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Donnerstag, 5. Dezember 2013

2. Advent (Fest Maria Immauclata)


Einführung
Heute am zweiten Adventssonntag, dem 08. Dezember feiern wir das Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens oder das Fest Maria Immaculata. Dieses Fest trägt auch den Namen, Erwählung Mariens. Heute am Patrozinium unserer Pfarrkirche Maria Immaculata bekennen wir unsere große Liebe zu Maria, der Mutter Gottes und unserer himmlischen Mutter und bitten um ihre Fürsprache vor Gott. Zu Beginn des Gottesdienstes wollen wir die zweite Kerze am Adventskranz anzünden und dann das Kyrie sprechen.


Predigt
Lk. 1:26-38

Den Abschnitt des heutigen Evangeliums über die Verkündigung des Engels an die Jungfrau Maria in Nazareth hören wir im Gottesdienst mehrmals im Jahr, z. B. auch am 25. März, dem Fest Maria Verkündigung.

Am Fest der unbefleckten Empfängnis Maria passt dieses Evangelium besonders gut, weil in diesem Text das Wesen Marias und ihre Beziehung zu Gott, wo sie als Unbefleckte bezeichnet wird, gut ausgedrückt werden. Die Zuwendung Gottes zu ihr als die Erwählte und die Haltung Mariens auf Gottes Wort, sind ebenso in diesem Abschnitt zu spüren.

Die Anrede und die Begrüßung des Engels deuten aber auf den Sinn des heutigen Festes, Maria Immaculata. Der Engel sagte zu Maria:

„Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“ Dieser Gruß zeigt die enge Beziehung zwischen Gott und Maria. Maria ist die Begnadete Gottes, Gott ist mit ihr. Sie braucht sich vor nichts zu fürchten.

Im zweiten Teil des Gebetes „Gegrüßet seist du Maria“ beten wir: „Heilige Maria, Mutter Gottes bitte für uns Sünder.“ Dieses Gebet bezeugt auch den Sinn der Lehre über die unbefleckte Empfängnis Mariens,  Maria ist heilig, Gott ist mit ihr, wir als schwache Menschen benötigen die Fürsprache Mariens und wir bitten sie darum.

Es war am 08. Dezember 1854, als  Papst Pius IX. das Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens als Lehre der Kirche verkündete.

Aber die Lehre der Kirche über Maria seit den Konzilien von Trient, Ephesus und Chalkedon im 4. Jahrhundert und die Verehrung der unbefleckten Empfängnis Marias seit dem 12. Jahrhundert haben die Kirche bewegt, diesen Glauben als Lehre und Glaubenswahrheit zu verkünden und dieses Fest als Zeichen unserer Bekenntnis und unserer Erfahrung der Heiligkeit und Seligkeit Marias zu feiern.

Es ist auch für Theologen schwierig zu erklären, was die unbefleckte Empfängnis bedeutet. Wenn ich die kirchliche Lehre zitiere bedeutet es:

„Die seligste Jungfrau Maria wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, rein von jedem Makel der Erbschuld bewahrt."

Maria Immaculata oder unbefleckte Empfängnis sagt aus: Maria ist von Gott erwählt, Maria ist die begnadete Gottes, sie hat die Gnade empfangen und in Gnade gelebt, Maria ist heilig und selig, rein und sündenlos, von Gott geliebt und von Gott berufen.

Wir glauben, dass Gott Maria erwählt hat und rein und gnadenvoll bewahrt hat, weil der Erlöser Jesus Christus aus Maria geboren werden sollte. Diese Erwählung nennen wir sündenlose Empfängnis.

Wir können auch umgekehrt denken, dass Jesus aus Maria geboren werden konnte, weil Maria Gott gesucht und geliebt hat, weil sie ohne Sünde gelebt hat, weil sie rein und heilig gewesen ist.

Die Gnade und die Liebe Gottes waren für Maria nicht nur ein Geschenk, das Maria nur zu empfangen brauchte, sondern auch ein Verdienst Marias, weil sie dem Wort Gottes ihr Leben anvertraut hat. „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du gesagt hast“.

Deswegen ist die Gnade nicht nur ein Geschenk Gottes, die jedem von uns von Gott bedingungslos gegeben wird, sondern auch ein Werk der Menschen, das jeder von uns durch seine Verantwortung und in Freiheit, durch Taten und Glauben empfangen kann.

Maria hat die Gnade und Liebe Gottes empfangen und Maria hat die Gnade und die Liebe Gottes durch ihre Hingabe verdient.

Dieser Glaube über Maria hat die Kirche als Lehre und Glaubenswahrheit formuliert, damit viele Menschen zu diesem Glauben, dieser Erkenntnis und dieser Erfahrung kommen können und dem Beispiel Maria folgen können.

In seinem apostolischen Schreiben mit dem Titel „Freude des Evangeliums“ (Evangelii Gaudium) bezeichnet Papst Franziskus Maria als Mutter der Evangelisierung. Wie Maria vor dem Empfang des Heiligen Geistes und der ersten Aussendung der Apostel die Jünger Christi versammelte, wird  Maria heute Christen versammeln für die neue Evangelisierung. Der Papst benennt Maria, als Magd des Vaters, Freundin der Menschen oder Missionarin der Kirche. Der Papst bezeichnet sie auch als Zeichen der Hoffnung, Mutter des Evangeliums, Frau des Glaubens oder Stern der neuen Evangelisierung. 

Die heilige, makellose Maria, die Mutter Jesu kann uns Vorbild sein, für unsere Beziehung mit Gott und den Menschen, für unsere innere Haltung und für unseren Umgang miteinander. Wir dürfen uns freuen, dass Maria die Patronin unserer Kirche hier in der Seybothstr. ist und den Namen Maria Immaculata trägt, bitten wir sie besonders heute am Patronatsfest um ihre Hilfe und Fürsprache. Heilige Maria, Mutter Gottes bitte für uns Sünder.

Amen.

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