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Mittwoch, 24. April 2013

Ostern 2013

Vor zwei Tagen haben wir die Karfreitagsliturgie gefeiert. Am Karfreitag gedenken wir des Todes Jesu, des Todes Gottes. Gott ist am Karfreitag gestorben. Es bedeutet nicht, dass zwischen Karfreitag und Ostern kein Gott existiert, sondern dass Gott alle Erfahrungen und Begebenheiten der Menschen miterlebt und mit den Menschen mitgeht. Was uns Menschen von unserem Herrn und Gott Jesus Christus unterscheidet, ist seine Auferstehung von den Toten.
 
Vom Tod auferweckte Menschen durch Jesus sind später wieder verstorben. Der Einzige, der von den Toten auferstanden ist, ist Jesus der Christus, der nicht wieder starb, sondern vor den Augen seiner Jünger 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr. Deswegen verkündet der Apostel Petrus in der Apostelgeschichte: Ihr habt ihn durch die Hand der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt. (Ap. 2:23, 24).
Ich denke, wir Christen sollten eigentlich die glücklichsten Menschen sein, weil wir weder Angst vor dem Leiden noch vor dem Tod oder irgendwelchen Verlusten haben müssen. Die Christen glauben an den Gott, der wie die Menschen gestorben ist und als Gott auferstand. Jesus hat den Menschen eine Neugeburt durch die Auferstehung verheißen. Unser Glaube an die Auferstehung ermutigt uns, im Leben mehr das Spirituelle, anstatt das Materielle zu erstreben. 
 
Alle vier Evangelisten: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes berichten über die Auferstehung Jesu. Heute haben wir den Bericht aus dem Lukasevangelium gehört, in dem mir zwei Dinge wichtig erscheinen. Erstens die Frauen die zum Grab gingen, zweitens Petrus, der im Grab nachschauen und prüfen wollte, ob die Berichte der Frauen wahr seien. Der engste Kreis Jesu waren die zwölf Apostel, die er auserwählt hatte, um mit ihm zu sein und seine Frohbotschaft zu verbreiten. Mit ihnen hat er das letzte Abendmahl gehalten und als Zeichen seiner Gegenwart und zum Gedächtnis seiner Hingabe die Eucharistie gestiftet: Aber nach dem Tod und Begräbnis Jesu blieben diese zwölf zuhause, aus Angst vor den Juden. Sie wussten nicht, was zu tun war und wie sie weiter leben sollten. Die Feinde Jesu waren auch ihre Feinde. Das Schicksal Jesu konnte auch ihr Schicksal sein. Sie spürten eine innere Ausweglosigkeit und hatten große Angst.
 
Aber die drei Frauen, Maria Magdalena, Johanna und Maria die Mutter Jakobus gingen zum Grab um dort zu beten. Die Frauen waren mutig, früh morgens zum Grab des Gekreuzigten zu gehen. Die Beziehung dieser Frauen zu Jesus war so eng, dass sie wenigstens sein Grab besuchen wollten. Sie konnten die Angst vor den Juden überwinden. Sie waren fest überzeugt von den großen Taten und der Botschaft Jesu und seinem Auftrag, trotz der Erfahrung der Niederlage und dem Tod Jesu. Sie haben Jesus geliebt; sie haben auf Jesus ihre Hoffnung gesetzt. Deswegen sind sie mutig zum Grab gegangen.
 
Als Antwort ihrer Liebe und Hoffnung kam die Botschaft über die Macht und die Herrlichkeit Gottes, die Auferstehung Jesu durch den Engel am Grab. Die Frauen gingen gleich zurück zu den zwölf Jüngern Jesu und verkündeten die Botschaft der Auferstehung.
 
Wie damals beim Tod und der Auferstehung Jesu gab und gibt es in der Geschichte der Kirche bis heute an vielen Orten schwierige Zeiten, wo Christen aus Angst und Sorge keinen Mut haben, ihre erfahrene Botschaft des Heils zu verkünden, viele Christen verloren ihren Glauben, weil Nichtgläubige und Machthaber gegen die Kirche wirkten und die Christen verfolgten. Heute brauchen wir viele Christinnen und Christen, die wie diese drei Frauen aus der Bibel, mutig ihre Erfahrung der Botschaft und der Taten Jesu verkünden und in den Herzen der Menschen Liebe und Hoffnung wecken. Gott sei Dank gibt es viele Frauen in der Kirche, auch in unserer Gemeinde die diese Verkündigung der Frauen vom Tag der Auferstehung fortsetzen. Das Jahr des Glaubens und das Projekt der Neuevangelisierung sind für uns Männer und Frauen Einladung und Auftrag, die Verkündigung ernster zu nehmen und intensiver zu leben.
 
Deswegen wollen wir nicht sein, wie die zwölf Apostel, die die Verkündigung über die Erfahrung am leeren Grab durch die Frauen und ihre Begegnung mit dem Engel Gottes als Geschwätz hielten und den Frauen nicht glaubten. Sondern wir wollen wie Petrus sein, der aufstand und zum Grab lief, um sich zu überzeugen. Deswegen predigte Petrus die Botschaft des Heiles und der Umkehr mit Worten, Wunder und Zeichen. 
 
Wir brauchen heute mutige und eifrige Menschen wie diese drei Frauen und wie der Apostel Petrus, die das Evangelium mutig verkünden und die Botschaft des Evangeliums leben. Die Auferstehung Jesu als Fest der Hoffnung kann uns neuen Mut und Kraft schenken, um die Botschaft Jesu zu verkünden und die Menschen für Gott zu gewinnen. Das Jahr des Glaubens möge uns ermutigen unserem Glauben an Christus zu vertiefen, unsere Hoffnung auf ihn zu setzen und diese Botschaft der Hoffnung weiterzugeben.

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