zu kehren.

Der Engel Gottes erscheint immer wieder und verkündet eine Botschaft, die Josef und Maria glaubten. Oft geschah diese Erscheinung im Traum. Josef und Maria haben den Engeln Gottes vertraut und sie haben ihre Träume geglaubt und sie zu verwirklichen versucht.

Engel haben auch in der heutigen Zeit wieder Hochkonjunktur. Vielen Menschen gilt ein Engel als Talismann, er soll uns schützen vor Gefahren und in bedrohlichen Situationen.

Wir Christen glauben an unsere Schutzengel und wir haben auch Träume. Den Engel Gottes hören und die eigenen Träume versuchen zu verwirklichen, gehören zum Willen Gottes. Engel erscheinen uns plötzlich und unerwartet und Träume kommen überraschend. Sie zu erkennen und ihre Worte anzuerkennen können uns den rechten Weg weisen oder uns aufzeigen, wie wir handeln sollen

Für die vierte Adventswoche, obwohl es nur noch wenige Tage sind bis zum Weihnachtsfest, wünsche ich uns die Erscheinung und Begleitung von den Engeln Gottes und Träume, in denen wir Gott erfahren und Gottes Wille erkennen können. 


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