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Freitag, 20. September 2013

15. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Lk. 10. 25-37
Predigt
Was muss ich tun um das ewige Leben zu gewinnen?  Diese Frage des Gesetzeslehrers im heutigen Evangelium war, um Jesus auf die Probe zu stellen, aber die Antwort Jesu aus dem Gebot der Juden und das Gleichnis zeigen deutlich, dass das ewige Leben und das Leben jetzt und hier zusammen gehören. Gott lieben und die Nächsten lieben heißt das Gebot. Das Problem im Gleichnis lag darin, dass die Priester und der Levit die Nächstenliebe nicht so verstanden, wie Jesus sie versteht.

Für sie bedeutete Nächstenliebe nicht, den Menschen in Not zu helfen, sondern nur den Menschen zu helfen, die ihnen nahe standen.

Jedes Mal wenn ich diesen Evangeliumsabschnitt lese, berühren mich zwei Fragen. Erstens, wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen nicht an das ewige Leben denken. Viele Mitmenschen wollen nur an das Leben heute denken und es schön und bequem gestalten. Viele sind nicht bereit an ein ewiges Leben zu glauben und dafür hier auf Erden auf etwas zu verzichten.

Deswegen zeigt Jesus durch das Gleichnis, dass den Menschen in Not zu helfen wichtig ist. Das Leben von allen Menschen hier und jetzt ist wichtig und jeder hat die Verpflichtung, Sorge zu tragen für die Verbesserung des Lebens, sowie für ein menschenwürdiges und lebenswertes Dasein aller Mitmenschen.

Zweitens die Frage, wer ist mein Nächster. Wie verstehe ich die Nächstenliebe.

Der Priester und der Levit sahen den Verletzten und überfallenen Menschen nicht als den Nächsten. Der gute Samariter sah in diesem überfallenen Menschen den Nächsten. Dieser Unterschied in der Auffassung der Nächstenliebe zwischen Jesus und den jüdischen Führern bringt Jesus durch dieses Gleichnis zum Ausdruck.

Ich habe durch die Jahre erfahren, dass viele von uns die Auffassung Jesu über die Nächstenliebe falsch interpretieren oder nicht korrekt verstehen. Wir verstehen die Nächstenliebe manchmal zu Gunsten unserer Freunde oder uns lieb gewordenen Menschen und meinen, dass Jesus es so will.

Den Menschen in Not eine Hilfe zu leisten, ist für Jesus die Nächstenliebe. Da sind alle Menschen gleich, die Helfenden und die Hilfe annehmenden Menschen.
 
Das ewige Leben beginnt hier und heute. Wir können auf vielfältige Weise helfen, dass das Leben von allen Menschen hier und heute schöner, lebenswerter und menschenwürdiger wird. Durch Hinsehen und  Hinhören, statt wegsehen und überhören, durch zupacken statt vorüber gehen. So können wir die Nächstenliebe im Sinne Jesu praktizieren und werden ein erfüllendes Leben haben.

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